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24. April 2016

Meine vegane Woche - 18. - 24. April


Montag
M ist eine richtige Naschkatze (und war sehr glücklich, als ich die Rezepte für mein Buch getestet habe). Er war früher ein großer Fan von Milka-Schokolade und mochte Zartbitter-Schokolade nicht besondes - er wollte süß, nicht bitter. Wie gut, dass es mittlerweile so viele vegane Alternativen zur Milchschokolade gibt! Diese beiden hier, weiße Schokolade und Schokolade mit Keksen, sind wirklich gut und machen auch das mir angetraute Zuckergoscherl glücklich. So können wir den Kälbchen die Milch lassen!


Dienstag
Im Geschäft habe ich ein großes Bündel Rhabarber gesehen und hatte plötzlich unbändige Lust auf Rhabarbermus (wer übrigens ein Rezept für Rhabarberkuchen sucht, den kann ich dieses hier sehr empfehlen). Rhabarbermus - oder Kompott - mache ich ganz einfach: Rhabarber in grobe Stücke schneiden und mit wenig Wasser, etwas braunem Zucker ode Ahornsirup, viel Zimt und etwas Bourbon-Vanille so lange einkochen, bis sich der Rhabarber fasrig zerkocht hat. Auskühlen lassen und über Eis oder so wie ich mit Haferflocken und Soja-Joghurt zum Frühstück genießen


Mittwoch
Schaut ihr auch immer zwei Mal hin, wenn im Supermarkt Produkte reduziert sind, weil sie das Haltbarkeitsdatum fast erreicht haben? Ich habe so diese Woche günstig Seitan ergattert, und den habe ich scharf angebraten und dann grünen Spargel, Paprika, Zwiebel und weiße Bohnen zugeben und mit Paprikapulver, Cumin und Oregano gewürzt. Gegessen wurde das dann aufgerollt in Wraps, mit Ruccola und etwas veganer Mayo.


Donnerstag
M und ich statteten dem wieder eröffneten Milton! einen Besuch ab - dieses vegetarische Restaurant hat Locations gewechselt und ist nun ganz in der Nähe von uns. Es ist sehr süß und gemütlich eingerichtet, und auch das Essen ist toll - seht selbst. Der größte Anteil der Speisekarte ist vegan, und wir entschieden uns für den Burger und den Dönerteller - ausgezeichnet! Zum Dessert gab es ein Bier (für M) und einen Kakao mit Mandelmilch (für mich).



Freitag
Das eigene Buch im Buchgeschäft zu sehen, löst immer wieder Herzklopfen bei mir aus! Und seht mal, ich bin in toller Gesellschaft auf diesem schönen Büchertisch.


Samstag
Mein Papa und ich waren mit meiner Oma essen. Und während Oma nicht von ihrem Wunsch nach Kalbsschnitzel abkommt, wollten mein Vater und ich ein tierfreundlicheres Mittagessen haben. Im Stiftskeller St. Florian nahe Linz gibt es neben den fleischigen Klassikern der österreichischen Küche auch eine Vielzahl an veganen Gerichten, wie dieses phänomenale Seitanschnitzel in perfekter Sesampanade mit göttlichem Mayo-Kartoffelsalat (mein Papa und ich konnten nur mehr darüber sprechen, wie gut der Salat ist  - ich plane, mir eine Badewanne damit zu füllen und mich darin zu wälzen). Weil es uns dort allen so gut gefällt, wird auch die Feier zum 90. Geburtstag von meiner Oma dort stattfinden - so kommen alle auf ihre Kosten.


Sonntag
Und trotz aller schlechter Vorhersagen war das Wetter am Wochenende doch ganz schön - obwohl es am Sonntag in Salzburg tatsächlich geschneit hat! Schnee hin oder her, in Linz musste mit meinen Eltern noch ein Eis sein: Obwohl ich reine Sorbets oft nicht besonders mag, dieses Ananas- und Bananen-Eis war lecker und so cremig! Viele italienische Eissalons stellen ihr Fruchteis ganz ohne Milchprodukte her und geben euch über vegane Sorten gerne Auskunft.

