30. Dezember 2014

Veganer Start ins Jahr 2015

Ich darf am 1. 1. 2015 meinen sechsten vegane Jahrestag feiern. Darum bin ich das beste Beispiel dafür, dass Neujahrsvorsätze manchmal eben doch etwas bringen! Spielst du mit dem Gedanken, dass du auch vegan leben möchtest, aber weißt noch nicht genau, wie das funktionieren soll? Dann habe ich heute genau das Richtige: Mit dem Kalender für den Januar 2015 - oder auch Jänner, wie wir Ösis lieber sagen - gibt es jeden Tag eine Aktivität, die dir eine Facette des veganen Lebensstils näher bringen soll. So schnell ist ein Monat sicher noch nie vergangen, und ehe du dich versiehst, hast du schon 31 Tage auf dem veganen Buckel! Das ist meine Art, meinen lieben Leserinnen und Lesern persönlich die Hand bei den ersten pflanzlichen Schritten zu halten - zusammen geht nämlich alles einfacher. Und damit es besonders praktisch wird, kannst du den Kalender unter diesem Link auch downloaden, ausdrucken, die Tage abstreichen und ihn einfach liebhaben.

https://drive.google.com/open?id=0B7Cx9Umr44SXS0FiZk1OVFozTnc&authuser=0

Natürlich kannst auch du deinen ganz eigenen veganen Kalender daraus machen - wie immer ist das hier eine Inspiration mit den Dingen, die ich vor sechs Jahren so gemacht habe. Ich wünsche viel Freude beim Entdecken - es wird nie wieder sein wie früher! Es wird viel, viel besser sein.

1. 1.
Hurra, heute beginnt der Rest deines Lebens, gratuliere! Da du heute vermutlich noch etwas müde bist, beginnen wir ganz locker: Koch aus den Dingen, die in deiner Küche sind, ein super-einfaches veganes Gericht. Wie wäre es mit Spaghetti mit Tomatensauce oder mit Knoblauch und Olivenöl, Reis mit Gemüse und Bohnen, Bratkartoffel mit Ketchup, simple Bohnensuppe mit Tomaten? Einfach soll es sein und vegan natürlich!

♥ 2. 1.
Durchforste deine Küche um zu sehen, was du für dein neues veganes Leben alles noch brauchst. Hier findest du ein paar Ideen, was in meinem Vorratsschrank so herumsteht. Mach dir eine Liste und ab in den Supermarkt!

♥ 3. 1.
Heute geht es um ein wichtiges Thema: Milch. Magst du Soja-, Hafer-, Reis-, Mandel-, Dinkel-  oder Kokos-Milch? Probiere dich durch ein paar Sorten durch - jede schmeckt anders, auch verschiedene Marken können ganz verschieden sein! Vielleicht möchte ein Freund oder eine Freundin gemeinsam mit dir verkosten? Welche passt in den Kaffee, was ist lecker im Müsli? Und nicht auf die tollen Geschmacksrichtungen wie Schoko oder Vanille vergessen!

♥ 4. 1.
Heute ist Sonntag, und du hast Zeit, um auf der Couch zu sitzen. Schau dir einen Film über Massentierhaltung z. B. auf Youtube von PETA an - es tut weh, aber diese Bilder vergisst man nicht so schnell. Sie können dir helfen, wenn du dich manchmal fragst, warum du das eigentlich tust. Weinen erlaubt.

♥ 5. 1.
Nachdem du deine Lieblingsmilch gefunden hast, koch dir eine heiße vegane Schokolade: Mit 1 - 2 TL Kakaopulver, 1 EL Zucker oder Agavendicksaft, einer Prise Zimt, in 250 ml heiße vegane Milch gerührt - und vielleicht sogar einem Stück Schokolade drinnen? Schmeckt am besten aus der Lieblingstasse!

♥ 6. 1.
Unterstützung ist wichtig - findest du in deiner Nähe einen veganen Stammtisch? Auch auf Facebook und Instagram gibt es nette vegane Communities, die dich sicher gerne aufnehmen!

