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25. August 2013

What Vegans Eat...

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mein Interesse an dem Speiseplan anderer Leute ist groß - so groß, dass ich mich stundenlang auf Blogs, Facebook oder Instagram aufhalten kann, um Essensfotos anderer Leute anzustarren. Diese Fotos machen mich glücklich, weil es so viel Auswahl an veganem Essen gibt, sie inspirieren mich, neue Gerichte zu kochen, und ein wenig machen mich sie mich auch neugierig auf das Leben anderer Leute. Wenn ich könnte, wäre ich vermutlich die vegane Stasi, die beim Mittagessen auf euren Tellern herumspioniert. Bevor der Einblick in meine Freizeitbeschäftigungen euch aber glauben lässt, dass ich eine unheimliche Stalkerin wäre, zeige ich euch heute lieber meine Leckereien, die ich selbst gegessen habe. Und ja, dieser Umstand ergibt sich auch daraus, dass ich in letzter Zeit sehr wenig Zeit zum Schreiben hatte - aber Essensfotos sind ja auch etwas Feines. Bald erwartet euch ein Bericht eines sehr großen Urlaubs...


Ich habe eine neue Leidenschaft: Scharfe Chili-Sauce, auch bekannt als Sriracha, die ich im Asiamarkt kaufe. Momentan ist sie zu M's Amüsement überall auf meinem Essen, er wartet nur noch darauf, dass ich sie auch ins Müsli mische. Sriracha ist nicht nur sehr scharf, sondern hat auch eine leicht säuerliche Note, was allen Gerichten eine besonderes Aroma verleiht (und vermutlich ist auch etwas Heroin drinnen, anders kann ich meine Sucht schwer erklären). Sriracha passt perfekt zu Sushi!


Zu selbstgemachter Bolognese Sauce mit Karotten, Sellerie, Tomaten und Soja-Granulat schmeckt die scharfe Sauce einfach fabelhaft. 


Lunch am Wochenende: Kartoffelpfanne mit Räuchertofu und Krautsalat, dazu natürlich... Sriracha!


Gebacken habe ich auch für ein (noch) geheimes Projekt. Hier seht hier mein Zimt-Zupf-Brot: Ein flaumiges Hefebrot,  mit viel veganer Butter, braunem Zucker und natürlich Zimt. Nicht nur einfach lecker, sondern dank der lustigen Form auch ein richtiger Augenschmaus!



Und auch an Biscotti habe ich mich versucht: Dieses italienische Gebäck ist buttrig, knusprig und perfekt zum Nachmittagskaffee. Weil ich mir an den ganzen Mandeln immer fast die Zähne ausbeiße, habe ich gehobelte Mandeln verwendet.


Mein großzügiger Sponsor, der Vegourmet Veganversand, hat neue vegane Produkte herausgebracht und mir einige Kostproben geschickt. An einem Wochenende bei meinen Eltern haben wir uns gemeinsam durch die Leckereien gekostet: Oben seht ihr einen Wurst- und Käseteller, den mein Papa als Late-Night-Snack serviert hat. Köstlich - ein veganer Käse, den ich pur essen kann!


Auch Burger waren dabei, hier auf einem Bett aus Rahmgemüse, dazu gab es Kartoffelpüree.


Eine vegane Jause: Chorizo, Käse und leckerer Frischkäse - besonders von der griechischen Variante war ich sehr begeistert.


Was ich an dem veganen Käse von Vegourmet auch super finde: Er schmilzt auf Pizza, ganz ohne Tricks oder besondere Kniffe. Und zieht sogar Fäden. Meine Oma hat zu Kuhmilchkäse keinen Unterschied feststellen können.

Fotografiert ihr euer Essen - und was habt ihr in letzter Zeit besonders Gutes gegessen?

18. August 2013

Vegane Büchertipps

Wie verbringt ihr euren Sommer?  Ich kann es ja schon kaum wieder erwarten, bis endlich Herbst ist, aber M zuliebe tue ich so, als gäbe es nichts Besseres, als schwitzend zum Freibad zu radeln. Ist ja auch ganz schön, Herbst ist aber besser.


