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26. Juni 2011

I eat what I eat...

... I eat my own special creations! (Singt mit zur Melodie von Gloria Gaynour's "I am what I am"!).

Ich fotografiere fast jeden Tag mein Essen - nur für euch, liebe Leserinnen und Leser. Jetzt, wo die Tage wieder länger sind, bieten sich auch abends wieder bessere Gelegenheiten für einen appetitlichen Schnappschnuss, bevor die Leckereien in meinem Bäuchlein verschwinden.  Hier also eine willkürliche Auswahl meines Essens der letzten Zeit. 

 Zucchini-Zeit beginnt! Hier köstliche Laibchen aus Zucchini mit Kichererbsenmehl (daher glutenfrei!) und einer gehörigen Portion Garam Masala (eine wunderbare indische Gewürzmischung).

 Zucchini schmeckt übrigens auch fabelhaft in einem tollen Kuchen! Yumyum. So gefreut hat sich M noch nie über Zucchini.

 Udon-Nudeln mit Gemüse und Tofu vom Japaner (Take-Out, in diesem Fall).

 Brunch, Brunch. C's berühmte Kartoffelpfanne und Toast mit Avocado.

M's Kreation: Burger mit veganem Burger-Laibchen, Kartoffelpuffer, Avocado, Zwiebel und ein paar Hühnerteilen. M hat einfach Fantasie!

Gemüse-Spaghetti mit veganem Hühnchen und Spargel.

Wieder mal M's Werk: Vollkorn-Baguette mit Grilltofu, im Hintergrund: Salat mit Caesar's Dressing.

Pasta mit Tieren: Carbonara-Sauce mit Räuchertofu, mit vielen wilden Nudeltieren. Dazu Knoblauchbaguette.

Ich liebe dieses Gericht, und wir essen es sehr oft: Ofen-Gemüse mit Zwiebel, Paprika, Spargel und Zucchini, dazu Naturreis. So einfach, aber so lecker.

Und ja: Ich habe jetzt ein Waffeleisen! Hier mein erster Versuch mit Schoko-Eis und Erdbeeren.

19. Juni 2011

Vegan im Restaurant

Wenn ich vor jemandem meine nicht ganz so geheime vegane Identität enthüllle, kommt schließlich immer die unausweichliche Frage: "Aber in Restaurants gehst du nicht oft, oder? Du kochst wohl immer selbst?"
Au contraire, liebe unvegane Freunde und Freundinnen. Diese Veganerin lässt sogar gerne für sich kochen, und ich genieße das auch genauso wie alle anderen. Und nein, ich gehe nicht nur in vegetarische oder vegane Restaurants, denn ich wohne in keiner Großstadt. Da bei vielen von euch das vegane Angebot vermutlich ähnlich dünn gesät ist, aber Essengehen einfach zu den schönen Dingen des Lebens gehört, hier mal ein paar Tipps, wie man auch als VeganerIn einen netten Abend im Restaurant verleben kann - und das ist gar nicht schwierig!

Prinzipiell gehe ich lieber in Restaurants, die keine typisch österreichische oder deutsche Küche servieren (außer wenn ich muss - scrollt mal nach unten, da findet ihr meine Tipps!). Meine Wahl fällt eher auf internationale Restaurants, denn dort gibt es oft schon vegane oder leicht veganisierbare Gerichte - hier einige Beispiele, die ich persönlich ausprobiert habe und auch regelmäßig bestelle. Aber auch andere Länder bieten vegane Spezialitäten, wie z.B. in arabischen, äthiopischen oder koreanischen Restaurants!

Italienisch: Jedes gute italienische Restaurant macht seinen Pizzateig aus Mehl, Hefe, Wasser und etwas Öl. Eine Pizza ohne Käse, aber mit viel Gemüse ist daher ein ganz wunderbares veganes Gericht und wird überall gerne zubereitet. Ich höre immer wieder Geschichten von Italienern, die angeblich Ei im Pizzateig haben, ich denke aber, dass das wirklich die Ausnahme ist. Ihr könnt ja fragen, aber ich warne euch: Ich habe meinen Kellner einmal zutiefst gekränkt, als ich ihn gefragt habe, ob Ei im Pizzateig ist - Italiener nehmen ihre Küche ernst!  Weitere Optionen in italienischen Restaurants sind Bruschetta (ohne Käse), Antipasti, oder auch Pasta mit Tomatensauce oder Olivenöl und Knoblauch - frischgemachte Nudeln sind meistens mit Ei, aber oft haben Restaurants auch getrocknete Nudeln, die klassisch italienisch ohne Ei zubereitet sind. Fragen lohnt sich! 