♥ 7. 1.
Heute ist es an der Zeit, dir ein paar vegane Bücher zuzulegen, am besten Koch- und Backbücher, die dich besonders ansprechen (ich habe natürlich einen besonderen Tipp). In einer Buchhandlung bist du sicher überrascht, wieviel Auswahl es gibt. Auch in Bibliotheken wird man fündig!

♥ 8. 1.
Wusstest du eigentlich, wie viele vegane Produkte es im normalen Supermarkt gibt? Nimm dir etwas Zeit, und geh bewusst durch die Gänge, um zu sehen, welche Alternativen zu den bisher verwendeten Produkten es gibt. Viele Supermärkte bieten ein eigenes veganes Sortiment an. Wenn du möchtest, mach dir eine Liste von den entdeckten Schätzen, damit du sie nicht wieder vergisst!

♥ 9. 1.
Es wird Zeit - back deinen ersten veganen Kuchen! Ich empfehle Karottenkuchen oder Schokokuchen.

♥ 10. 1.
Gibt es in deiner Nähe einen Gnadenhof für Tiere (keinen Zoo)? Ein Ausflug, bei dem man die Tiere trifft, die sonst keinen Platz in unserer Welt haben, ist eine herzerwärmende Erfahrung. Falls du keinen Gnadenhof in der Nähe hast, plane doch einen Ausflug für die nahe Zukunft - das wäre sicher ein toller Wochenendtrip.

♥ 11. 1.
Sind deine Kosmetikprodukte vegan? Viele Firmen führen nach wie vor Tierversuche durch und benutzen tierische Produkte. Durchforste deinen Badezimmerschrank und suche online nach veganen Alternativen. Vielleicht möchtest du alte Produkte entsorgen, weitergeben oder selbst zu Ende verbrauchen - du entscheidest!

♥ 12. 1.
Heute gibt's Pizza! Vielleicht sogar mit selbstgemachten Teig? Pizza schmeckt ohne Käse genauso gut, oder du belegst sie mit veganem Käse, Pesto oder selbstgemachten Hefeschmelz - yummi!

♥ 13. 1.
Falls du dort noch nicht warst: Heute geht es in den Bio-Markt oder das Reformhaus! Auch, wenn man vielleicht gerade nichts kaufen will, alleine die Regale mit all dem veganen Wunderwerk anzustarren, ist wie ein Schaufensterbummel (für mich zumindest!).

♥ 14. 1.
Warum erzählst du heute nicht mal jemandem bewusst, dass du vegan lebst? Immerhin hast du jetzt schon zwei Wochen geschafft! Vielleicht der besten Freundin, dem Papa oder dem netten Arbeitskollegen? Die persönlichen Gründe für den Umstieg zu erzählen ist immer eine gute Idee - aus dem Herzen spricht es sich am besten.

♥ 15. 1.
Hurra, der Januar ist halb geschafft! Ein schöner Zeitpunkt, um sich ein Glas veganes Bier, veganen Wein oder Prosecco zu gönnen (Google ist da sehr schlau, welche Marken vegan sind). Wer nicht so auf Alkohol steht, genehmigt sich einen exotischen Fruchtsaft oder einen besonderen Tee!

♥ 16. 1.
Auswärts essen: Besuch ein Restaurant und bestell dir tolles veganes Essen! Hier sind ein paar Tipps, wie das am besten auch in nicht-veganen Restaurant funktioniert.

♥ 17. 1.
Grüne Smoothies sind toll. Es wird Zeit, einen zu mixen! Mit einer reifen Banane, einer kleinen Handvoll frischer Ananas, einer Handvoll Blattspinat, einer Prise Zimt, etwas Agavensirup und etwas Wasser oder Orangensaft trinke ich ihn am liebsten!

♥ 18. 1.
Ich liebe faules Brunchen am Wochenende. So kannst du dich gemütlich durch alle tollen veganen Frühstücksideen probieren. Wie wäre es heute mit Pancakes, Rührtofu oder selbstgemachtem Müsli?

♥ 19. 1.
Weißt du, wer sich über vegane Muffins freut? Genau, jeder! Darum beglücke deine Arbeits- oder Studienkollegen, die Nachbarn oder die Geschwister mit köstlichen selbstgebackenen Muffins. Rezeptideen findest du hier.