Der Herbst bietet auch endlich die Gelegenheit, es sich ohne schlechtes Gewissen (und ohne riesengroße Schweißflecken) auf der Couch gemütlich zu machen, um in einem guten Buch zu blättern. Ich habe ein ernsthaftes Kochbuch-Problem und habe mit mir selbst mittlerweile einen Deal gemacht, keine mehr zu kaufen  - das funktioniert leider nicht besonders gut. Dafür liebe ich Kochbücher einfach viel zu sehr und lese sie wie andere Leute spannende Krimis. Vor einigen Jahren war es noch schwer, gute vegane Kochbücher zu finden, in denen nicht ein Baum umarmt, von Chakras erzählt, oder vor weißem Zucker eindringlich gewarnt wurde. Heutzutage gibt es für jeden Geschmack vegane Kochbücher, Tendenz rasant steigend! Hier eine Auswahl an Büchern, die mir in letzter Zeit besonders gut gefallen haben - kennt ihr schon alle?



Dieses Buch liegt mir besonders am Herzen. Die Rezepte, aus aller Welt zusammengetragen, sind nicht nur leicht nachzukochen, sondern auch wirklich eine kreative und leckere Alternative zum ewigen Menü aus Soja-Bolognese und Tofu-Mousse. Zu jedem Rezept gibt es ein appetitliches Foto und zu jeder Region persönliche Anektdoten des Autors Justin. Bei der Veröffentlichung der deutschen Ausgabe habe ich Justin auch mit einem kleinen Beitrag finanziell unterstützt, und bin seither nicht nur Besitzerin eines sehr hübschen Lotus & the Artichoke T-Shirts, sondern konnte auch feststellen, was für ein sympathischer Mensch Justin ist. Beide Daumen hoch!
Für wen: Reiselustige, Chronische-Fernweh-Haber, vegane Mitmenschen, die sich nach etwas exotischeren Rezepten sehnen.



Sehr schön finde ich das Kochbuch zu Rüdiger Dahlke's Werk "Peace Food". Neben einigen altbekannten Klassikern liefert das Buch auch neue Ideen zu veganen Köstlichkeiten, die besonders durch die toll in Szene gesetzten Fotos bestechen. Ein ideales Buch für vegane Neulinge oder auch als Geschenk für liebe Menschen, die etwas vegane Inspiration in ihrer Küche brauchen.
Für wen: Als Geschenk perfekt - für Tanten, Onkels, Schwiegermütter oder Großeltern. Und für vegane Einsteiger mit Faible für schöne Fotos.



Zwar mit Rezepten, aber mehr als nur ein Kochbuch: Die Deutschland is(s)t vegan-Crew, für die ich auch einige Artikel verfassen durfte, hat ein Buch geschrieben, das für viele sicher ein lebensveränderndes sein wird. In "Ab heute vegan" bekommen vegane Anfänger alle Tipps, die man zum Start in ein veganes Leben braucht. Dabei werden alle Infos im netten Plauderton und ohne oberlehrerhaften Zeigefinger vermittelt. Das fröhliche Layout rundet das vegane Einsteiger-Paket ab. Warum gab es so ein Buch noch nicht vor fünf Jahren, als ich vegan wurde? 
Für wen: Vegane Anfänger, Interessierte und das perfekte Geschenk für die nette Kollegin, die immer so neugierig das vegane Mittagessen beäugt. 



Ein richtiger Klassiker sind die Ox-Kochbücher, die seit diesem fünften Werk nur mehr vegane Rezepte halten. Für mich sind diese Bücher perfekt zum Schmökern, die zwar keine Fotos, dafür viel Text und lustige Details enthalten. Geboten werden sowohl Ideen für einfache vegane Gerichte, die auch Anfänger begeistern werden, als auch Rezepte für Menüs und aufwändige Torten.
Für wen: Natürlich für Punks, Musikbegeisterte, Studierende, die nach leckeren und einfachen Rezepten suchen, und solche, die gerne Kochbücher von vorne bis hinten durchlesen (so wie mich!)