 Indisch: Die indische Küche ist prinzipiell sehr vegan-freundlich. Chana Masala (Kichererbsen in Curry-Tomatensauce), knackiges Gemüse mit vielen Gewürzen oder die verschiedenen Reisgerichte lassen das vegane Herz höher schlagen. Oft wird mit Joghurt oder Milch gekocht, was aber meistens auf der Karte vermerkt und daher leicht erkennbar ist, oder ihr fragt nach. In indischen Restaurants wird gerne mit Ghee (geklärte Butter) gekocht, das nicht vegan ist, aber welches man leicht weggelassen kann - auch hier lohnt sich das Nachfragen. Und dazu vielleicht ein knuspriges Fladenbrot - Naan wird traditionell mit Joghurt zubereitet, Chapati aber ist meistens vegan, wenn man es ohne Butter obendrauf bestellt. Yummy!

  

Chinesisch: In chinesischen Restaurants gibt es meistens einige Gemüsegerichte, auch mit Tofu, die schon vegan sind, z.B. "Fastenspeise der Buddhisten", Gemüse mit Tofu oder gebratene Sojabohnensprossen. Manchmal findet man in Gemüsegerichten gebratenes Ei, auch hier sollte man sich kurz erkundigen. 


Japanisch: Wer liebt nicht veganes Sushi? Sushi mit Avocado, Gurke oder Rettich ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Als Hauptgang bieten sich Gemüsegerichte mit Tofu an, auch Udon-Nudeln sind meistens vegan. 

 

Thailändisch: Mit einer Vielzahl an Curries mit cremiger Kokosnussmilch ist die thailändische Küche auch ein Paradies für VeganerInnen. Man sollte das Curry nur ohne Fischsauce bestellen, was aber meistens kein Problem ist, da oft ganz frisch gekocht wird!

 

Bio-, Vollwert-, Vital-Restaurants: Ok, das ist jetzt keine Küche eines bestimmten Landes. Aber oft wird man auch fündig in Restaurants, die gesunde Kost anbieten und zwar nicht vegetarisch sind, aber doch viele fleischlose Spezialitäten anbieten. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Karte oder ein Gespräch mit dem Kellner. Eines meiner liebsten Restaurants bietet mehrere vegane Gerichte an und es wird auch oft extra für uns gekocht!


Manchmal kann man sich das Restaurant nicht aussuchen (Familienfeiern, Geschäftsessen, eine Geburtstagsfeier...), und die Karte ist oft denkbar unvegan. Das heißt aber überhaupt nicht, dass es für uns hier nichts gibt. Fragt einfach nach einem veganen Gericht! Ich würde aber nicht einfach nur "veganem Essen" fragen, sondern auch erklären, was "vegan" denn bedeutet, da viele mit dem Begriff nicht so viel anfangen können, und es leicht zu Missverständnissen kommt. Ich sage meistens etwas wie "Ich lebe vegan, ich esse keine tierischen Produkte, also kein Fleisch, keinen Fisch, keine Milch oder Milchprodukte, keine Eier." Schaut euch vorher die Karte kurz an - gibt es etwas, das leicht veganisiert werden können? Macht den KellnerInnen Vorschläge, die sind oft dankbar dafür. Beispielsweise kann eine Gemüsepfanne mit Olivenöl statt mit Butter gemacht werden, oder ein Ofenkartoffel mit viel Gemüse und eventuell Tomatensauce serviert werden anstatt mit Sauerrahm. Denkt immer daran, ihr seid die Gäste, ihr bezahlt für das Essen - das Restaurant soll euren Wünschen nachkommen, nicht umgekehrt! Ein freundliches Auftreten versteht sich natürlich von selbst, und auch viel Lob, wenn das vegane Essen gut war - ein nettes Trinkgeld schadet auch nie :-)
Eines noch: Ihr bekommt in jedem Restaurant etwas Veganes zu essen. Wirklich, in jedem. Es mag nicht immer Haute Cuisine sein, aber ihr werdet nicht verhungern. Oft seid ihr sogar positiv überrascht. Ich erinnere mich an einen Abend, als ich mit ArbeitskollegInnen in ein sehr feines französisches Restaurant gegangen bin. Die Karte war sehr übersichtlich, und es war kein einziges vegetarisches (!) Gericht darauf. Ich sprach darauf den Kellner an und erklärte ihm, dass ich vegan lebe (und was das bedeutet!). Gemeinsam gingen wir die Karte durch, und ich bekam schließlich einen wunderbaren Salat, Ofengemüse und knusprige Kartoffeln. Es war ein fabelhaftes Essen!

