16. Dezember 2012

Vorweihnachtliche Schlemmerei in München

M und ich nutzten ein Wochenende in der Vorweihnachtszeit, um mit lieben Freunden zwei Tage in München zu verbringen. München ist natürlich nicht gerade eine Weltreise von Salzburg entfernt, aber es fühlt sich trotzdem immer ein wenig wie eine andere Welt an - nicht zuletzt aufgrund des großen veganen Angebots. Mir gefällt besonders, dass man dafür nicht in irgendwelche entlegenen Vierteln fahren muss, sondern sich auch im Zentrum (sprich: bei den touristischen Highlights, wo M und ich uns gerne rumtreiben) sehr bequem den Winterspeck auffüllen kann.

 

Ein großer Schritt ist ein veganer Stand in der Schrannenhalle, die sich hinter dem Viktualienmarkt befindet. Das Boonian hat hier erst vor kurzem Einzug gehalten, und behauptet sich nun mit pflanzlichen Köstlichkeiten.


Neben Aufstrichen und Delikatess-Salaten, die man in schicken Gläsern auch mit Hause nehmen kann, findet man eine große Auswahl an veganen Gusto-Stücken: Vegane Weine und Sekt, Schokoladen und Pralinen können hier erstanden werden.


Zusätzlich kann man natürlich auch dort am Stand essen und trinken, zur Auswahl stehen neben (auch grünen) Smoothies, Limonaden, Kaffee und heißer Schokolade verschiedene Aufstriche, Sandwiches und wechselnde Tagesgerichte - und genau diese pikanten Details finde ich wunderbar, wenn man nach einem Spaziergang gerne einen Bissen zu sich nehmen möchte.
M entschied sich für das Sandwich, das mit pflanzlichem Fleisch gefüllt war - die Stücke davon waren ihm etwas zu groß, aber alles in allem war es ein sehr ordentliches Sandwich.


Ich wählte die Soja-Medaillons in BBQ Sauce, dazu gab es Reis und Quinoa-Salat. Für mich eine sehr gute Wahl, obwohl die BBQ-Sauce wirklich höllenscharf war - aber das nette Personal beim Boonian nahm dieses Feedback gerne entgegen, was ich sehr professionell fand. Natürlich mussten auch noch ein paar Nougat-Pralinen mit, die wirklich ausgezeichnet waren - so ausgezeichnet, dass es gar kein Foto von ihnen gibt, weil sie zu schnell gegessen wurden.
Insgesamt ist das Boonian eine große Bereicherung der Schrannenhalle, das dort nicht nur mit einer gesunden Auswahl, sondern auch mit einem coolen Design besticht. 


Abends war der Hunger trotzdem wieder groß, und M und ich kehrten in das Max Pett ein. Wer den Blog hier regelmäßig liest, der weiß, dass wir dort sehr gerne essen, und auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht: Die Käsespätzle offenbarten mir eine neue Welt. Und das meine ich ernst. Ich würde sie wieder, und wieder, und immer wieder bestellen, und wenn ihr sie auf der Karte seht, solltet ihr das auch tun. M hatte den Döner-Teller, aber das ist bei ihm nun wirklich nichts Neues.


Am nächsten Tag ließen wir das für vegane Menschen eher sehr uninteressante Frühstück in unserem Hotel hinter uns, und gönnten uns etwas ganz Besonderes: Das Frühstücksbuffet im Hotel Louis (direkt am Viktualienmarkt). In diesem sehr chicen Hotel birgt das Frühstück eine ganz besondere Überraschung: Eine eigene vegane Sektion am Buffet. Und damit meine ich nicht den Obstkorb, sondern die Hälfte des Buffets, auf dem sich vegane Häppchen und Köstlichkeiten überschlagen.
Oben seht ihr Mini-Weckerl, das allerbeste Avocadomousse, von dem ich etwa fünfzehn Portionen gegessen habe, eine Art Gemüse-Quiche mit Safran, Couscoussalat, gegrillte Ananas, Miso-Suppe und ein veganes Mango-Lassi.


Mehr Avocado-Creme (ich sage ja, ich habe hier ordentlich zugeschlagen), mehr Couscous-Salat, etwas Rohkost, gegrillte Ananas, Schokoladenkuchen, Couscous-Häppchen. Da das Hotel wirklich sehr schön ist, habe ich nicht bei jedem Teller die Kamera herausgeholt, und die Auswahl war daher weit größer, als ihr sie hier seht: Es gab auch noch Spinat in appetitlichen Paketen, Grießbrei, ein fantastisches Nougat-Mousse, Kichererbsen-Aufstrich, Kichererbsen-Salat, Tofu-Aufstrich und gefühlte hundert Dinge mehr, an die ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann. Dazu gab es sehr guten Kaffee, der natürlich auch mit Sojamilch erhältlich ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer kann, geht ins Hotel Louis zum Frühstück und staunt. Und nimmt am besten noch Freunde mit, denen es genauso gut gefällt.