17. April 2016

Familienausflug nach London

Papa Totally Veg! hat letztes Jahr einen runden Geburtstag gefeiert (hier seht ihr die Feierlichkeiten). Was schenkt man jemandem, der ehrlich und glaubwürdig beteuert, alles zu haben? Zeit und einen Ausflug. Anstatt ihm ein teures technisches Spielzeug oder die hundertste Krawatte zu kaufen, schenkten M, meine Mama und ich ihm einen Familienausflug nach London. London kannte Papa nur aus Büchern und Filmen, aber mit eigenen Augen hatte er die Stadt noch nie gesehen. Und da wir keine Lust hatten auf London im Schnee, Regen und Nebel, verlegten wir das Geburtstagsgeschenk auf Anfang April - letzte Woche war es dann so weit! M und ich spielten die Reiseführer und organisierten den Trip von vorne bis hinten durch, was uns Spaß machte und die Eltern entspannte.

Big Ben gesehen vom Trafalgar Square

Gestartet sind wir am Donnerstag nach der Ankunft am späten Vormittag mit der klassischen Runde in der Innenstadt, bei der man Houses of Parliament, Big Ben und das London Eye bestaunt. Kaum hatten wir einen Schritt aus der U-Bahn herausgemacht, begann es stark zu regnen - ein toller Empfang (und das einzige Mal, bei dem uns der Regen erwischte). Also mussten wir natürlich sofort in ein wunderschönes Pub am Trafalgar Square flüchten und eine Runde in der National Gallery drehen.

Aber nach dem Regen gibt es die Belohnung...

Wunderschönes Pub

National Gallery

Danach ging es weiter Richtung Piccadilly Circus, wo es einen Whole Foods Market gibt, der vegane Cupcakes von Ms Cupcake verkauft. Die beste Sorte ist Rocher, mit dem Schoko-Nuss-Häubchen - zwar sehr süß, aber der Zuckerschock lohnt sich wirklich. Einen genossen wir später im Hotelzimmer... ein tolles Betthupferl!
Nach so viel Zucker war es dann Zeit zum Abendessen, Chipotle Mexican Grill liegt in der Nähe des Trafalgar Squares und verkauft gar köstliche Burritos mit viel Guacamole.

"Rocher"- und Schoko-Erdnussbutter-Cupcakes

Burrito mit Bohnen Gemüse, Reis und Guacamole

Gestärkt ging es dann weiter für eine abendliche Runde Richtung Buckingham Palace und den schon recht frühlingshaften St. James Park, in dem die Eichhörnchen nur so um Essen betteln. Allerdings finde ich es traurig, dass manche Spaziergänger sie mit Kartoffelchips, Schokolade, Nachos und frittierten Käsestangen füttern - artgerechte Ernährung ist für die kleinen Kerle wirklich was anderes.

Buckingham Palace

Und die hier kennt ihr ja, oder?

Ein zutrauliches Eichhörnchen

St. James' Park

Am nächsten Tag gab es ein kleines Frühstück im Hotel - wir sind wieder im Stadtteil Wandsworth abgestiegen, der an die (touristische) Innenstadt ideal mit dem Zug angebunden ist, aber noch bezahlbare Zimmer bietet. Ich habe zwar Aufstriche für das Frühstück eingepackt, da es für Veganer recht übersichtlich ist, aber schließlich blieben M und ich dann doch bei den köstlichen Baked Beans, Brot, veganer Margarine und Kaffee.


Dann ging es zu einem meiner Lieblingsorte in London - dem Camden Lock Market. Hier findet man zahlreiche kleine Shops und Stände, die Mode, Schmuck und Kunsthandwerk verkaufen, aber - und das finde ich noch viel interessanter - eine wahre Fressmeile mit großer veganer Auswahl. Zu Mittag entschieden wir uns für kolombianisches und äthiopisches Essen - ein Gedicht! Auch eine kleine vegane Bäckerei gibt es dort, das Cookies and Scream. Ich hatte große Lust auf Eis und suchte mir den Cookiedough Milkshake aus, für den veganes Vanilleeis, Sojamilch und roher Keksteig püriert werden - unglaublich gut, unglaublich füllend. Zum Glück halfen M und Papa bereitwillig, alleine hätte ich dieses Monstrum sicher nicht geschafft. Und kein Besuch in Camden ist komplett ohne einen Drink in unserer liebsten Kuba-Bar.