Keine Angst also vor Restaurantbesuchen als VeganerIn, es ist viel leichter als man denkt! Lehnt euch zurück, bestellt ein kühles Getränk und freut euch, dass eure Küche heute mal kalt bleibt.

12. Juni 2011

Pina Colada Cupcakes

Ich war kürzlich zur Feier eines guten Freundes eingeladen. Da er Süßes zu schätzen weiß und gerne Cocktails mixt (und trinkt!), wollte ich beides verbinden. Einer der besten Cocktails ist natürlich der Pina Colada, eine leckere Verführung aus Rum, Kokosmilch, Ananas und dem wichtigsten Element: Einem lustigen Schirmchen. Ich kaufe nicht gerne harte Alkoholika, weil man immer nur ein kleines bisschen davon für Rezepte braucht, ich nie weiß, was ich sonst damit anfangen soll (jajaja, Trinken wär natürlich eine Möglichkeit, aber dann werden meine Blog Posts wohl noch eigenartiger...), und sie dann nur Platz in meiner viel zu kleinen Küche wegnehmen. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Pina Colada Cupcakes sind alkoholfrei, schmecken aber wie ein kleiner tropischer Traum. Und denkt nur mal über die Vorteile nach: Diese Pina Coladas kann man ohne Probleme schon zum Frühstück genießen oder beim Autofahren oder in der Arbeit.... das bleibt einem mit klassischen Pina Coladas verwehrt, außer man möchte gerne unangenehm auffallen.

Der Boden der Pina Coladas besteht aus saftigen Vanille-Cupcakes mit exotischem Ananas-Aroma, oben drauf ist ein wunderbares Kokosmousse. Das Kokosmousse ist mit Agartine gemacht und wirklich sehr lecker. Keine Angst, wenn ihr noch nie mit Agartine gearbeitet habt, es ist gar nicht schwierig. Aus dem Rezept bekommt ihr einen ganzen Haufen Kokosmousse, weil ich ursprünglich 24 Cupcakes gemacht habe, und keiner von denen nackig bleiben wollte. Also entweder verdoppelt ihr den Teig und macht auch 24 Cuppies (was aber schon ganz schön viel ist, wenn man keinen richtigen Anlass hat), oder, eine bessere Idee: Ihr esst das Mousse pur, gut gekühlt in Nocken gestochen, mit Obst und etwas Fruchtsauce. Ja, es ist wirklich SO gut.

Say "Vegan Cheese": Pina Colada Cupcake (seht ihr das grüne "V" im Hintergrund? V is for Vegan!)

Vanillige Ananas-Cupcakes
100 Gramm Zucker
2 Packungen Bourbon-Vanillezucker (nach Möglichkeit kein Vanillin-Zucker!)
1 Vanilleschote
110 Gramm weiche, vegane Butter (z.B. Alsan)
65 Gramm Soja-Joghurt, natur
2 Ei-Ersatz, nach Packungsanleitung angerührt*
200 Gramm Mehl
1 1/2 TL Backpulver (7 Gramm)
1/4 TL Salz
60ml Saft von der Ananas, aus der Dose
110 Gramm Ananas im eigenen Saft (leicht gesüßt), in Stücken, aus der Dose

