31. Juli 2011

Out and About

In letzter Zeit habe ich wenig daheim gegessen, sondern war viel unterwegs - auf der Suche nach dem Sommerwetter. Gefunden habe ich es nicht (höchstens die Sonne in meinem Herzen!), aber gut gespeist dafür schon.
Gute Freunde haben M und mir Gutscheine für das vegetarische Restaurant P'aa in Linz geschenkt, eines unserer liebsten Restaurants. Wenn ihr mal in der Nähe seid, stattet dem P'aa doch einen Besuch ab! Uns begeistert besonders die frische Küche - ich habe noch nie etwas dort gegessen, was nicht wirklich fantastisch geschmeckt hat, voll mit interessanten Aromen und kreativen Ideen. Aber ich tendiere natürlich dazu, mir auch immer das Gleiche zu bestellen: Die Reise nach Indien, eine kulinarische Reise durch den Subkontinent... die könnte ich jeden Tag verspeisen! M entschied sich für die Eierschwammerl (Pfifferlinge) auf Salat - er liebt Eierschwammerl und war daher mit seiner Wahl sehr zufrieden.

Reise nach Indien...
... und Eierschwammerl auf Salat mit Kartoffel

Dann stattet wir auch noch dem Gelben Krokodil in Linz einen Besuch ab. Es glänzt durch sein großes vegetarisches Angebot, von dem ein guter Teil auch vegan ist oder veganisiert werden kann - fragt einfach eure/n KellnerIn! Ich entschied mich für Tofu mit Gemüse in Kokosmilch - der Tofu war ganz wunderbar,  schön fest und ohne den soja-igen Eigengeschmack, den man so oft bekommt; alles hatte eine angenehme Schärfe.

 Tofu mit Gemüse in Kokosmilch

Und dann gab es auch noch ein sehr wichtiges Event, für das ich zwar daheim gebacken habe, aber dann doch alles auswärts verspeist wurde... die Veganmania Salzburg! Ich backe für mein Leben gerne, und darum lief der Ofen bei mir natürlich auf Hochtouren. Es gibt kein besseres Gefühl als wunderbare vegane Mehlspeisen zu produzieren - ich empfinde die Aussage "Man kann ohne Eier nicht backen" mittlerweile als persönliche Beleidigung, und werde auch jedem den Fehdehandschuh ins Gesicht werfen,  der es wagt, so etwas von sich zu geben. Ich nehme meine Kuchen sehr, sehr ernst - meine Rache wird zuckersüß und klebrig sein! 
Die süßen Leckereien wurden auch ganz brav bis auf das letzte Bröselchen weggeputzt - so mag ich das gerne. Für alle, die gerne noch Nachschlag hätten, unter den Bilder findet ihr auch die Links zu den Rezepten - so könnt ihr euch auch daheim euren ganz privaten Zuckerschock holen. Was gibt es Schöneres?


 Schokomuffins: Schokokuchen (+ 100 Gramm gehackte Schokolade zum Schluss unter den Teig gerührt) in Muffin-Förmchen

 

Schokomousse im Schokobecher: Eine Packung vegane Schlagsahne (Soyatoo oder Granovita Sojasaane aus dem Reformhaus) gut kühlen und aufschlagen. 100 Gramm Zartbitter-Schokolade schmelzen, unterheben und erneut aufschlagen. Eine Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Die veganen Schokobecher habe ich zufällig in einem Supermarkt gefunden, ein Glückstreffer, den ich hoffentlich wiederholen kann 

Ich konnte es kaum glauben, aber nach all den Vorbereitungen hatte ich überhaupt keine Lust mehr auf Süßes. Nach einem ganzen Tag voller Duft von frisch gebackenen Mehlspeisen in der Nase, musste ich feststellen, dass sogar meine Haare nach Schokolade und Vanille rochen, und sehnte mich nur mehr nach einem Biss in eine saure Essiggurke... oder zumindest nach einer pikanten Spezialität von Loving Hut, die ebenfalls auf der Veganmania Salzburg zu Gast waren.

Gelbes Thaicurry, einfach wunderbar!

