Seiten

27. April 2010

Gemüse für Faule

Ich mag Rezepte, bei denen ich nicht viel tun muss. Bei diesem Gericht muss man nur ein wenig Gemüse schnippeln, und nicht einmal besonders fein. Dann kommt das ganze mit einer Marinade in den Ofen, und während es dort vor sich hin schmurgelt, kann man sich wichtigeren Dingen zuwenden: Blogs updaten, Staubsaugen, Fernsehen, oder ein Schläfchen halten (aber nicht verschlafen, sonst wird das Gemüse noch schwarz!). Hat man seine Nebentätigkeiten beendet, ist das Essen auch fertig, und man freut sich, dass der Ofen die meiste Arbeit hatte.
Dieses Rezept ist sehr variabel, ich mag es sehr gerne mit Spargel und ganz viel Zwiebeln - die werden im Ofen schön süß, und bildet einen tollen Kontrast zum anderen Gemüse. Prinzipiell kann man hier ganz verschiedene Gemüsesorten verwenden, nur die Garzeiten sollte man ein wenig beachten: Möchte man etwa Kartoffeln nehmen, so sollte man diese vielleicht etwas vorkochen. Auch die Kräuter sind natürlich variabel... Möglichkeiten über Möglichkeiten! Lecker wird es aber bestimmt.

 Buntes Ofengemüse

1 Bund grüner Spargel
2 Paprika (Rot und Gelb)
2 Zwiebeln
1 Zucchini
1 Handvoll Cherry-Tomaten
4 - 5 EL Olivenöl*
1 TL getrockneter Rosmarin
1/2 TL getrockneter Thymian
2 - 3 EL heller Balsamico-Essig
Salz

Paprika, Zwiebel, Zucchini waschen, und grob würfeln. Die Cherry-Tomaten waschen und halbieren. Den Spargel waschen, die holzigen Teil der Stiele wegschneiden, und den Spargel dann in grobe Stücke schneiden.
Alles in einer großen Schüssel mit dem Öl, den Kräutern und dem Essig mischen, Salz nach Geschmack hinzufügen. In eine ofenfeste Form umfüllen, bei 180 Grad ca. 45 min im Ofen schmoren, oder solange, bis das Gemüse bissfest ist. Dabei etwa alle 15 - 20 min mit einem Löffel durchrühren.

Schmeckt toll pur, über Reis, Couscous oder Quinoa, wenn man das Gemüse noch kleiner schneidet, ist es sicher auch als Nudelsalat toll!

*Wer Fett sparen möchte, kann versuchen, das Öl durch etwas Gemüsesuppe ersetzen. Vielleicht benötigt man dazu dann etwas mehr Flüssigkeit.


 Mittagessen: Gemüse gemischt mit Quinoa... mhmm. Und schmeckt auch sehr gut bei Raumtemperatur, also super zum Mitnehmen!

25. April 2010

The Professional Vegan

Vegan zu leben ist der schönste Lebensstil, den es gibt - man kann im Einklang mit seinen Werten leben, und das ist nicht einmal besonders schwierig. Einen Großteil der Zeit muss man dazu nur leckeres, veganes Essen verspeisen... hmmmmhhmmm.
Trotzdem ist gerade der soziale Aspekt des Vegan-Seins für viele sicher eine Herausforderung. Das "Anderssein", das mit dem Veganismus einhergeht, stellt einen doch in den Fokus der Aufmerksamkeit, und kann anfangs ungewohnt sein. Aber glaubt mir, "anders" heißt in diesem Fall nicht schlecht oder komisch oder eigenartig, sondern mutig genug, um die Wahrheit auszusprechen und sein Leben danach auszurichten; stark genug, um als Beispiel für andere voranzugehen.
Über die soziale Komponente des Vegan-Seins gibt es so viel zu sagen; das Schöne ist, dass man absolut dazu lernt, man überwindet mit der Zeit seine Scheu und dann macht es einem immer weniger aus, mal im Rampenlicht zu stehen - manchmal kann man es sogar als Gelegenheit sehen, sich für Tiere auszusprechen.


Über die sozialen Aspekte des Vegan-Seins gibt es soviel zu sagen. Heute möchte ich jedoch kurz über Geschäftsreisen bzw. berufliche Essensverabredungen sprechen. Ich war im letzten Monat auf zwei Kongressen, einer davon war mit einer Dienstreise verbunden, beide involvierten offizielle Essensanlässe, daher war das Thema für mich gerade aktuell. Ich habe hier mal ein paar Tipps zusammengefasst, die mir in meiner Situation geholfen haben.