Ofen auf 180 Grad vorheizen. 12 Muffin-Förmchen mit Papier auslegen. Zunächst mal zur Ananas: Die Stücke sind relativ groß. Darum schnell mit ihnen in den Mixer, um sie ein wenig kleiner zu machen. Wir wollen die Ananas nicht pürieren, sondern nur in feinere Stücke bringen.
Den Ei-Ersatz mit einem Schneebesen schaumig rühren und  beiseite stellen. Butter, Zucker und Vanillezucker in eine große Schüssel geben. Die Vanilleschote mit einem scharfen Messer der Länge nach einritzen und das Mark herausschaben und zur Butter geben. Mit einem Handmixer das Butter-Zucker-Gemisch gut fluffig verrühren. Das Soja-Joghurt dazugeben, gut vermixen, dann den Ei-Ersatz hinzufügen und ebenfalls gut verrühren. In einer zweiten Schüssel das Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Dann wird das Mehl in drei Teilen zum Butter-Gemisch gegeben, jeweils mit einem Drittel des Ananas-Safts gut unterheben (mit einem Löffel o.ä., nicht mehr mit dem Mixer). So weitermachen, bis das ganze Mehl und der ganze Saft im Teig sind, und alles gut vermischt ist. Dann vorsichtig die Ananas unterheben. Den Teig gleichmäßig auf die Förmchen aufteilen und ab in den Ofen. Bei 180 Grad 17 - 20 Minuten backen, nur so lange, bis ein Zahnstocher, in die Mitte des Cupcakes gestochen, sauber wieder herauskommt (nicht zu lange backen, oder sie können trocken werden!). Gut auskühlen lassen!

*No-Egg von Orgran ist mir der liebste Ei-Ersatz (erhältlich in jedem Veganversand). Ihr könnt aber auch jeden anderen Ei-Ersatz aus dem Reformhaus nehmen, oder auch Sojamehl versuchen (2 EL Sojamehl + 4 EL Wasser), aber ich selbst habe es damit noch nie probiert. 

Kokosmousse
400ml Kokosmilch (eine Dose)
1 Packung Agartine, ein pflanzliches Geliermittel, erhältlich im Supermarkt
300 Gramm Soja-Joghurt, Vanille, etwas abgetropf+
80 Gramm Kokosraspeln
3 - 4 EL Staub(Puder)zucker, nach Geschmack

+Das Vanille-Joghurt etwas abtropfen lassen: Den Inhalt in ein mit Küchenrolle ausgelegtes Sieb geben, in eine Schüssel stellen, und etwa 5 Stunden abtropfen lassen (bei mir war es ein Nachmittag).
200ml der Kokosmilch mit der Agartine aufkochen und 2 Minuten köcheln lassen. Dann diese Mischung in einer Schüssel verrühren mit der restlichen Kokosmilch, dem abgetropften Soja-Joghurt, den Kokosraspeln und dem Staubzucker (einfach mal kosten, ob die Creme schon süß genug ist, ansonsten mehr Staubzucker hinein!). In den Kühlschrank stellen, und am besten über Nacht kalt werden lassen (die Agartine macht ihre Arbeit erst so richtig wenn sie kaltgestellt ist).

Zum Zusammensetzen
12 Cocktail-Schirmchen
Ein Spritzbeutel

Mit dem Spritzbeutel das gekühlte Kokosmousse auf die Cupcakes auftragen. Mit Schirmchen verzieren (sehr wichtig!). Fertig!