9. Dezember 2012

Kokosberge und Joghurtkipferl - vegane Weihnachtsbäckerei

Meine Mutter und ich backen gemeinsam Kekse, seit ich stehen kann (wobei ich denke, dass ich heute hilfreicher bin als damals). Jedes Jahr freue ich mich auf dieses Ritual - wir stechen Kekse aus, hören laut Musik, trinken etwas Sekt, lachen, verbrennen uns die Finger, und am Ende wurden zahlreiche Kekse produziert, die Wohnung riecht nach Weihnachten und wir haben Teig in den Haaren. Mein Umstieg zum Veganismus hat an diesem Ritual nichts geändert: Nach wie vor backen wir gemeinsam, und die Kekse schmecken noch immer genauso gut. Neben den klassischen Sorten, deren Rezepte ihr hier findet, haben wir heute zwei neue Sorten dazu gebacken: Joghurt-Kipferl und Kokosberge, die wirklich sehr köstlich geworden sind. Besonders gut schmecken mir die Kokosberge, da ich an Weihnachten einfach nicht genug Kokos bekommen kann!



Kokosberge

4 TL Ei-Ersatz Pulver, vermischt mit 5 - 6 EL Wasser (ich arbeite mit der Marke "Orgran")
2 EL Sojamilch
80 Gramm Kokosflocken
50 Gramm Staubzucker
1 Packung Bourbon-Vanillezucker
20 Gramm Vollkorn-Mehl

Ei-Ersatz mit Wasser, Sojamilch und Zucker sehr gut verrühren, und kräftig mit dem Schneebesen vermischen. Mehl und Vanille-Zucker einrühren, und als letztes die Kokosflocken unterheben. Teelöffelweise auf ein Blech mit Backpapier setzen, und 10 bis 12 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad backen, bis die Kokosberge leicht gebräunt sind.



Joghurtkipferl

2 EL Leinsamen
4 EL Wasser
230 Gramm vegane Butter, weich
330 Gramm Mehl
Prise Salz
6 EL Soja-Joghurt, natur
reichlich Erdbeermarmelade, erwärmt
Staubzucker

Leinsamen und Wasser sehr gut verrühren und beiseite stellen. Aus Butter, Mehl, Leinsamen, Salz und Soja-Joghurt einen glatten Teig kneten, und den Teig etwa eine halbe Stunde rasten lassen.
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Dann die Hälfte des Teigs zu einem Rechteck ausrollen (funktioniert am besten zwischen zwei Lagen Backpapier), etwas zurechtschneiden, damit es "rechteckiger" wird, und in kleine Rechtecke schneiden, daraus dann Dreiecke machen. Jeweils ein Dreieck mit etwas Marmelade versehen, und zur Spitze hin aufrollen, um ein Kipferl zu formen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa bis 15 Minuten backen lassen, dann gleich dick mit Staubzucker bestreuen.

25. November 2012

Ist Veganismus schwierig?

In diesen Tagen treffe ich viele neue Arbeitskollegen, die nicht nur mich, sondern damit auch eine Veganerin zum ersten Mal kennenlernen. Und natürlich dürfen sie sich auch bald auf selbstgemachte, vegane Cupcakes freuen, um das Bild der salatmümmelnden Hippies, das Veganismus umgibt, etwas abzubauen. Aber abgesehen von potentiellen Törtchen-Rezepten, die zum Aufweichen von Vorurteilen geeignet sind, schwirrt in meinem Kopf vor allem eine Frage herum, mit der ich in letzter Zeit immer wieder konfrontiert werde: "Ist es nicht schwierig, vegan zu leben?" Und ganz ehrlich kann ich auf diese Frage keine eindeutige Antwort geben.

Auf der einen Seite gibt es mittlerweile eine unglaubliche Auswahl an pflanzlicher Milch, an veganen Aufstrichen, Fertigprodukten, veganen Eis-Sorten, die man sogar in ganz normalen Supermärkten kaufen kann. Im Bio-Markt kann man sich vor veganen Würsten, Aufschnitten oder aufschlagbarer veganer Sahne kaum retten. In veganen Online-Versänden kann man alles, aber auch wirklich alles kaufen, was das vegane Herz braucht (wie die weltbeste Salami) Es gibt eine Vielzahl an wunderbaren veganen Kochbüchern, eine Unmenge an Blogs, und in der Küche lernt man so, dass alles, von Fastfood bis hin zu Haute Cuisine, auch vegan gekocht werden kann. "Vegan" ist mittlerweile ein Wort, das immer mehr Menschen kennen, das auch stolz auf Verpackungen gedruckt wird. Wir sind weit gekommen von verstaubten Regalen in Reformhäusern hin zu einem bunteren, lebensfroheren Bild des Veganismus in der Öffentlichkeit. So ist ein veganes Leben oft sehr einfach.


Auf der anderen Seite gibt es Familienessen, bei denen die vegane Option Kraut mit Speck ist, garniert mit Onkel Edi's beleidigenden Witzen. Es gibt Restaurants, die nicht mal ein vernünftiges vegetarisches Gericht anbieten, und die natürlich für das Essen mit der Arbeitsgruppe ausgesucht werden - nie fällt ein Veganer mehr auf, als wenn wir trockenen Salat und Pommes als Hauptgericht bestellen müssen. Es gibt Städte, in denen es zwar vegane Restaurants gibt, aber die oft so weit von den touristischen Vierteln entfernt sind, dass man zunächst eine Marathon-Distanz zurücklegen muss, um etwas Vernünftiges zu essen zu bekommen. Und da ist natürlich die etwas abhanden gekommene Spontanität, weil man natürlich nicht mehr in jeder x-beliebigen Döner-Bude einen Snack kaufen möchte. Dann ist ein veganes Leben oft schwierig.