11. August 2013

Chocolate Chip Cookies mit Eiscreme

Endlich hat uns die große Hitze etwas verlassen... ich bin schon euphorisch, wenn das Thermometer unter 30 Grad bleibt. Ja, man wird bescheiden. An diesem Wochenende hatte ich endlich wieder Lust (und M's Erlaubnis), den Backofen anzuwerfen. Da wir die Hitze aber noch nicht ganz abgeschüttelt haben, musste es auch etwas Kühles dazu sein. Herausgekommen sind Ice Cream Cookie Sandwiches, eine geniale Erfindung aus den USA: Zwei knusprige Cookies, dazwischen cremiges Vanille-Eis, gerollt in Schokosplittern oder Zuckerstreuseln. Die ultimative Kalorienbombe für jede Grillparty und der Hit auf Kindergeburtstagen! Natürlich schmecken die Cookies auch ohne Eiscreme-Füllung hervorragend.



Chocolate Chip Cookies (für 16 – 20 Cookies)

1 EL gemahlene Leinsamen
2 EL Wasser
110 Gramm vegane Butter, weich
70 Gramm weißer Zucker
70 Gramm brauner Zucker
1 Packung Bourbon-Vanillezucker
150 Gramm Mehl
½ TL Natron
½ TL Salz
100 Gramm Schokotropfen, -chips oder gehackte Schokolade

Ofen auf 180 Grad vorheizen, ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Leinsamen mit Wasser sehr gut vermischen und beiseite stellen.
Vegane Butter mit Zucker mit dem Mixer cremig rühren, dann die Leinsamen dazugeben. In einer zweiten Schüssel Mehl, Natron und Salz vermischen und zu dem Butter-Gemisch geben. Mit der Hand zu einem glatten Teig kneten. Dann mit einem Löffel vorsichtig die Schokotropfen unterheben. Den Teig in Kugeln mit etwas Abstand esslöffelweise auf das Backblech setzen und etwa 8 – 10 Minuten backen, bis der Rand leicht gebräunt ist – in der Mitte werden sie noch sehr weich sein. Aus dem Ofen holen und die Cookies noch 5 Minuten darauf rasten lassen, dann auf einen Teller zum Auskühlen legen.

Zum Zusammensetzen

Veganes Vanilleeis
Rapsel-Schokolade oder vegane Zuckerstreusel

Das Vanilleeis bei Raumtemperatur so weich werden lassen, dass es sich formen lässt, aber nicht davonrinnt. Die Raspel-Schokolade / Zuckerstreusel auf einen flachen Teller legen. Auf ein Cookie eine Kugel Vanilleeis setzen, ein anderes Cookie vorsichtig daraufdrücken, sodass das Eis bis an den Rand gedrückt wird. Den Rand in der Schokolade / den Zuckerstreuseln rollen und sofort servieren!

4. August 2013

Ich bin keine Märtyrerin - warum ich keine Bewunderung fürs Vegansein will

Als Veganerin trifft man auf die verschiedensten Reaktionen in seinem Umfeld. Die allermeisten Menschen sind überrascht und interessiert, manche zurückhaltend, in den seltensten Fällen etwas argwöhnisch. In letzter Zeit bin ich aber vermehrt auf eine andere Reaktion gestoßen: Unverhohlene Bewunderung. Bewunderung, die nicht sagen will "Wow, finde ich cool!", sondern Bewunderung wie "Oh mein Gott, du bist meine absolute Heldin - wie kann man auch nur so leben!" Vielleicht hat es damit zu tun, dass ich mittlerweile ein paar vegane Jährchen am Buckel habe. Vielleicht auch damit, dass ich bei fremden Menschen gerade anfangs mir angebotene Speisen freundlich ablehne, weil sie nicht vegan sind. So oder so, ich habe diese Art der Bewunderung nun schon ein paar Mal erlebt, und ich kann mit ihr schlecht umgehen - ich will sie einfach nicht haben. Warum sollte ich so bewundert werden, nur weil ich vegan lebe?