 Gebratene Nudeln mit Tofu und Gemüse

Schön war es auf der Veganmania Salzburg, trotz des eher bescheidenen Wetters. Danke an alle, die dieses Event organisiert und betreut haben; danke an die, die so gut aufgekocht haben; und danke auch an alle, die meine Mehlspeisen so zuverlässig verspeist haben. Die Kuchenformen und Tortenglocken schlummern nun frisch gereinigt im Küchenkasten... aber sicher nicht für lange!

24. Juli 2011

Stockholm

Vor kurzem hat es mich, beruflich bedingt, nach Stockholm verschlagen. Während ich nicht so viel von Stockholm gesehen habe, wie es der Stadt eigentlich gebühren würde, gelangen mir doch einige nette Spaziergänge, und, viel wichtiger, ein paar Abendessen in vegetarischen Restaurants. Aber fangen wir von vorne an...

Mehr Nachtisch als Getränk: Frappucino mit Sojamilch von Starbucks



Obwohl ich sonst nicht besonders viel Kaffee trinke, war diese Reise leider ´"Powered by Caffeine" - aber warum bucht man denn auch Flüge um halb sieben Uhr morgens? Genau, selber schuld. Wach hielt mich nur Kaffee mit Sojamilch, ob in der geeisten Version (Coffee Frappucino von Starbucks, der mit Sojamilch übrigens sehr lecker und sehr vegan ist!) oder in der klassischen Variante, wie von der vegan-freundlichen Bäckerei Ströck am Wiener Flughafen.

Ahhh... mach mich munter, lieber Kaffee!

Ich versuchte es zu verdrängen, aber ich war doch beruflich in Stockholm, und verbrachte den Großteil meiner Zeit am Stockholmer Messegelände. Das Mittagessen wurde bereitgestellt. Ein einziges E-Mail versorgte mich mit veganem Essen an allen Tagen; meistens gab es für alle einen Lunch-Bag mit Wraps (und einem Getränk und Obst), und fast immer waren alle vegetarischen Wraps auch vegan - mit Hummus, gegrilltem Gemüse, Kartoffelsalat, Bohnen, Tofu etc. etc. Einmal bekam ich einen mehr als großzügigen Salat (sprich: ein komplett überdimensioniertes Monster), der auch wunderbar war. Auch beim großen Abschluss-Dinner gab es ein veganes Menü für mich, und ich konnte den Abend ganz entspannt mit alten Bekannten ausklingen lassen. Habe ich schon gesagt, dass nur ein E-Mail notwendig war, um das zu organisieren? Da soll noch jemand sagen, Veganismus wäre aufwändig.

Lunch: Wrap mit Hummus, Salat und gegrilltem Gemüse
Abendessen: Rote Beete-Carpaccio mit Rucola
Hauptgang: Gefüllte Artischocken mit Kartoffeln und Salat

Nun aber zu den vegetarischen Restaurants - Gesellschaft hatte ich übrigens durch eine Kollegin, die seit Herbst Vegetarierin ist, nachdem sie "Eating Animals" von Jonathan Safran Foer gelesen hat. Ich wusste das vorher nicht, und daher war das eine sehr angenehme Überraschung - perfekt! Und zu zweit machen Restaurant-Besuche ja auch viel mehr Spaß. 
 In Stockholm liebt man offensichtlich Buffets, und ich habe nichts dagegen. Eines unserer Abendessen nahmen wir im "Hermitage" ein, einem sehr zentral gelegenen vegetarischen Restaurant (ca. 80% vegan) mit Buffet. Geboten wurde neben einem schönen Salat-Buffet auch Reis, Couscous, Suppe, Kartoffeln und herzhaften Gemüseeintopf auch der beste Hummus der Welt.
Hermitage: Zentral gelegen und super Buffet!

Aber der heimliche Star von Stockholm ist das vegetarische Restaurants "Hermans". Es besticht nicht nur durch die einmalige Lage (auf einem Hügel gelegen, von wo man den Hafen perfekt überblicken kann), und die schönen Sitzmöglichkeiten im Freien, sondern auch durch ein fabelhaftes Buffet und unwiderstehliche Mehlspeisen, die auch alle vegan sind (und ihr wisst, ich habe hohe Ansprüche an meine Desserts). An einem freien Nachmittag spazierte ich zu Hermans um mir einen Soja-Latte und einen umwerfenden Karottenkuchen mit Zitronen-Buttercreme zu gönnen, und ein Cookie-to-go wanderte auch noch in die Tasche: Wunderbar buttrig und süß!