7. Juni 2011

Improvisationstheater

Während ich beim Backen Rezepten gerne bis auf letzte i-Tüpfelchen folge und am liebsten eine Waage hätte, die bis auf drei Kommastellen genau das Gewicht anzeigt, gehe ich es hingegen beim Kochen mal gerne etwas lässiger an. Ich fange an mit einer Grundzutat, ein bisschen hiervon dazu, ein wenig davon, und was ist eigentlich in diesem Töpfchen drinnen...? 
Natürlich könnte ich jetzt so tun, als würde ich immer alles total locker (und lecker) aus dem Ärmel schütteln, aber das wäre etwas arrogant und auch nicht ganz wahr. Ich bräuchte mindestens noch eine Hand um abzuzählen, wieviele Kreationen nie ihren Weg auf unsere Teller gefunden haben, sondern per Express in den Mistkübel gewandert sind - und ja, mir tut das sehr weh, wenn ich Essen wegwerfen muss! Aber mittlerweile habe ich den Dreh etwas raus, und die kulinarischen Desaster halten sich zum Glück in Grenzen. 
Was ist das Geheimnis des Improvisierens beim Kochen? Meiner Meinung nach: Übung, Übung, Übung. Für mich war der Schlüssel zu hervorragendem Improvisationstheater im Kochtopf einfach die Routine, die regelmäßiges Kochen mit sich bringt. Welches Gewürz da reinpassen würde, wieviel Salz hineingehört, woran man merkt, dass das Gemüse auch später noch schön knackig ist und wie man lockeren Hefeteig hinbekommt, ohne dass er dauernd klebrig an der Arbeitsfläche hängt - diese Dinge muss man üben und selbst erfahren. Dazu gehört meiner Meinung nach ein weiterer Aspekt: Übung alleine hilft natürlich, um ein besserer Küchenprofi zu werden, schneller und leichter geht es aber mit wirklich guten Rezepten. Mit wirklich guten Rezepten meine ich nicht fünfgängige Menüs mit drei Zwischengängen, wobei der Koch zwischendurch einen Kopfstand macht, sondern solide, getestete Rezepte, die wirklich funktionieren. Am leichtesten findet man die in beliebten Kochbüchern - im Internet teilweise auch, aber es schwirren leider sehr viele kulinarische Enttäuschungen herum, also aufpassen (auf diesem Blog hoffentlich nicht...)! Mein erstes veganes Kochbuch war "How it all vegan" von Sarah Kramer, und für alle, die sich mit amerikanischen Cup-Maßen auskennen oder solche besitzen, empfehle ich es wärmstens! Auch die Rezepte von Isa Chandra Moskowitz oder Colleen Patrick-Goudreau sind immer "tried and true". (Ja, ihr merkt schon, ich mag meine Bücher gerne vegan und amerikanisch, habt ihr eine schöne Empfehlung für wirklich gute deutsche vegane Kochbücher?) 
Wenn man sich eine solide Basis erkocht und ein Gefühl für leckeres Essen entwickelt hat, hat man plötzlich auch die Freiheit, Zutaten zu ersetzen, Rezepte abzuwandeln oder komplett umzumodeln. Und dann geht es erst richtig los mit dem Improvisieren! Unten könnt ihr einige meiner kürzlichen Kreationen sehen, bei denen ich das Rezept auch nicht mehr genau zusammenbrächte, wenn ich mein Körpergewicht dafür in Schokolade bekommen würde. Eben richtig locker-flockig mal eben aus der Hüfte geschossen!

Curry-Reissalat: Reis mit frischem Gemüse (Karotten, Paprika, Zwiebel, Erbsen?) in einer cremigen Curry-Sauce (drinnen war Soja-Joghurt, vegane Mayo, Curry, Sojasauce....). Ist übrigens ein perfekter Lunch fürs Büro!

Kartoffelsalat, frisch aus dem Ärmel: Mit leckerem Joghurt-Senf-Dressing und Essiggurkerl. Dahinter: Schnittlauchdip, Marke Eigenbau. Das Fleisch ist übrigens Grilltofu und vegane Käsekrainer.

Salat mit Kartoffeldressing, ohne Rezept (Kartoffeln kochen, stampfen, mit Gemüsebrühe, Essig und Öl lecker machen!). Dazu Tofu-Seitan-Laibchen (die waren gekauft, von Spar Natur Pur) mit besagter Schnittlauchsauce.

Improvisationstheater in Perfektion: Mir gelüstete nach Nudeln mit Saft, so wie früher als Kind. Sprach's und kochte ein leckeres Gulasch mit Fleisch aus Soja-Schnetzeln. Dazu gab es Orcchiette-Pasta.Yumyumyum.

Was improvisiert ihr so zusammen?