 Auf Tuchfühlung mit einer freundlichen Ziege, die auf Gut Aiderbichl lebt

Ich habe mich für Veganismus entschieden, weil ich nicht länger wollte, das Tiere für mein Essen gequält und getötet werden. Zugegeben, das vegane Leben ist nicht immer ganz einfach. Manchmal hat man im Restaurant nur eine sehr bescheidene Auswahl, man muss den lecker aussehenden Geburtstagskuchen im Büro ablehnen, Onkel Edi's Witze über Sojamilch kriegen langsam einen Bart, und dann steht man wieder im Mittelpunkt des Interesses, obwohl man nur in Ruhe sein Mittagessen auspacken möchte. Ja, es ist gelegentlich umständlich und nicht besonders angenehm, aber bin ich deswegen eine kulinarische Jeanne D'Arc? Immerhin sind viele Dinge des Lebens mühsam: Zähneputzen. Am Montag Morgen ins Büro gehen. Höflich sein, obwohl man furchtbar schlecht gelaunt sind. Ein Stück vom Kuchen für jemanden überlassen, obwohl man es lieber selber essen möchte. Ja, das Leben ist manchmal mühsam und unbequem, aber man meistert diese Dinge trotzdem. Warum? Weil sich das einfach so gehört. Und genauso geht es mir in meinem veganen Leben: Sicherlich gibt es manchmal Seiten, die etwas anstrengend sind. Aber das ist eben so, und nur, weil ich trotzdem weitermache, habe ich mir noch lange keinen Orden verdient, genausowenig, wie ich eine Auszeichnung verlange, wenn ich jeden Tag pünktlich und nicht in meinem Pyjama im Büro auftauche.

Veganes Essen ist langweilig? Wohl eher nicht!

Überschwengliche Bewunderung ist in meinen Augen das ultimative Totschlag-Argument für jede Diskussion. Wenn andere Leute meinen, sie bewundern mich für mein hartes und überaus anstrengendes Leben als Veganerin, dann schaffen sie eine Distanz zwischen ihnen und mir: Ich bin perfekt und willensstark, sie sind schwach und menschlich. Das ist natürlich Blödsinn. Wenn Veganismus eine derartige Qual, eine solche Anstrengung wäre, dann hätte ich das vermutlich schon längst wieder aufgegeben - ja, so willensstark bin ich. Indem sie mich aber auf den Sockel heben, nehmen sie die kommunikative Hintertür. Immerhin kann man nun nicht mehr von ihnen verlangen, sich ihrer eigenen Essgewohnheiten bewusst zu werden, denn ein derartiges Opfer ist unmöglich zu erbringen. Dabei möchte ich doch nur eines sagen: Als vegan lebender Mensch bekommt man so viel mehr, als man aufgibt.

 Veganes Grillfest!

Ich lebe gerne vegan. Ich habe gelernt, zu kochen und zu backen und esse die köstlichsten Speisen - ich sehe keinen Verzicht, ich sehe eine Vielfalt an köstlichen Dingen, die meine Skinny Jeans ängstlich wimmern lassen. Ich manifestiere meine tiefsten Überzeugungen jeden Tag in meinem Verhalten. Ich habe wunderbare Menschen kennengelernt, die meine schon immer Werte teilten, und beobachtet, wie andere Menschen ihr Herz öffnen und sich verändern. Veganismus gibt meinem Leben einen Rahmen - mir ist nun klar, wie ich mit der Welt und ihren Geschöpfen umgehen möchte. Veganismus ist kein Opfer, er ist ein Geschenk. Und ich bin keine Märtyerin, sondern ein Glückspilz.