Von 
San Francisco aus ging es für uns dann weiter Richtung
Los Angeles auf dem schon fast legendären Highway 101, der mit atemberaubenden
Aussichten unzählige Touristen lockt. Und unzählig ist das Stichwort: Wer sich vorstellt,
lässig um die Kurven zu brausen und der vorbeizischenden Landschaft zuzuwinken,
wird hier herb enttäuscht. Verkehrstechnisch ist der Highway 101 ein Alptraum,
da man Stoßstange an Stoßstange mit tausenden anderen Touristen vor sich hin
zuckelt (und ja, da waren nur Touristen). Sehr unsichere Autofahrer tasten sich
mit 30 km/h voran, wo man eigentlich 80 fahren dürfte und man natürlich nicht
überholen darf. Ich musste M daran erinnern, dass wir in einem Mietauto sitzen,
um ihn davon abzuhalten, vom Lenkrad abzubeißen. Wir konnten die Landschaft
sehr, sehr lange genießen, da wir für die Strecke Ewigkeiten gebraucht haben,
und irgendwann war es dann auch nicht mehr ganz so schön, Schrittgeschwindigkeit
zu fahren, wahllos zu bremsen oder wieder einem Menschen mit Selfie-Stick
auszuweichen. Vielleicht ist es morgens oder an anderen Tagen am Highway 101
ruhiger (wir sind am Nachmittag unter der Woche gefahren), aber so würde ich
diese Straße keinesfalls mehr fahren wollen, Aussicht hin oder her.
 
Komplett leer im Kopf haben wir dann in Santa Maria auf
knapp halber Strecke halt gemacht und haben für eine Nacht im 
Holiday Inn Express
eingecheckt. Das Hotel ist sauber, die Zimmer sind schön und ideal für die
Durchreise, da es direkt neben dem Highway liegt. Einzig der Hunger hat
uns
  noch 
aus dem gemütlichen Bett
gelockt, und da es in dem Ort wirklich fast nichts gab, hat es zu uns 
zum Fast
Food-Restaurant Taco Bell verschlagen. Dort ist es relativ einfach, 
etwas Veganes zu bestellen, da man die Burritos, Tacos & Co. ganz 
nach Belieben bestellen kann. Daher gab es also Bean Burritos ohne Käse,
 dafür mit Reis und dazu Kartofferl mit Guacamole. Es hat geschmeckt - 
vor allem nach Junk Food. Mir war es etwas zu salzig, gleichzeitig war 
es fade. Aber es war essbar und hat uns satt gemacht. 
 
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Los Angeles und in Santa Monica ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Essen bei 
Veggie Grill!
 Veggie Grill ist eine vegane Fast Food-Kette, die Burger, Sandwiches 
und Salate anbietet. Alles ist komplett vegan und richtig, richtig gut. 
Wir haben zwei Chicken Burgers (für M frittiert, für mich gegrillt) mit 
Pommes bestellt, außerdem eine Portion Mac 'n' Cheese. Die Burger waren 
ausgezeichnet, das vegane Hühnchen schmeckte super, auf beiden Burgern 
war Avocado und damit kann man ohnehin nichts falsch machen! Die Mac 'n'
 Cheese waren auch köstlich, noch besser waren sie mit einer 
ordentlichen Portion Sriracha (Chili-Sauce) gemischt. Bei Veggie Grill 
kann ich auch die Erdbeer-Limonade sehr empfehlen, die ist nicht von 
dieser Welt und erinnert an geschmolzenes Wassereis.
 