Die Antwort auf die Frage, ob ein Veganismus kompliziert ist, ist daher ein klares "Jein". Natürlich ist das keine besonders gute Antwort. Aber meiner Meinung nach ist die Frage auch nicht besser - denn anstatt zu fragen, ob ein veganes Leben schwierig ist, sollte man doch eher fragen, ob es das Richtige ist zu tun


Viele Dinge im Leben sind aufwändig und schwierig, aber wir machen sie trotzdem, weil sie richtig sind. Wir halten an einem Zebrastreifen, damit Fußgänger über die Straße gehen können, obwohl wir sonst schneller fahren könnten. Wir erklären unseren Kindern den Unterschied zwischen Richtig und Falsch, anstatt sie anderen Kindern mit der Sandschaufel auf den Kopf schlagen zu lassen. Wir lernen für Prüfungen, um das Studium oder die Ausbildung abzuschließen, obwohl wir sonst in der Sonne liegen könnten. Wir bieten der alten Frau im Bus einen Platz an, obwohl der Sitz am Fenster so gemütlich ist. Natürlich ist das alles aufwändig und schwierig und unbequem, aber kaum jemand stellt sie in Frage, denn es sind Dinge, die man tut, weil sie einfach richtig sind. Genauso sehe ich meine Art zu leben an - es ist nicht immer einfach, es gibt Aspekte, die mich nerven, und gelegentlich wünsche ich mir, die Welt wäre schon weiter, damit ich mich nicht so abmühen müsste. Aber die Dinge sind nun mal so wie sie sind, und ich tue das, was getan werden muss - wer je gesehen hat, wie Fleisch, Milch oder Eier produziert werden, der trägt wohl diesen Gedanken mit sich herum. Und ich sehe mich auch nicht als Märtyrerin, genauso wenig, wie ich mir nicht jeden Abend auf die Schulter klopfe, weil ich heute zur Arbeit gegangen bin, oder höflich war, oder mir die Zähne geputzt habe.

Natürlich ist Veganismus gelegentlich unbequem, egal, ob es schon wieder eine neue vegane Wurstsorte im Supermarkt gibt oder ob nun endlich ein veganes Restaurant in der Stadt aufgemacht hat. So lange, bis der Großteil der Menschen vegan lebt, wird es auch oft schwierig sein, anders zu handeln. Aber für mich ist es viel schwieriger, nicht vegan zu leben - denn wie so oft gibt es Themen in denen Moral, Ethik und das eigene Gewissen schwerer wiegen als Bequemlichkeit.


On some positions, cowardice asks the question, is it expedient? And then expedience comes along and asks the question, is it politic? Vanity asks the question, is it popular? Conscience asks the question, is it right? There comes a time when one must take the position that is neither safe nor politic nor popular, but he must do it because conscience tells him it is right.

Die Feigheit fragt - ist es sicher? Die Nützlichkeit fragt - ist politisch klug? Die Eitelkeit fragt - ist es populär? Aber das Gewissen fragt - ist es richtig? Und es wird die Zeit kommen, da man eine Stellung beziehen muss, die weder sicher, noch klug, noch populär ist. Aber man muss es dann tun, weil es richtig ist.

Martin Luther King

18. November 2012

Wurst und Käse, natürlich vegan!

Im Moment hat mich in der Küche mein Mojo etwas verlassen - ich bin ohne besondere Einfälle kulinarisch nur darauf fokussiert, das Gemüse nicht verrotten zu lassen und unsere Mägen zu füllen. Was dabei herauskommt, schmeckt zwar gut, aber einen goldenen Kochlöffel werde ich mit diesen uninspirierten Kreationen nicht gewinnen. Mit mangelnder Zeit ist mir auch gerade die Kochlust abhanden gekommen - vielleicht kennt ihr solche Phasen ja auch. Das soll nun nicht heißen, dass es auf Totally Veg! keine leckeren Rezepte mehr zum Nachkochen gibt, denn natürlich werde ich die Freude am Kochen sicherlich bald wiederentdecken (in der Zwischenzeit könnt ihr euch ja auf Weihnachten vorbereiten). Aber vielleicht ist es doch tröstlich für den einen oder anderen unter euch, dass nicht jeder vegan lebende Mensch rund um die Uhr Zuckerfäden am Herd spinnt, dreistöckige Torten bäckt oder Tomaten per Hand enthäutet - auch wir dürfen faul sein und uns ganz auf simple Suppen, Eintöpfe und Sandwiches verlassen.

Wie praktisch, dass gerade in dieser Zeit meiner kulinarischen Einfältigkeit ein Paket meines Partners Vegourmet Veganversand eingetroffen ist. Die Masterminds hinter so tollen Produkten wie Höllenkrainer oder veganer Salami haben eine neue Linie an veganer Wurst und Käse herausgebracht. Muss ich erwähnen, dass ich in meinem aktuellen Zustand einen kleinen Freudensprung gemacht und dann eine ganze Menge an belegten Broten gegessen habe?

