9. Februar 2012

Vegan Backen - Tipps und Geheimnisse

Nach der Serie über den Einstieg ins vegane Leben (hier ein Artikel darüber, wie man Eier und Milch ersetzen kann), hier ein paar Tipps für perfektes veganes Backwerk, die ich im Laufe meiner veganen Back-Karriere so aufgeschnappt habe (oder schmerzhaft lernen musste).

 Rezept bald im neuen E-Book: Dalmatiner-Cupcakes mit Häubchen

  • Backen ist wie Chemie-Unterricht. Ja, bei einer Suppe oder einem Eintopf macht etwas mehr oder weniger von den Zutaten nichts aus. Beim Backen kann es euch allerdings das Ergebnis ruinieren. Darum benutzt eine Küchenwaage und arbeitet genau.
  • Kauft hochwertige Zutaten. Vanille-Zucker und Vanillin-Zucker sind sehr verschieden - nicht nur im Preis. Während besonders Bourbon-Vanille-Zucker echte Vanille enthält, hat Vanillin noch nie eine Vanilleschote gesehen. Ich kann mich sogar noch erinnern, wie ich im Chemie-Unterricht Vanillin im Reagenzglas hergestellt habe. Damals war es ein Riesenspaß, in meinem Kuchen brauche ich es nicht unbedingt.
  • Benutzt hochwertige Utensilien. Kuchenformen müssen nicht super-teuer sein, aber sollten eine angemessen dicke Wand haben, damit die Wärme gut weitergegeben wird und der Kuchen nicht aussen verbrennt, während er drinnen noch roh ist.
  • Backpapier ist euer Freund. Früher habe ich die Kuchenformen immer gut eingefettet, heute bin ich eher dazu übergegangen, zumindest den Boden der Form mit Backpapier auszulegen. Dafür lege ich das Papier auf den Boden einer Springform, gebe die obere, seitliche Form darüber und ziehe diese fest, so dass das Papier eingeklemmt ist, die überschüssigen Ränder schneide ich ab. Der Kuchen löst sich einfach viel besser vom Boden ab und es ist weniger Arbeit als das Einfetten.
  • Habt doch ein wenig Geduld. Wer ständig die Backofen-Tür öffnet, um nach dem Kuchen zu sehen, der riskiert im schlimmsten Fall, dass der Kuchen zusammenfällt. Erst in den letzten Minuten der Backzeit kann ein Stäbchen-Test gemacht werden: Holzstäbchen oder Zahnstocher in den Teig hinein, wenn sie halbwegs sauber wieder herauskommen, dann ist das Gebackene fertig. Wenn ihr eine Glasur oder Creme auf Kuchen oder Cupcakes auftragen wollt, wartet bis sie vollständig (auch unten!) ausgekühlt sind. Die Creme rinnt euch sonst davon oder zieht womöglich in den Teig ein.
  • Love me tender. In vielen Rezepten ist ausdrücklich vermerkt, dass man den Teig vorsichtig verrühren soll, auch in meinen Rezepten ist das oft so. Warum? Durch sehr starkes Rühren kann sich das Gluten im Mehl entwickeln, und das Backwerk wird schwer und zäh. Darum rückt nicht jedem armen Cupcake-Teig gleich mit dem Handmixer zu Leibe, sondern mischt lieber mit einem Löffel oder einer Gabel. Ausnahme: Wenn Butter und Zucker schaumig gerührt werden sollen, das geht oft nur mit dem Handmixer.
  • Ein Rezept ist ein Rezept ist ein Rezept. Ihr nehmt statt weißem Mehl lieber Vollkorn-Mehl, lasst den Zucker weg und statt der Margarine kommt Apfelmus in den Teig? Wunderbar, aber kommt nicht heulend zu mir, wenn der Kuchen hart wie Stein geworden ist. Damit will ich nicht sagen, dass es nicht ganz wunderbare, vollwertige Kuchen gibt, sondern dass ein Rezept für bestimmte Zutaten ausgelegt ist, nämlich für die, die im Rezept stehen. 

Und weil ich so gerne backe, organisiere ich im Mai einen Vegan Bake Sale in Salzburg! Dabei werden gespendete, vegane Kuchen für einen guten Zweck verkauft. Wenn ihr also einen Kuchen dafür backen wollt, ich würde mich freuen, und auch, wenn ihr nur Kuchen essen wollt - kommt doch vorbei! Mehr Infos hier.

6 Kommentare:

  1. *alles unterschreib*
    Wir machen in Heidelberg auch einen vegan Bake Sale! :-)

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  2. Super, Birdie! Wann ist euer Termin? Bei mir ist es das erste Mal, ich bin jetzt schon aufgeregt! :-)

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  3. WIllst du nicht in kleine fränkische Diespeck kommen und da einen Vegan Bake Sale organisieren?^^ Ach ich würde sooo gern dabei sein, aber Salzburg ist ein bisschen weit für Kuchen ;) Ich wünsch dir aber ganz viel Spaß und Erfolg!

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  4. danke für die guten tipps =)) das mit dem vanille/vanillin zucker war mir garnicht bewusst, da achte ich in zukunft auf jeden fall drauf!
    birdie, der heidelberg-termin würde mich auch interessieren, ist näher als salzburg xD
    liebe grüße!

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  5. Ich schätze deine Rezepte sehr. Aber ich finde nicht, dass Backen bedeutet, dass man alles haargenau befolgen muss.
    Ich habe z.B. von deinem Grundrezept "Einfacher Schokoladekuchen" einige Variationen (Bananenkuchen, Kokoskuchen, Nusskuchen) gebacken, die alle ausgzeichnet sind.
    Ganz genaues Abmessen nimmt doch den Spaß und die Kreativität am Kochen/Backen!

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  6. @Anonym: Natürlich kann man ruhig ein wenig kreativ werden, das macht ja auch Spaß! Nur etwas Erfahrung braucht man dafür, ansonsten kann es leicht schief gehen. Ich erinnere mich an die Kollegin, die die Cupcakes zu bitter fand, weil sie sie ohne Waage gebacken hat und sehr großzügig mit dem Kakaopulver war, oder an ein verzweifeltes E-Mail, weil der Kuchen nicht aufgegangen war, weil statt Natron Backpulver benutzt worden war (was viel weniger wirksam ist). Darum hier eben dieses Wort der Warnung: Ja, genaues Abmessen nimmt manchmal den Spaß, aber ungenaues Abmessen nimmt einem gelegentlich den Genuss am ganzen Kuchen.

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Ich freue mich immer sehr, von Euch zu hören! Vorschläge, Ideen, Lob, eine andere Meinung (respektvoll, please) - immer her damit!

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