♥ 20. 1.
Heute solltest du mal meine veganen Räuchertofuschnecken probieren. Sie haben bisher auch noch die größten Tofu-Skeptiker begeistert! Ideal, um sie an nichtsahnende Mitmenschen zu verfüttern... hahaha!

♥ 21. 1.
Wie sieht es eigentlich in deinem Kleiderschrank aus - sind deine Schuhe aus Leder, dein Pulli aus Wolle? Manche behalten nicht-vegane Kleidungsstücke noch länger, andere wollen sie gar nicht mehr tragen. Übrigens auch ein guter Zeitpunkt, um sich online mal nach tollen veganen Stiefeln umzusehen!

♥ 22. 1.
Ein veganes Sandwich ist schnell gemacht und schmeckt super. Dick belegt mit Avocado, gebratenem Räuchertofu, veganem Käse, Sprossen, Essiggurken - was das Herz begehrt! Eine Empfehlung meines Mannes M ist folgendes Sandwich: Schneide einen halben Block Räuchertofu in dünne Streifen und brate sie in einer Pfanne ohne Fett auf beiden Seiten sehr knusprig. Teile die Tofustreifen auf zwei Toastbrote auf, bestreiche zwei weitere Toastbrote mit veganem Pesto und belege sie mit Rucola und klappe die beiden Sandwiches zu. Am besten schmecken sie, wenn du sie noch in der Pfanne oder am Sandwichgrill knusprig toastest!

♥ 23. 1.
Früher mochte ich Avocado überhaupt nicht, heute möchte ich in einer wohnen. Avocado-Sushi ist einfach einmalig, und du solltest es heute auf deinen Speiseplan setzen - entweder gekauft oder selbst gerollt!

♥ 24. 1.
Zeit für einen Spaziergang durch die Natur, um ein paar Tiere zu beobachten. Auch wenn wir es manchmal vergessen - wir teilen unsere Welt jeden Moment mit Tieren, auch in der Stadt: Ich liebe es, Tauben beim Trinken zu beobachten oder Eichhörnchen am Baum zu entdecken!

♥ 25. 1.
Tofu... nach den Räuchertofuschnecken hast du die erste Scheu sicher schon verloren! Zeit für veganes Schokoladenmousse, das wirklich fabelhaft schmeckt! Wie wäre es mit diesem Rezept? Anstatt des Lebkuchengewürz kannst du einfach eine Prise Zimt hinzugeben.

♥ 26. 1.
Heute bist du tapfer: Kauf eine Gemüsesorte, die du noch nie probiert hast, und koche daraus ein köstliches Gericht - schon mal Pastinaken, Tompinabur, Grünkohl, Fenchel oder Schwarzwurzeln gegessen? Das Internet geht nur so über vor Tipps und Tricks, und vielleicht entdeckst du ja ein neues Lieblingsgericht?

♥ 27. 1.
Viele Organisationen haben es sich zum Ziel gesetzt, dem Leid der Tiere ein Ende zu setzen. Warum nicht diese Arbeit unterstützen? Auch wenn die Spende noch so klein ist, sie wird geschätzt und in tolle Ergebnisse umgesetzt - jeder Cent hilft.

♥ 28. 1.
Gibt es in deiner Stadt ein veganes oder vegetarischen Restaurant oder Cafe? Höchste Zeit, dort zu schlemmen!

♥ 29. 1.
Salat ist gar nicht langweilig, das ist ein gemeines Vorurteil: Darum mach dir heute eine riesige Schüssel Salat. Ich liebe in meinem Salat grünen Salat, eine Handvoll Rucola, etwas Mais, weiße Bohnen, viel Avocado, geriebene Karotte, ein paar Cherry-Tomaten oder getrocknete Tomaten, knusprig gebratenen Räuchertofu und ein würziges Dressing mit Kürbiskernöl! Mhmmm. Oder wie wäre ein Nacho-Salat?

♥ 30. 1.
Beglücke jemanden mit deinen veganen Kochkünsten - mit dem Rezept, das du am besten beherrscht!