 Unvollständige Auflistung: Vor dem Foto verschwand bereits ein Teil der Wurst in einem (M's!) Magen

Die Wurst ist als Aufschnitt abgepackt und eignet sich daher perfekt für Sandwiches aller Art. Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt alle Sorten probieren konnte, denn M hat fleißig verkostet, um sich nicht nur den Appetit für das Abendessen zu verderben, sondern mir auch mit vollem Mund und vor der leeren Verpackung mitzuteilen: "Die müssen wir wieder bestellen". Für alle Fans von Wurst, diese vegane Version weiß zu begeistern und bekommt von M - dem ehemaligen Wurst-Tiger - ein fetttes Qualitätssiegel.


Grandiose Wurst hin oder her, ich habe mich auf den Käse gestürzt, der als Scheibenkäse daherkommt. Ich weiß, manche von uns sehnen sich nach veganem Käse, der richtig schmilzt und Fäden zieht. Um ehrlich zu sein, diese beiden Kriterien könnten mir nicht egaler sein - zum einen, weil ich früher von einem Übermaß an warmen Kuhmilch-Käse ohnehin nur Bauchweh bekam, und zum anderen, weil ich auf Pizza oder zu Raclette Hefeschmelz bevorzuge. Ich sehne mich hingegen nach veganem Käse, den man pur auf's Brot legen, zur Jause oder zum Wein reichen kann - und ich habe ihn endlich gefunden. Der Jeezini schmeckt absolut fabelhaft als Brotbelag, und überzeugte  mich sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack (erwärmt habe ich ihn übrigens nicht, aus oben genannten Gründen). Natürlich bin ich nun schon einige Jahre Veganerin und weiß vermutlich nicht mehr ganz genau, wie Kuhmilch-Käse schmeckt, aber der Jeezini ist buttrig und fein und hat mein Herz im Sturm erobert. Meine beiden liebsten Sorten sind der pure Santi und und der Provence mit Kräutern.

Habt ihr auch Phasen in denen es an der Kochlust fehlt? Gibt es dann Produkte, die ihr besonders gerne nascht?

11. November 2012

Pumpkin Spice Latte - selbstgemacht und vegan!

Neuer Job, neues Glück... und ganz viel zum Um- und Eingewöhnen! Momentan wird an der  Kochfront daher nur das Nötigste ausgeführt, damit M und ich nicht verhungern, und trotzdem ein paar Vitamine in unser System wandern. Pasta-Gerichte, Sandwiches und ja, auch Tiefkühl-Gemüse sind darum gerade ein wichtiger Bestandteil meines kulinarischen Repertoires - denn wenn ich abends mit knurrendem Magen nach Hause komme, möchte ich so wenig Zeit wie möglich am Herd verbringen!


Für eine kleine Belohnung am Wochenende habe ich mir aber einen Pumpkin Spice Latte zusammengemixt - ein herbstlicher, aromatischer Drink wie in einer populären Kaffee-Kette, für den man aber die eigenen vier Wände nicht verlassen muss!
Übrigens empfehle ich es sehr, einen Teil der Kürbis-Ernte zu dünsten, zu pürieren und portionsweise einzufrieren - pürierter Kürbis eignet sich nämlich nicht nur für Pumpkin Spice Latte, sondern auch für leckere Kürbis-Kekse, Kürbis-Muffins und für rasche Kürbis-Suppen!


Dieses Rezept ist nur eine Idee, ihr könnt damit herumspielen - den Kaffee weglassen für eine leckere Kürbis-Milch, die Gewürze variieren (mehr Zimt, mehr Muskat, etwas Garam Masala hinzugeben), den Drink mit Vanille-Sojamilch zubereiten - lasst eurer herbstlichen Kreativität freien Lauf!


Pumpkin Spice Latte

150 ml Sojamilch (oder Pflanzenmilch nach Geschmack)
200 ml fertig gebrühter, starker Kaffee
1 gehäufter EL Kürbis-Püree
1/8 - 1/4 TL Zimt
1 Prise Muskat
1 - 2 TL brauner Zucker, oder mehr nach Geschmack
vegane Schlagsahne
zum Dekorieren: Zimt, Zimtstangen, Muskat, Schoko-Raspel...

Milch in einem Topf erhitzen, und den Zucker darin auflösen. Kürbis-Püree und Gewürze einrühren, zum Köcheln bringen, von der Flamme nehmen und mit einem Pürierstab gut vermixen, dabei etwas aufschäumen. Den Kaffee hinzufügen, in ein großes Glas oder einen Becher füllen, und mit veganer Schlagsahne dekorieren.

1. November 2012

Vegane belegte Party-Brötchen

In meiner Familie werden Feiertage festlich zelebriert. Ob Weihnachten, Silvester, oder Ostern, es gibt ein besonderes Menü und meine Mama lässt ihren kreativen Fähigkeiten freien Lauf - an ihr ist wirklich eine Dekorateurin verloren gegangen, denn bei den geschmückten Tischen, Gestecken und Deko-Elementen, die sie zaubert, wird jedes Schaufenster in hochpreisigen Kaufhäusern neidisch (eine Fähigkeit, die sie übrigens an mich nicht vererbt hat). Meine liebste Kindheitserinnerung an Parties sind ihre belegten Brötchen, die sie genauso liebevoll gestaltet, und die jedem Gast "Iss mich sofort!" zurufen. 