2. Juni 2011

Erdbeeriger Obstkuchen

Dieser Kuchen bringt mich per Express zurück in meine Kindheit. Ich stehe als Mini-C in der Küche meiner Großmutter, und belege mit klebrigen Fingern vorsichtig den fertigen Obstboden. Das süße Aroma von Erdbeeren liegt in der Luft. Dann kommt das warme, glibbrige Gelee auf die Früchte, und damit beginnt das ungeduldige Warten auf den fertigen Kuchen. Aber dafür durfte ich dann gleich mehrere Stücke von dieser Leckerei essen, denn diese Art von Obstkuchen wird durch die frischen Erdbeeren mit der Zeit ganz schön saftig, fast matschig, was aber meinem Hochgenuss keinen Abbruch tat.
Während wir früher fertigen Obstboden benutzten, mache ich heute meinen Kuchen von Grund auf selber, was das Vergnügen aber meiner Meinung nach nur steigert. Der Boden ist eine Abwandlung meiner Vanille Cupcakes, und schmeckt fantastisch in Kombination mit den süßen Erdbeeren. Aber auch mit anderem Obst könnte ich mir diesen Kuchen gut vorstellen, Bananen, Ananas, Kiwi, Himbeeren... yum.


C's nostalgischer Erdbeerkuchen

Für den Boden
100 Gramm Zucker
2 Packung Bourbon-Vanillezucker (nach Möglichkeit kein Vanillin-Zucker!)
1 Vanilleschote
110 Gramm weiche, vegane Butter (z.B. Alsan)
65 Gramm Soja-Joghurt, natur
2 Ei-Ersatz, nach Packungsanleitung angerührt*
200 Gramm Mehl
1 1/2 TL Backpulver (7 Gramm)
1/4 TL Salz
60ml Sojamilch

Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Kuchenform (24cm) gut einfetten. Den Ei-Ersatz mit einem Schneebesen schaumig rühren und  beiseite stellen. Butter, Zucker und Vanillezucker in eine große Schüssel geben. Die Vanilleschote mit einem scharfen Messer der Länge nach einritzen und das Mark herausschaben und zur Butter geben. Mit einem Handmixer das Butter-Zucker-Gemisch gut fluffig verrühren. Das Soja-Joghurt dazugeben, gut vermixen, dann den Ei-Ersatz hinzufügen und ebenfalls gut verrühren. In einer zweiten Schüssel das Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Dann wird das Mehl in drei Teilen zum Butter-Gemisch gegeben, jeweils mit einem Drittel der Sojamilch gut unterheben (mit einem Löffel o.ä., nicht mehr mit dem Mixer). So weitermachen, bis das ganze Mehl und die ganze Sojamilch im Teig sind, und alles gut vermischt ist. Den Teig in die Form streichen und ab in den Ofen. Bei 180 Grad 20 - 25 Minuten backen, nur so lange, bis ein Zahnstocher, in die Mitte des Kuchens gestochen, sauber wieder herauskommt. Gut auskühlen lassen.

Zum Zusammensetzen
Eine Schale Erdbeeren, gewaschen, trockengetupft und geviertelt
1 Packung Tortengelee, klar
Erdbeermarmelade

Den abgekühlten Boden gut mit Marmelade einstreichen. Die Erdbeeren darauf arrangieren. Das Tortengelee nach Packungsanleitung zubereiten (bei mir war das 1/4 Liter Wasser und 50 Gramm Kristallzucker - eher vorsichtig den Zucker dosieren! - mit dem Tortengelee aufkochen), dabei zusätzlich einen EL Erdbeermarmelade in die Mischung geben, bevor ihr das Gelee aufkocht. Gut rühren, damit sich die Marmelade auflöst (sobald die Mischung warm wird, geht das leichter). Kurz abkühlen lassen, dann vorsichtig über die Früchte geben - ich habe nicht das ganze Gelee aufgebraucht. Kühl stellen, bis das Gelee fest ist. Fertig! Der Kuchen schmeckt frisch am besten! 

*No-Egg von Orgran ist mir der liebste Ei-Ersatz (erhältlich in jedem Veganversand). Ihr könnt aber auch jeden anderen Ei-Ersatz aus dem Reformhaus nehmen, oder auch Sojamehl versuchen (2 EL Sojamehl + 4 EL Wasser), aber ich selbst habe es damit noch nie probiert.