♥ 31. 1.
Den ersten Monat hast du geschafft: Schreib auf, was du an deinem veganen Lebensstil toll findest. Fühlst du dich anders, hast du leckere Dinge gegessen, ein neues Rezept gelernt? Und vergiss nicht, dir richtig kräftig auf die Schulter zu klopfen!

27. Dezember 2014

Vegane Weihnachten 2014 - Ausflüge und Fressereien

Ich liebe Weihnachten, und ich denke, das habe ich am Blog schon oft genug erwähnt! Ich mag nicht nur die Vorweihnachtszeit, sondern auch die Feierlichkeiten an sich - letztere besonders wegen der veganen Leckereien, die ich mir jedes Jahr gönne!
Ich habe heuer mein sechstes veganes Weihnachtsfest gefeiert. An alle veganen Frischlinge, die sich heuer noch unsicher durch die Weihnachtszeit getastet haben - ja, es wird besser. Bei mir ist vegan wirklich ganz normal geworden. Meine Eltern essen daheim hauptsächlich vegan (und sonst auch vegetarisch!), und natürlich gibt es daher auch am Heiligen Abend ein komplett veganes Festmahl. Meine Schwiegerfamilie isst zwar nicht vegetarisch, aber für M und mich gibt es immer ein veganes Gericht am Weihnachtstag, und Sojamilch, vegane Margarine und vegane Aufstriche findet man in Kühlschrank der Schwiegermutter ohnehin. Es läuft also alles recht locker-flockig bei uns ab - alle haben sich an mein veganes Dasein gewöhnt, auch, wenn sie es selbst vielleicht noch nicht ganz verstehen. Wie ich immer sage: Es wird besser. 
Wie wäre es aber nun mit ein paar Bildern, darum seid ihr ja eigentlich hier, nicht wahr?


M und ich besuchten vor Weihnachten unsere Hauptstadt Wien, die sich ja in ein wahres veganes Paradies gewandelt hat. Ein alter Favorit ist bei uns Xu's Cooking, ein veganes Buffet-Restaurant mit großteils veganer Auswahl, das mich so sehr an die Familienausflüge als Kind erinnert. Ihr seht, man kann alle Tradtionen auch in der veganen Form erleben!


Am nächsten Tag ging es zum veganen Brunch in das Restaurant Harvest, das ich allen nur wärmstens ans Herz legen kann! Ich traf dort auch eine sehr nette Leserin, die mich tatsächlich erkannt hat - ich sollte an dieser Stelle erwähnen, dass ich angesprochen wurde, als ich mich gerade ausgiebig schneuzte, also war dieser Moment weniger glamourös, als man meinen sollte.



Den Heiligen Abend verbringen M und ich traditionellerweise bei meinen Eltern. Am Nachmittag schmücken meine Mama und ich den Baum, trinken ein Gläschen (oder zwei) veganen Sekt und hören uns Weihnachtslieder rauf und runter an.  Am Abend zum Essen übertraf sich mein Papa selbst mit seinen zahlreichen veganen Tapas. Der Tisch bog sich nur so unter russischem Salat, Papas Arrugads (kleine Kartofferl mit scharfem Paprika-Dip), selbstgemachten Fleischbällchen, spanischer Tortilla, Bohnen in Tomatensauce, Rote-Rüben-Salat und knusprigem Brot. Als Dessert gab es eine große Portion meines veganen Tiramisus, für mich dazu einen Kaffee mit großem veganen Schlagobershäubchen - etwas, das ich sonst nie trinke! Aber Weihnachten, ist ja nur einmal im Jahr, nicht wahr?



Sich gerade an Weihnachten zu einem veganen Festmahl zu setzen, hat für mich nach wie vor etwas Besonderes - es bedeutet, in einer recht simplen Art auch an andere zu denken. Ich bin sehr dankbar, dass meine Eltern dem veganen Leben gegenüber so aufgeschlossen sind, und freue mich natürlich, dass mein Papa so ein exzellenter veganer Chefkoch ist!