Jeder, der meinen Blog regelmäßig liest, weiß, wie sehr ich Halloween liebe. Für die diesjährigen Feierlichkeiten sollten es auch belegte Brötchen werden, natürlich vegan. Ich bin zwar ein großer Halloween-Fan - aber Tiere zu essen ist wirklich einfach zu gruselig.



Für die Beläge gab es Erdäpfelkas nach meinem Rezept, veganer Eier-Salat nach einem Rezept von Björn Moschinski (ich gebe immer noch etwas Senf, Soja-Joghurt und Kala Namak, ein nach Ei schmeckendes Salz, dazu), vegane Wurst und veganes Schmalz (aus dem Bio-Markt). Dekoriert wurden unsere Schnittchen des Grauens mit Essiggurkerl, Radieschen, Kresse aus der Bio-Kiste, Zwiebel, Ketchup, Senf, veganer Mayo und etwas veganem Kaviar, den ich in einem Supermarkt gefunden habe, und der aus Algen gewonnen wird, aber eher ein Gag als ein kulinarisches Highlight ist. M zauberte noch ein paar Pizza-Schnittchen mit Tomatensauce, Pesto und eingelegten Artischocken und Tramezzini mit Rucola.





Ein Blick auf unsere Deko - an der ich mich noch bis Weihnachten erfreuen werde!

Muss ich sagen, dass es wir mehr als genug Essen vorbereitet haben? Darum geht die gemütliche Knabberei heute in die nächste Runde, und ich kann Halloween noch etwas in die Länge ziehen. Hurra!

Wie habt ihr Halloween verbracht? Übrigens, pünktlich zum heutigen World Vegan Day, gibt es eine neue Seite am Blog - Warum vegan?

28. Oktober 2012

Einfaches Super-Power-Frühstück (mit Chia!)

Wenn ich morgens aufstehe, brauche ich etwas zu essen. Ich weiß, manche von euch sehen das anders, aber es ist in Wahrheit nur eine Angewohnheit - und ich funktioniere einfach besser, wenn ich nicht mit leerem Magen aus dem Haus gehe. Und nein, ich spreche hier nicht von einem riesigen Teller mit veganen Waffeln, sondern von einer Kleinigkeit, die meinen Magen auf Betriebstemperatur bringt. Meistens ist das ein Becher Soja-Joghurt oder ein Stück Toast, aber eigentlich suche ich immer ein kreativeres, besseres Frühstück. Das Problem ist nur, dass ich am Morgen ganz wenig Zeit darauf verwenden möchte, um etwas zuzubereiten, denn alles andere verursacht sofort schlechte Laune, Fluchen und gelegentlich Streitereien mit M, und das möchte nun wirklich niemand.


Jetzt habe ich dieses tolle Power-Frühstück entdeckt, das sich bequem am Vorabend (oder am Vor-Vorabend) zuzubereiten lässt, und morgens nur noch gelöffelt werden möchte. Durch die herzhaften Haferflocken und dem cremigen Soja-Joghurt und Apfelmus füllt es den Magen und versorgt einen mit ausreichend Energie, um durch den Vormittag zu kommen. Die Geheimwaffe sind aber Chia-Samen, die nicht nur voll mit Vitaminen, Antioxidantien, Mineralien und vor allem mit Omega-3-Fettsäuren sind (nimm das, Fischöl!), sondern die auch noch für eine tolle Konsistenz des Power-Frühstücks sorgen, weil sie alles in eine Art cremigen Pudding verwandeln.


Lange Rede, kurzer Sinn: Ein wirklich nahrhaftes, sehr einfaches, aber vor allem super-leckeres Frühstück (ich finde, es schmeckt etwas wie Apfelstrudel-Pudding), von dem sich sogar der absolute Frühstücksverweigerer M langsam, aber sicher überzeugen lässt.


Super-Power-Frühstück mit Chia-Samen (für einen Frühstücker)

50 Gramm Haferflocken

60 Gramm Apfelmus
60 Gramm Soja-Joghurt natur, oder 60 Gramm gestampfte Banane (oder mehr Apfelmus)
1/2 TL Zimt
1 1/2 TL Agaven- oder Ahornsirup
70 ml Sojamilch
2 TL Chia-Samen*

Am Vorabend alle Zutaten in einer Schüssel gut miteinander vermischen und im Kühlschrank über Nacht aufbewahren. Es hält sich problemlos einige Tage dort! Wer möchte, kann es vor dem Essen auch noch etwas aufwärmen.
*Chia-Samen bekommt ihr im Online-Versand oder im gut sortierten Reformhaus. Alternativ könnt ihr auch gemahlene Leinsamen verwenden, die aber nicht einen so starken Pudding-Effekt haben.


Was ist euer liebstes Frühstück - vielleicht auch etwas mit Chia-Samen!?

14. Oktober 2012

Pikante Pancakes mit Käse und Zwiebel - einfach herzhaft!

Manchmal hat man hochtrabende Pläne, und dann passiert dazwischen das Leben. Trotzdem kommen oft die wunderbarsten Sachen dabei heraus, auch wenn nicht immer alles so verläuft, wie man es gedacht hätte.