Himmelspforte: Tor zu Hermans
 
Ganz frisch: Karottenkuchen
Herz-liches Cookie
Und weil ich so von Hermans schwärmte (und meine Kollegin auch das halbe Cookie essen durfte), gingen wir am nächsten Tag zum Abendessen hin: Natürlich Buffet, inkludiert sind auch Tee und Kaffee, und wir hatten besonderes Glück, da gerade Grill-Abend war. Was gibt es besseres als einen veganen Grill-Abend? Genau, gar nichts. Aber dann kam auch die Sonne raus, wir konnten im schönen Garten sitzen, eine Jazz-Band spielte im Hintergrund, und Stockholm wurde sogar noch etwas besser.

Teller # 1: Der weltbeste gegrillte Tofu (ganz links), Reis, indischer Eintopf, Nudelsalat, gegrillter Mais, gegrillte Zucchin und Kartoffeln
Teller # 2: Ähnliche Auswahl, plus rechts die weltbesten, geradzu überirdischen Schwammerl.
Auswahl am Salatbuffet bei Hermans
Ausblick von unserem Tisch. Geht es noch besser? Ich glaube nicht.

10. Juli 2011

Things I have learned (so far)


In diesem Monat wird Totally Veg! - mein Baby, mein Lieblingsprojekt, mein Herzblut - zwei Jahre alt. Es ist an der Zeit aufzuschreiben, was dieser Blog, mit all seinen Leserinnen und Lesern, mir bisher beigebracht hat (klick auf die Links für eine Reise in die Vergangenheit!).


Vegane Reisen sind einfach toll. Wien, Prag, Schottland, Schweden, Kopenhagen, Berlin, München, Disneyland Paris - alles vegan! Außerdem: Die besten Picknicks sind vegan


Kuchen essen kann man auch als VeganerIn. Man kann tatsächlich so viel Kuchen essen, dass die Rezepte für ein kleines Backmagazin reichen.


Feiertage sind noch schöner, wenn man sie vegan feiert. Tradition vereint mit Mitgefühl gibt besonderen Tagen mehr Bedeutung.


Versandhändler versorgen uns VeganerInnen mit Gustostückerln, die wir vielleicht nicht unbedingt brauchen, aber doch so sehr wollen, wie z. B. vegane Schokoriegel.


Parties zu feiern ist einfach das Größte! Besonders an Halloween.


Auswärts Essen ist nach wie vor lustig. Veganes Essen bekommt man überall, und gelegentlich wird man sogar auf Händen getragen.


Bio-Fleisch ist nicht die bessere Alternative zu herkömmlichem Fleisch, Veganismus aber schon.


Facebook ist mein Freund. Ich genieße den Austausch mit euch. Komm vorbei und sag Hallo! Und erzähl mir, was du heute zu Mittag gegessen hast, das interessiert mich immer brennend.


Vegane Kleidung (inklusive lederfreier Schuhe!) gibt es überall. Schuhe veganer Firmen haben aber nochmal einen besonderen Platz in meinem Herzen. Und sie sind so schick, dass ich schreien möchte.

 

Kühe haben es lieber, wenn Kälbchen ihre Milch trinken, und nicht wir Menschen.


Vegane Sommerfeste sind ein Riesen-Spaß, und es finden heuer noch welche statt!


Vegan MoFo ist einfach toll!

Ich liebe dich! Ja, genau, dich! Denn ich wäre nichts ohne meine tollen Leserinnen und Leser, die kommentieren, fragen, anregen, austauschen, weitersagen oder einfach nur ihren Daumen auf Facebook in die Höhe strecken. Vielen, vielen Dank. Ich erhebe mein imaginäres Glas Champagner auf viele weitere tolle Jahre mit Totally Veg!

3. Juli 2011

Hände hoch, ich habe eine Waffel!