  • Gerade, wenn man auf Geschäftsreise fährt, so sollte man als VeganerIn doch ein paar Vorkehrungen treffen: Ich habe mir ein kleines Snack-Paket geschnürt, das aus Reiswaffeln, Tartex-Aufstrichen, Nüssen, etwas Schokolade und Sojamilch bestand. Unterwegs kaufte ich mir noch Obst und Weckerl dazu. So hatte ich immer einen kleinen Snack in der Tasche und kam nie in die Verlegenheit, irgendwo mit knurrendem Magen herumzustehen.
  • Frühstück in Hotels ist meistens das geringste Problem. Brötchen und Marmelade gibt es überall, auch Obstsalat wird oft angeboten, mit einem selbst-mitgebrachten vegetarischen Aufstrich hat man auch ein leckeres pikantes Frühstück. Ob das Hotel selbst Soja-Milch anbieten kann, kommt oft auf die Hotel-Klasse drauf an, wenn man im Vorhinein per E-Mail oder Telefon anfragt, kann das sicher nicht schaden.
  • Geht man mit Kollegen zum Essen aus, hilft es manchmal, gewisse Typen von Restaurants vorzuschlagen, z.B. indische, asiatische oder italienische Restaurants, die prinzipiell veganer-freundlicher sind. Landet man trotzdem in einem Restaurant mit fleischlastiger Hausmannskost, so sind die meisten Restaurants bereit, etwas Veganes zuzubereiten. Meiner Meinung nach in hierbei wichtig, dass man den Begriff "Vegan" erklärt, dass man also dazu sagt, was man alles nicht isst. Leider ist das oft nicht klar. Ich habe mit dieser Taktik aber gute Erfahrungen gemacht. Oft haben viele Restaurants auch Beilagen auf der Karte, die vegan sind, oder sich leicht veganisieren lassen. Wenn man sich bei seiner Bitte ein wenig an diesen Gerichten anlehnt, sind die Köche auch etwas weniger hilflos - oft wissen sie gar nicht recht, was jetzt von ihnen erwartet wird! Konkrete Vorschläge an die Küche werden meistens gut aufgenommen, wobei man eben sehr genau betonen sollte, was man nicht möchte - also keine Butter, Sahne etc.
  • Manchmal ist ein wenig mehr Planung notwendig, wenn es sich beispielsweise um ein Fest oder einen Gesellschaftsabend handelt, bei dem es ein fixes Menü geben soll. Dann sollte man als VeganerIn schon rechtzeitig vorher Kontakt aufnehmen. In meinem Fall gab es auf einem Kongress ein Buffet. Ich wusste nicht recht wohin mit meiner Bitte, darum schickte ich der Kongressorganisation eine E-Mail. Ich erkläre dabei genau, was ich "vegan" bedeutet, sprich, was ich nicht esse, und mache gleichzeitig ein paar Vorschläge für einfache vegane Gerichte (Salate, Nudeln ohne Ei mit Tomatensauce, klare Gemüsesuppen, Reis mit asiatischen Gemüse, Sorbet mit frischen Früchten...). Die Antwort war ein nettes E-Mail des Catering-Service, der mir genau aufzählte, was ich am Buffet essen konnte, und das war doch einiges! Beim zweiten Kongress nahm ich direkt mit dem Catering-Service Kontakt auf, und dadurch erhielt ich ein leckeres viergängiges Menü, vegan natürlich! Besonders mein Dessert, das aus frischem Fruchtsalat bestand, wurde aufgrund der vielen Farben auch von meinen Tischkollegen bewundert.
  • Prinzipiell erzähle ich gerne von meinem Veganismus. Fragt man mich im beruflichen Umfeld, warum ich vegan bin, so sage ich meistens etwas wie "ethische und gesundheitliche Gründe". Kommen weitere Fragen, so beantworte ich diese gerne. Kommen Versuche, meinen Lebensstil ins Lächerliche zu ziehen, oder Provokationen, so klinke ich mich höflich aus dem Gespräch aus. Nichts gegen ein gutes Streitgespräch, aber gerade im Umfeld mit Vorgesetzten, Chefs, und Leuten, die später über meine berufliche Zukunft entscheiden könnten, muss ich mich nicht aus der Reserve locken lassen. Prinzipiell habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass die Reaktionen auf meinen Veganismus durchwegs positiv sind.
  • Leider ist man als VeganerIn für viele andere Personen repräsentativ für alle anderen VeganerInnen auf dieser Welt. Das ist unfair, aber es hilft leider nicht. Manche Menschen haben noch nie vorher eine vegan lebende Person getroffen, und dieser erster Eindruck wird ihre Meinung von VeganerInnen prägen. Möchte man daher am liebsten grantig und wütend auf die dummen Fragen seiner Kollegen reagieren, so sollte man das vielleicht ein wenig im Hinterkopf haben. Manche meinen ihre Fragen gar nicht böse, aber sie haben einfach noch nie in ihrem Leben darüber nachgedacht, was mit tierischen Produkten nicht stimmen könnte, und in dem Moment kommt der Mund dem Hirn halt nicht nach.
  • Authentizität ist alles. Mein Veganismus ist etwas, das ich diskutiere, aber das nicht verhandelbar ist. Tierische Produkte sind einfach nicht drin. Aber ich versuche diesen Lebensstil mit Leichtigkeit und Lebenslust zu vermitteln, denn genau das ist es für mich. Darum versuche ich in Interaktionen genau diese Lust am Leben rüberzubingen. In Gesprächen sage ich, wieviel besser ich mich fühle, seit ich vegan lebe, wieviel glücklicher ich bin. Es ist keine Bürde für mich, und so benehme ich mich auch nicht. Bleibt bei einem Essen mal nichts anderes als Pommes für mich, dann soll es so sein. Ich nehme es mit Humor und ziehe keine Schnute. Veganismus ist Freude, kein Märtyrertum. Ich denke, dass genau diese Sicherheit und diese Freunde viele positive Reaktionen nach sich zieht.
Was sind eure Tipps für Veganismus im beruflichen Umfeld?