Ich hatte für M und mich ein entspanntes Sonntagsfrühstück geplant, mit süßen Pancakes, hausgemachtem Zwetschkenröster (von M's Mama) und viel Milchkaffee. So weit der Plan. Tatsächlich besuchten wir am Vorabend die Lange Nacht der Museen, bei der lokale Museen bis nach Mitternacht geöffnet haben. Es gibt Sonderprogramme, besondere Austellungen, jede Menge gut gelaunter Besucher und Besucherinnen, Bands in schöner Umgebung, das eine oder andere Gläschen Alkohol und vor allem: Ganz schön viele Meter, die man zu Fuß zurücklegt. Sicher nicht die schlechteste Art, sich eine Nacht um die Ohren zu schlagen.

Etwas... ähm, mollige Stiere in Red Bull's Hangar 7

Blick von der Salzburger Festung auf die Stadt (wo ich wohl mehr von den Fledermäusen fasziniert war als von der Festung selbst)

Nächtlicher Residenzplatz

Das Problem nach dieser langen Nacht war nur, dass wir zunächst zwei Stunden später als geplant aufstanden. Die Zeit für's Frühstück war also längst überschritten, und es ging eher auf das Mittagessen zu. Außerdem hatte weder M und ich noch Lust auf süße Pancakes - deftig und pikant sollte es sein; etwas, das mit viel Aroma den Magen füllt
Ich hatte noch eine Packung des Santecianos im Kühlschrank, ein toller veganer Käse vom Vegourmet Veganversand, der selbst schon einen angenehmen Geschmack hat und sich durch seine härtere Konsistenz perfekt zum Raspeln eignet. So war die Idee von Pancakes mit Käse und Zwiebel geboren, und trotz des relativ simplen Rezepts waren sie ein Volltreffer - luftig, würzig und herzhaft



Am besten schmecken sie, wenn man sie mit etwas Dip serviert: Das kann ein veganer Joghurt-Dill Dip sein, aber auch ein Chutney oder sogar etwas Ketchup und Senf machen sich  wunderbar dazu. Übrigens: Sie schmecken nicht nur als Kater-Frühstück ausgezeichnet, sondern auch als rasches Abendessen mit einem Salat oder als Lunch im Büro, denn auch kalt machen sie immer noch eine gute Figur. Und so waren weder M noch ich enttäuscht, dass wir von unseren ursprünglichen Plänen abgekommen sind - manchmal muss man einfach loslassen, nicht wahr?

Pikante Pancakes mit Käse und Zwiebel (für etwa 5 Stück)

1 Zwiebel, fein gewürfelt
2 Zehen Knoblauch, gepresst
1 EL Öl

250 Gramm Mehl
1 Päckchen Backpulver
1/4 - 1/2 TL Salz
1 Messerspitze Muskat
120 Gramm veganen, geraspelten Käse, z.B. der leckere Santeciano von Vegourmet
350 ml Sojamilch

Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne mit dem Öl anschwitzen, bis der Zwiebel leicht gebräunt ist. In der Zwischenzeit das Mehl, Backpulver, Salz und Muskat verrühren. Dann die Sojamlich dazugeben, und den Käse sowie Zwiebel und Knoblauch unterheben. Ein paar Minuten stehen lassen. In der Zwischenzeit eine Pfanne (Anti-Haft oder leicht eingeölt) auf mittlerer Hitze erwärmen. Mit einer Schöpfkelle einen Teil des Teigs in die Pfanne geben, und die Pfanne mit einem Deckel bedecken. Wenn der Pancake oben etwas trocken aussieht, den Pancake vorsichtig umdrehen und auf der anderen Seite zu Ende braten. Warm servieren.

7. Oktober 2012

Cremiger Nudelauflauf für kalte Tage

Mittlerweile lebe ich etwa vier Jahre vegan, und ich erinnere mich immer noch gerne an meine Anfänge zurück - als alles noch neu und aufregend war. Da gab es meine ersten veganen Muffins, meinen ersten Urlaub als Veganerin und natürlich all die Gerichte, die ich damals gerne gekocht habe. 
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber M und ich haben Phasen, in denen wir von manchen Speisen nicht genug bekommen können, und die wir dann in allen Variationen essen, wie Risotto, Sandwiches, oder Pizza. Die Übergänge zwischen den einzelnen Phasen sind aber fast unmerklich, denn plötzlich entdecken wir ein neues Leibgericht, und der letzte Favorit rückt in den Hintergrund. Schade eigentlich, denn in Bezug auf Essen ist mein Gedächtnis nicht das beste - manchmal fällt mir nicht mal mehr ein, was ich vor zwei Tagen gegessen habe - und so geraten wunderbare Speisen in Vergessenheit. Meistens ist es dann M, der dann mit glänzenden Augen sagt: "Können wir nicht wieder mal XYZ essen, weißt du noch?" Und genauso war es auch bei diesem Nudelauflauf, den wir vor Jahren regelmäßig gegessen habe, den ich aber trotzdem seit langer Zeit nicht mehr zubereitet habe. 
In Reminiszenz an meine veganen Anfänge hier also der Nudelauflauf (zu eurer Unterhaltung, ich hatte ihn 2009 schon einmal gepostet - der Blog ist wirklich weit gekommen), der übrigens ursprünglich vom Veg News Magazine stammt: Mit einer wunderbare Sauce, die pikant, cremig und einfach beruhigend schmeckt, ist das genau das richtige für die kalten Abende, die uns bevorstehen. Und er beeindruckt übrigens auch eure nicht-veganen Freundinnen und Freunde, versprochen.