Eingang zum Camden Lock Market

Kuba-Bar "The Cuban"

Kolombianisch (rechts): Knoblauch-Reis, frittierte Plantains (Kochbananen), Bohnen, Kartofferl und Salat und Äthiopisch (links): Linsen, Hummus und darunter Kartofferl, eingelegtes Kraut, Spalterbsen, traumhafter Spinat und Reis.

Cookies and Scream im Camden Lock Market

Cookiedough Milkshake

Am Nachmittag besuchten wir St. Paul's Cathedral und spazierten an der Themse zurück zum Bahnhof Waterloo, von wo aus der Zug nach Wandsworth fährt. Zum Abendessen gab es vegane Sandwiches, hier ist besonders Pret A Manger zu empfehlen - der Wrap mit mexikanischer Kichererbsen-Füllung und Avocado ist göttlich.

St. Paul's

Millenium Bridge

Und abends ab ins Pub...

Tag's darauf ging es in das Natural History Museum, eine meiner Lieblingsorte in London (schon wieder einer). Die Ausstellungen sind toll, aber der eigentliche Star ist das wunderschöne alte Gebäude im Stil der Neoromantik. Zum Mittagessen ging es weiter in das 222 Veggie Vegan, die ein veganes Mittagsbuffet anbieten. Das Buffet ist wirklich gut, es wird gesund, frisch und mit viel Gemüse gekocht, und alles ist perfekt abgeschmeckt und interessant gewürzt. Und natürlich muss ich jedes Mal ein Dessert bestellen, die Pancakes mit Eis sind der Stoff meiner Zuckerträume. Ich würde übrigens eine Reservierung empfehlen, da es verständlicherweise sehr voll werden kann - ich habe einfach am Vortag eine E-Mail geschickt. Mit unserem großen Lunch gab es wieder genug Energie für einen Spaziergang durch das sehr moderne Canary Wharf und zum Old Royal Naval College in Greenwich.

Natural History Museum



222 Veggie Vegan - mein erster Teller

Pancakes mit Eis gefüllt

Schokokuchen mit Eis

Canary Wharf

Old Royal Naval College

Papa hat eine Schwäche für Bahnhöfe, und darum ging es am letzten Tag vor der Heimreise zum Bahnhof St. Pancras, der seinesgleichen sucht - am Bahnhof King's Cross gibt es übrigens auch das Bahngleis 9 3/4 für Harry Potter-Fans samt Foto-Location (meines könnt ihr hier von meinem letzten Trip nach London bewundern). Danach ging es weiter Richtung Tower of London, und abseits der Touristen-Ströme entdeckten M und ich einen schönen, kleinen Gastgarten mit dem wohl besten Ausblick überhaupt. Hach.

St Pancras

St Pancras

Tower Bridge

... und der süße kleine Gastgarten direkt vor der Tower Bridge.

Mittagessen gab es dann in Wagamama, wo ich immer das Curry mit Reisnudeln esse (Yasai Itame) und M den gebratenen Reis ohne Ei (Yasai Cha Han Donburi), als Vorspeise teilten wir uns vegane Teigtaschen (Gyoza). Ich finde Wagamama für ein schnelles Mittagessen gut, und die Location am Tower wirklich toll - allerdings finde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz so gut (sprich: die Portionen könnten größer sein) und London hat ohnehin ein riesiges veganes Angebot.

Gyoza

Gebratener Reis

Curry mit Gemüse und Reisnudeln

Abends ging es dann wieder Richtung Heimat - und ich bin sehr stolz auf uns, denn für drei Nächte in London haben wir wirklich viel gesehen. London war für uns die perfekte Wahl: Es ist eine unglaublich tolle Stadt und nicht zu weit entfernt für einen kurzen Aufenthalt. Ich bin etwas verrückt nach London, es ist meine allerliebste Stadt und es hat irgendetwas an sich, worin ich mich bei meinem ersten Versuch unsterblich verliebt habe - und ich denke, mit meinem Papa hat London nun noch einen Fan gewonnen. Kurz: Papa war selig, mit seiner Familie einen so tollen Ausflug gemacht zu haben, wir werden uns alle sehr lange an diese schöne Zeit erinnern - und das war ja die Hauptsache.