18. April 2010

Verliebt in Mr. Kartoffelkopf


Ich bin verliebt. Hals über Kopf. Mein Glück muss ich mit euch teilen - gestatten, das ist Mr. Potato Head, ein charmanter kleiner Kerl mit bezauberndem Lächeln. Er sieht aber nicht nur gut aus, sondern hat auch große innere Werte. Die kommen besonders gut zur Geltung, wenn man ihn schält, zerschneidet und dann kocht oder fritiert. Liebe kann manchmal grausam sein... aber so lecker! Hier sind die Gerichte, für die sich Mr. Potato Head am liebsten bei mir quälen lässt.


Am Morgen bevorzugt Mr. Potato Head ein Zusammentreffen mit Zwiebeln und Räuchertofu in einer heißen Pfanne. Dazu kommen oft auch noch Baked Beans (Bohnen in Tomatensoße).


Mittags kühlt sich diese charmante Kartoffel gern mit anderem Gemüse (in diesem Fall: Radieschen, Stangensellerie, Paprika und Jungzwiebel) in einem Dressing aus Sojajoghurt, etwas veganer Mayonnaise, Essig und Senf ab. Im Büro erobert er damit alle Herzen.


Abends entspannt sich Mr. Potato Head gerne mit etwas Paprika bei einem langen Bad, bis er zu einem köstlichen Eintopf geworden ist... Zur Nachahmung empfohlen, darum findet ihr hier das Rezept für Kartoffelgulasch, ein in Österreich sehr beliebtes Essen. Als Kind war dies eines meiner liebsten Gerichte, wer möchte, kann auch noch vegane Würstel hineinschneiden.

Kartoffelgulasch (für 4 - 5 Personen)

3 Zwiebeln, gewürfelt
3 Zehen Knoblauch
2 EL Öl
2 Paprika, rot und gelb
2 EL Paprikapulver, edelsüß
1 kg Kartoffeln, geschält und klein gewürfelt
3 gehäufte EL Tomatenmark
500 - 600 ml Gemüsebrühe
1/2 EL Majoran
Salz

Die Zwiebeln und den Knoblauch im Öl andünsten. Die Paprika hinzufügen, und mitdünsten. Dann das Paprikapulver hinzufügen, kurz durchrühren, dann sofort die Kartoffeln hinzugeben und mit der Suppe aufgießen (die Kartoffeln sollten fast bedeckt sein). Majoran und Tomatenmark hinzufügen. Vorsichtig zum Köcheln bringen, immer wieder umrühren, und so lange köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind und der Saft sämig. Erneut mit etwas Salz abschmecken, und mit Brot und grünem Salat servieren.


Man sagte mir, dass Mr. Potato Head leider nicht ganz treu ist, und viele andere mit seiner Köstlichkeit erfreut... wie verbringt ihr eure Zeit mit dem süßen Kerl am liebsten?