Unser
 Ziel in Los Angeles war Anaheim, und wer gut aufpasst auf diesem Blog, 
der weiß sicher, was wir dort gemacht haben: Genau, Disneyland besucht! 
Auch den Universal Studios Hollywood statteten wir einen Besuch ab. 
Übernachtet haben wir im 
Knights Inn Anaheim
 (ganz nahe am Disneyland Park), und ich kann dieses Motel nur 
empfehlen. Die Zimmer sind ganz modern und gemütlich gestaltet und 
kommen sogar ohne ekligen Teppichboden aus, es gibt einen Kühlschrank im
 Zimmer und es ist wesentlich günstiger als die Hotels von Disney, die, 
gelinde gesagt, bei den Preisen in Anaheim komplett plemplem sind. 
Einziger Wehrmutstropfen sind die recht dünnen Wände im Motel (ein 
generelles Problem der amerikanischen Leichtbau-Weise bei Gebäuden) und 
darum haben M und ich auch immer mit Oropax geschlafen.
In Anaheim waren wir an einem Abend bei 
PF Changs
 essen (mit dem Auto etwa 5 Minuten vom Hotel entfernt), einem 
asiatischen Restaurants, das viele Filialen in den USA hat. Online 
findet man eine 
vegane Karte,
 und M und ich haben gebratetenen Reis (ohne Eier) und ein cremiges 
Curry mit Gemüse und knusprigem Tofu bestellt. Wir würden jederzeit 
wieder zu PF Changs gehen, alles war ausgezeichnet, und die Portionen so
 groß, dass wir noch einen leckeren Mitternachtssnack daraus machen 
konnten.
Disneyland Resort
Im 
Disneyland Resort
 in Anaheim gibt es zwei Parks: Den klassischen Disneyland Park, die 
Mutter aller Themenparks, mit dem klassischen Dornröschen-Schloss, und 
den erst später erbauten Disney California Adventure Park, ein Tribut an
 das schöne Kalifornien. M und ich sind absolute Disney-Fans, und für 
uns war es etwas ganz Besonders, Disneyland zu besuchen; den Park, den Walt 
Disney noch selbst geplant und besucht hat. Disneyland wurde 1955 
eröffnet und erfreut sich seitdem ungebrochener Beliebtheit. Damit 
kommen wir auch schon zum Nachteil: Disneyland ist in Kalifornien 
unglaublich gut besucht, spätestens am frühen Nachmittag sind die 
Menschenmassen so groß geworden, dass man ständig jemandem ausweichen 
mus. Im California Adventure Park ist es zwar etwas besser, aber doch 
noch voll genug. Obwohl ich Themenparks gewohnt bin, waren die vielen 
anderen Besucher gerade in der Hitze Kaliforniens gelegentlich eine 
ordentliche Belastungsprobe. Darum mein Tipp für euch: Wenn ihr in Los 
Angeles seid, gerne einen Themenpark besuchen wollt, aber dafür nicht 
mehr als einen Tag aufwenden wollt - geht lieber zu den Universal 
Studios Hollywood, wo es wesentlich ruhiger ist und man trotzdem einen 
aufregenden Tag mit tollen Attraktionen verbringen kann. Für einen Tag 
zahlt sich Disneyland nicht aus, da es wirklich zu voll ist. Für die 
beiden Disneyparks empfehle ich zumindest zwei Tage, am besten sind drei
 Tage, um die Parks in eurem Tempo zu entdecken und sich nicht nur bei 
Attraktionen anzustellen.

 

 

 
 
Nachwuchs in Disneyland... und Mitarbeiter sorgen dafür, dass die kleinen Entchen sicher von A nach B kommen.
Zum
 Glück hat Disney auch für uns vegane Mickymäuse, äh, Menschen, einiges 
zu bieten - obwohl man das Wort "vegan" selten sieht, gibt es doch in 
vielen Restaurants vegetarische Optionen, die von Haus aus vegan sind 
oder sich leicht veganisieren lassen. Eines unserer absoluten Highlights
 sind die Dole Whips, Ananas-Softeis, das nicht nur unglaublich gut ist,
 sondern auch komplett vegan ist! Ihr könnt den Dole Whip pur genießen oder 
als "Float" auf Ananassaft. Wie bei vielem bei Disney stellt man sich 
auch hier etwas an, aber die Wartezeit ist es absolut wert - wir haben 
Dole Whip sogar zum Frühstück gegessen. Den Dole Whip bekommt man 
ausschließlich im Adventureland im Disneyland Park.