Einige von euch haben im letzten Post nach einem Rezept für vegane Waffeln gefragt - euer Wunsch ist mir natürlich Befehl (ich bin anscheinend euer veganer Flaschengeist!). 
Mittlerweile habe ich mehrere Waffeln getestet, und das folgende Rezept ist unser Favorit - sie werden knusprig, fluffig, gehen schön auf und durch die Leinsamen bieten sie auch noch etwas mehr Nährwert  als gewöhnliche Waffeln (braucht jemand noch ein paar Omega-3-Fettsäuren?), was dem Geschmack aber überhaupt keinen Abbruch tut!

Das Rezept stammt nicht von mir, sondern von der großartigen Colleen Patrick-Goudreau, aus dem Buch "The Joy of Vegan Baking". Allen von euch, die sich sicher mit Rezepten in Englisch fühlen, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt - es deckt einfach alles an veganen Backwerk ab, von Brot und Gebäck über Pancakes und Waffeln bis hin zu Kuchen, Keksen, Cupcakes und Torten. Man braucht keine amerikanische Cup-Maße, die Rezepte sind auch mit den jeweiligen Gramm-Angaben versehen. Auch das folgende Waffel-Rezept stammt aus diesem fabelhaften Buch!
Und da wir schon dabei sind, meine zweite Empfehlung von Colleen Patrick-Goudreau ist "The Vegan Table", welches eine tolle Auswahl an vielen veganen Gerichten bietet, die einfach nachzukochen sind, aber wirklich gut schmecken, und besonders für Gäste geeignet sind. Auch hier sind die Rezepte wieder mit den Gramm-Angaben ergänzt.

Colleen Patrick-Goudreau schreibt nicht nur wunderbare Kochbücher, sondern ist auch eine unermüdliche Aktivistin, die sehr eloquent und überlegt über die industrielle Tier-"Produktion" und Veganismus aufklärt. In ihrem (englischen) Podcast "Vegetarian Food for Thought" spricht über sie Fleisch, Milch, Eier, das vegane Leben und positiven Aktivismus. Mir haben ihre weisen Worte sehr dabei geholfen, in meinem Veganismus sicherer zu werden. Hier ist der Link zum Podcast, auch über iTunes ist er verfügbar.

Aber jetzt zu den Waffeln, deswegen seid ihr ja hier, nicht wahr? Mit diesem tollen Rezept könnt auch ihr einen an der Waffel haben.... ok, ich höre jetzt auf mit den Wortspielen, let's get cooking!



Vegane Waffeln - aus "The Joy of Vegan Baking"
45 Gramm gemahlene Leinsamen
120ml Wasser
80 Gramm vegane Butter (z.B. Alsan), geschmolzen
350ml Soja-Milch (oder eure Lieblings-Pflanzenmilch)
220 Gramm Mehl
1 EL Backpulver (ca. 5 Gramm)
1 - 2 EL Zucker (je nach Geschmack) + (optional) 1 TL Agavendicksaft (ich wollte sie noch süßer!)
eine Prise Salz
optional: Eine kleine Banane, in sehr feinen Scheiben

In einer Schüssel die Leinsamen mit dem Wasser mit einem Mixer sehr gut verrühren, bis die Masse cremig und dick ist, ca. 2 Minuten. Dann die geschmolzene Butter und die Milch hinzufügen, und erneut vermixen. In einer zweiten, größeren Schüssel, Mehl, Backpulver, Zucker und Salz gut verrühren. In die Mitte der Mehl-Mischung ein Loch formen, da hinein die flüssigen Zutaten geben, und vermischen, bis alles gerade vermischt ist (mit einem Löffel, nicht mehr mit dem Mixer). Wenn mehr Süße gewünscht ist, noch etwas Agavendicksaft hinzugeben. Jetzt auch die geschnittene Banane unterheben. 
Ein Waffeleisen vorheizen, ganz leicht einfetten und etwa 120ml des Teigs in das Waffeleisen geben (oder je nach Anleitung). Lasst das Waffeleisen seine Arbeit tun, bis die Waffel goldgelb ist (wenn die Waffel nicht mehr so dampft, ist das ein Hinweis, dass die Waffel durch ist). Warm servieren, mit Früchten, Staubzucker oder mehr Agavendicksaft.
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