 Der Auflauf (ohne Brösel)...

Cremiger Nudelauflauf (für 3 - 4 Personen)

2 Scheiben Toast oder Brot, vegan
10 Gramm vegane Butter, z.B. Alsan Bio

260 Gramm kurze Nudeln, z.B. Penne
50 Gramm Cashews
2 Zehen Knoblauch, gepresst
1 EL Zitronensaft
1 - 1 1/2 TL Salz
40 Gramm vegane Butter
3/4 TL Senf
70 Gramm Karotten
60 Gramm Zwiebel
180 Gramm Kartoffeln
250 ml Wasser
2 EL Edelhefeflocken
150 Gramm TK-Erbsen

Das Brot in einer Küchenmaschine oder einem Mixer gemeinsam mit 10 Gramm der veganen Butter zu feinen Bröseln verarbeiten. Beiseite stellen.
Die Nudeln in Salzwasser bissfest kochen. 
In der Zwischenzeit die Cashews in einer Küchenmaschine oder einem Mixer gut zerkleinern (einige übrige Stückchen sind in Ordnung). Knoblauch, Zitronensaft, Salz, vegane Butter und Senf hinzufügen und zu einer feinen Paste mixen.
Karotten, Zwiebel, und Kartoffeln grob schneiden. Mit dem Wasser in einem Topf zum Kochen bringen, und kochen, bis das Gemüse weich ist. Samt dem Wasser (!) zu der Cashew-Paste geben, Edelhefeflocken dazugeben und alles zu einer glatten Sauce pürieren.
Die Sauce mit den Nudeln vermischen, die Erbsen unterheben (sie können ruhig noch gefroren sein). 
Einen Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Nudeln in eine ofenfeste Form füllen (muss nicht eingefettet werden), mit den Bröseln bestreuen und etwa 25 bis 30 Minuten backen, bis die Brösel gebräunt sind. Genießen!

Wäre gerne etwas Fett von der veganen Butter sparen möchte, kann diese etwas reduzieren und dafür ein paar mehr Cashews in die Sauce pürieren.

... und mit Brösel (vor dem Backen)

Gibt es bei euch Phasen, in denen ihr immer wieder die gleichen Gerichte esst?

30. September 2012

Urlaub bei Totally Veg!

Es war etwas still hier auf Totally Veg! - ich hoffe natürlich, ihr habt euch mit dem Blog-Archiv und dem Rezepte-Verzeichnis trotzdem gut unterhalten. Mit Job-Suche, Abschlussarbeiten und daraus resultierenden sehr furchteinflößenden und gleichzeitig so aufregenden, wunderbaren Veränderungen haben M und ich uns schließlich eine Woche Urlaub gegönnt. Wer den Blog regelmäßig liest, der weiß, dass wir gerne durch die Weltgeschichte ziehen - aber heuer haben wir uns es daheim gemütlich gemacht. Etwas den Fuß vom Gaspedal, die Seele in vertrauter Umgebung baumeln lassen und trotzdem neue Seiten an der eigenen Stadt entdecken - so schön kann Urlaub zuhause sein.


Ausblick vom Untersberg, dem Salzburger Hausberg


Mehr Impressionen vom Untersberg. In seinem Inneren schläft übrigens  - der Legende nach - Kaiser Karl der Große, der, wenn er erwacht, die letzte große Schlacht der Menschheit schlagen wird. Was bedeutet, dass ich praktisch erste Reihe fußfrei für das Jüngste Gericht haben werde - sollte ich etwas Verdächtiges entdecken, berichte ihr es euch hier auf Totally Veg! natürlich sofort. Dann solltet ihr vielleicht rasch einen letzten Schokokuchen ins Rohr schieben.


Frisch und glücklich am Berg - wir sind übrigens mit der Gondel hinaufgefahren, ansonsten würde ich wohl nicht so fröhlich lachen. Im Gepäck hatten wir eine exzellente vegane Jause, die unmittelbar nach diesem Foto ausgepackt wurde, und die ich gegen einige diebische Vögel verteidigen musste.


Wir haben die süßeste Baby-Ziege getroffen, mit dem wohl samtigsten Maul überhaupt, die sich gerne von uns kraulen ließ - eine richtige Herzensbrecherin. Sogar M war hin und weg, der normalerweise mit Tieren nicht so gerne auf Tuchfühlung geht - er ist übrigens trotzdem Vegetarier, denn nur, weil man nicht rund um die Uhr mit Tieren knuddeln will, wünscht man ihnen nicht die Gräuel, denen sie in der Massentierhaltung ausgesetzt werden.


Wir waren endlich wieder bei unserem Lieblings-Inder, der sogar weiß, was das Wort "vegan" bedeutet und mich mit den tollsten Gerichten und dem knusprigsten Roti verwöhnt.