 
Ein
 weiteres Lieblingsgericht ist das vegetarische Gumbo im New Orleans 
Square im Disneyland Park, das praktischerweise auch vegan ist. Gumbo 
ist ein Eintopf aus der kreolischen Küche, in diesem Fall mit Gemüse und
 Reis, und wird hier in einem Brottopf serviert, was so ziemlich die 
beste Idee überhaupt ist - man isst das Geschirr einfach auf! Auch hier 
haben wir mehrmals gegessen, weil es uns so gut geschmeckt hat.
Auch
 lecker ist der Veggie Burger im California Adventure Park im Smoke 
Jumper's Grill, hier ist es auch sehr nett, um draussen zu sitzen. Der 
Veggie Burger ist vegan (es wird ein fertiges Patty verwendet - dieses 
hier war vegan, allerdings scheint da öfter der Zuliefer zu wechseln, 
darum lohnt sich das Nachfragen sicher), und es gibt eine Topping-Bar, an
 der man sich seinen Burger mit Gusto reichlich belegen kann.
Im
 Disney California Adventure Park waren wir in der Wine Country 
Trattoria essen. Auch dort führt das Stichwort "vegan" zu einer eigenen 
Karte, auf der die veganen Optionen vermerkt sind. M bestellte die 
Spaghetti mit einer Sauce aus einer dreierlei Tomaten, ich Spaghetti 
algio e olio mit Tomaten und Broccoli. Alles hat uns ausgezeichnet 
geschmeckt, es war perfekt gewürzt.
Auch
 bei den Snacks gibt es reichlich Auswahl: Popcorn ist in Disneyland 
vegan, trotz seines buttrigen Dufts. Besonders niedlich sind die veganen
 Brezeln in Micky Maus Form - besonders gut schmecken sie zu einem 
kühlen Bier! Da wir jeden Tag über 30 Grad hatten, war uns eine 
Abkühlung immer recht, und das Erdbeereis am Stiel ist komplett vegan, 
sehr erfrischend und schmeckt super, besonders mit den gefrorenen 
Erdbeerstückchen. In Downtown Disney (die Vergnügungsmeile außerhalb der
 Parks mit Bars, Restaurants und Shops) findet man eine Filiale von 
Jamba Juice, die herrliche und gesunde Smoothies mixen. 
Universal Studios Hollywood
Wir
 hatten einen Tag für den Universal Park eingeplant und hatten zuerst 
die Befürchtung, dass uns ähnliche Menschenmassen wie bei Disney 
erwarten würden. Tatsächlich war es aber ein sehr entspannter Tag in dem
 hübschen Park - ein Tag ist absolut ausreichend für Universal. 
Besonders gut hat mir die Studio Tour gefallen, bei der man 
das 
echte Film-Studio und zahlreiche Kulissen aus bekannten Filmen besucht. 
Außerdem bietet der Park eine tolle Aussicht über LA und die umliegende Gegend. Der Park ist nicht
 riesig, aber er bietet genug spannende Attraktionen aus bekannten 
Franchises, wie Jurassic Park, Transformers oder den Simpsons, und mein 
Highlight: 
Wizarding World of Harry Potter. Für jeden Fan von Harry 
Potter wirklich eine Offenbarung, hier gibt es Hogwarts und Hogsmeade zu bestaunen, und alles sieht genauso detailverliebt wie in den Filmen aus. Der Pumpkin Juice, der in Hogsmeasde 
verkauft wird, ist vegan und herrlich süß, mit vielen Gewürzen wie Zimt 
und Muskat. Auch das Pub Hog's Head Inn ist sehr gemütlich, und ich fand
 es schön, dass dort anstatt eines echten ein künstlicher 
Wildschwein-Kopf an der Wand hängt, der sich gelegentlich bewegt und die Gäste empört 
angrunzt.
Leider
 ist im Park selbst die Auswahl für Veganer sehr gering - abgesehen von 
Pommes und einigen Beilagen in der Wizarding World of Harry Potter gibt 
es dort kaum etwas. Zum Glück befindet sich direkt vor dem Park der City
 Walk mit zahlreichen Restaurants. Neben Jamba Juice (den 
Smoothie-Mixern) findet man dort auch eine Filiale von 
Blaze Pizza.
 Bei Blaze Pizza kann man sich die Pizza selbst zusammenstellen lassen 
und das Beste: Der Teig und die Tomatensauce sind vegan und es gibt 
veganen Käse! Wir haben dort Mittag- und Abendessen verbracht, weil es 
uns so gut geschmeckt hat. Die Sauce ist würzig, der Boden knusprig und 
der vegane Käse das Tüpfelchen auf dem i.
Meine Pizza...
 ... und M's Pizza - ohne veganen Käse, da er den nicht gerne isst.
Und im letzten Teil nehme ich euch mit nach Hollywood & Palm Springs!