Vegane Schmankerl gehören auch zum Urlaub - hier frisches Baguette, eingelegte Zwiebel, vegane Wurst, selbstgemachter Erdäpfelkas  und veganer Käse. Yum.


Für eine liebe Freundin habe ich ein Mittagessen zum gemeinsamen Schmausen und Plauschen gekocht - als Hauptspeise ein toller, cremiger, überirdischer Nudelauflauf (das Foto entstand vor dem Backen), nach dem M und ich uns regelmäßig verzehren. Das Rezept verrate ich euch bald, aber ich denke, ihr könnt es sicher kaum erwarten, nicht wahr?


Natürlich steht niemand von meinem Tisch auf, ohne ein anständiges Dessert gegessen zu haben. In diesem Fall gab es Nougatmousse mit etwas veganer Schlagsahne und einer Physalis aus meiner Bio-Kiste.  

Neben all dem Essen hatte ich natürlich auch Zeit dafür, das fünfte Buch von "Game of Thrones" zu beenden, auf meinem neuen (wollfreien) Teppich zu sitzen, meine Halloween-Deko aus dem Keller zu holen und meine neue allerliebste Lieblingsserie "Breaking Bad" anzusehen - yo Bitches, endlich wieder gutes Fernsehen.

Wie habt ihr euren Urlaub verbracht? Bleibt ihr im Urlaub auch mal gerne zuhause?

18. September 2012

Goji Beeren Müsli

Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zum Frühstück. Einerseits brauche ich morgens etwas, das meinem morgendlichen Café au Sojalait Geselllschaft leistet. Andererseits darf es nicht zuviel sein, da ich sonst gleich wieder am Tisch einschlafe, und es darf auf keinen Fall zu aufwendig sein - ich bleibe lieber fünf Minuten länger im Bett, als ein kompliziertes Frühstück zuzubereiten. Ganz gegen das Klischee bin ich zwar vegan, aber kein großer Fan von Müsli - Müsli ohne Zucker schmeckt mir nicht besonders, und die meisten Müslis mit Zucker versetzen mich in einen Instant-Zuckerschock, der mich den Vormittag zum Leidwesen meiner Kollegen am Büro-Sessel auf und ab hüpfen lässt. Meistens knabbere ich ein Stück Toast oder löffle ein Soja-Joghurt, was zwar den Magen fülllt, aber doch langweilig ist.



Als die netten Leute von nu3 naturals mir eine Packung Goji-Beeren zukommen ließen, überlegte ich sehr lange, was ich damit anfangen sollte. Goji-Beeren sind ein angesagtes "Super-Food", da sie sehr viele Nährstoffe enthalten - aber, um ganz ehrlich mit euch zu sein, das alleine bringt mich nicht dazu, etwas zu essen. Gut schmecken sollte es, und wenn es vielleicht auch noch hübsch aussieht, dann erst darf es auf meinen Teller.
Um meine Frühstücksroutine etwas aufzupeppen, beschloss ich, die roten Beeren in mein eigenes Müsli zu verwandeln. Und mit Müsli meine ich hier nicht die staubtrockenen, faden Fertigmischungen, die nach Reformhaus riechen, sondern eher die amerikanische Version des Müslis, Granola, bei dem die Zutaten geröstet werden. Dieses Müsli mit der süßen (aber nicht kreischend zuckrige) Note, knusprigen Mandelblättchen, herzhaften Haferflocken, warmen Gewürzen und Kokosflocken bietet die perfekte Umgebung für die hübschen, exotisch aussehenden Goji Beerchen, die einen dezenten Geschmack haben, aber durch ihre leichte Bitterkeit perfekt zum Müsli passen. Das Beste ist, dass man dieses Müsli in wenigen Minuten gemischt hat, und es am Morgen nur mehr mit Sojamilch, Soja-Joghurt und vielleicht ein paar frischen Früchten servieren muss - so kann man ruhigen Gewissens noch ein paar Minuten sein Kopfpolster knutschen, weil ein köstliches, gesundes Frühstück ganz schnell auf den Tisch kommt.



Goji Beeren Müsli

300 Gramm Haferflocken
30 Gramm Kokosflocken
40 Gramm gehobelte Mandeln
1 TL Zimt
1/4 TL Muskat
1/4 TL Salz
20 Gramm Leinsamen, gemahlen
25 Gramm Öl, neutral (z.B. Maiskeimöl)
40 - 50 Gramm Agavensirup (nach Geschmack)
100 Gramm Goji Beeren*
1 Packung Bourbon-Vanillezucker (optional)

Alle Zutaten (bis auf die Goji Beeren und den Vanillezucker) in einer großen Schüssel gut vermischen. In einer großen ofenfesten Form (je mehr ihr das Müsli ausbreitet, desto knuspriger wird es) im Backofen bei 180 Grad 25 bis 30 Minuten backen, dabei etwa alle 10 Minuten umrühren. Gut auskühlen lassen, die Gojis und den Vanille-Zucker unterheben (für etwas extra Crunch) und in einen luftdichten Behälter füllen.

*Wenn ihr keine Gojis habt, könnt ihr natürlich auch Alternativen hineinmischen: Bananenchips, getrocknete und geschnittene Apfelringe,Schokoladendrops...


Esst ihr gerne Müsli? Habt ihr es schon mal selbst gemacht?
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