Den Weihnachtstag verbrachten wir bei M's Familie, wo M und mir neben zwei Salaten Grünkernbolognese mit Spaghetti kredenzt wurde, die meine Schwiegermutter wirklich ausgezeichnet beherrscht - den Unterschied zu Bolognese mit Fleisch schmeckt man tatsächlich nicht! Zum Nachtisch gab es noch eine Wagenladung veganes Tiramisu, das ich mitgebracht habe - was soll ich sagen, es passt einfach perfekt zu den Feiertagen!


Weil ich es nicht ganz lassen kann, allen zu zeigen, wie schön der vegane Lebensstil ist, bekamen meine Schwägerin und mein Schwager jeweils ein großes Glas das ich prall mit vegane Köstlichkeiten, die ich besonders gerne esse, gefüllt habe.


 Das war mein Weihnachtsfest - wie war es bei euch?

18. Dezember 2014

Weihnachtliche Schokomuffins

Ich weiß ja nicht, wie es euch heuer geht, aber ich bin in Weihnachtsstimmung. So richtig. Ich liebe Weihnachtsmusik, helle Lichter, Zimt und Tannenbäume das ganze Jahr über, aber jetzt kann ich es auch endlich in der Öffentlichkeit rauslassen. Damit auch andere in Weihnachtsstimmung kommen, verschenke ich gerne süße vegane Köstlichkeiten - meine Arbeitskollegen haben darum heuer hübsch verpackte weihnachtliche Schokomuffins bekommen. Die sind schnell gemacht, schmecken super saftig und schokoladig mit einem Hauch Lebkuchen! Den Duft von Lebkuchengewürz liebe ich heiß, und zu dieser Jahreszeit würde ich es am liebsten schnupfen. Das Gewürz verleiht den Muffins genau die richtige weihnachtliche Note, und beim Backen duften sie himmlisch! Falls ihr also noch nach Geschenksideen für liebe Menschen sucht: Ihr seid soeben fündig geworden. Verpackt in einem hübschen Sackerl mit einer weihnachtlichen Schleife, einem kleinen Gruß und vielleicht einem Tannenzweig zaubern dieses Muffins sicher ein Lächeln in jedes Gesicht.



Weihnachtliche Schokomuffins (für 18 Stück)

350 Gramm Mehl 
100 Gramm brauner Zucker
100 Gramm weißer Zucker
2 Packungen Bourbon-Vanillezucker
40 Gramm Kakaopulver
1 1/2 TL Natron
1 1/2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
2 TL Lebkuchengewürz
150 Gramm Apfelmus
120 ml Öl
350 ml Sojamilch
150 Gramm vegane Schokotropfen (oder gehackte Schokolade)

Muffinform mit 18 Papierförmchen auslegen. Ofen auf 180 Grad vorheizen. 
Mehl, Zucker, Vanillezucker, Kakaopulver, Natron, Backpulver, Salz und Lebkuchengewürz miteinander vermischen. Dann Apfelmus, Öl und Sojamilch hinzugeben und zu einem glatten Teig rühren. Die Schokotropfen unterheben. Den Teig gleichmäßig auf die Förmchen aufteilen und bei 180 Grad etwa 15 - 18 Minuten backen.
Falls ihr die Muffins verpacken wollt, lasst sie komplett auskühlen, und steckt sie dann erst in ein hübsches Cellophan- oder Papiersackerl (in Papier bleiben sie weniger lange frisch). Schleife drauf - fertig! 

10. Dezember 2014

Zwei Rezepte aus "Vegan für Naschkatzen" - und ein Gewinnspiel!

Seit "Vegan für Naschkatzen" im Kneipp-Verlag erschienen ist, wurde ich oft gefragt, wie es ist, ein Buch geschrieben zu haben. Ich muss sagen: Das Gefühl, sein eigenes Buch im Geschäft zu sehen, ist schon ziemlich toll. Aber wisst ihr, was noch toller ist: Wenn mir Leute davon berichten, dass sie Rezepte aus meinem Buch nachgebacken haben! Ich bin dann sowohl stolz auf sie als auch ein kleines bisschen auf mich. Denn ein Buch zu schreiben ist nicht nur lustig: Klar, die kreative Phase, in der mir rund um die Uhr neue Rezepte einfallen, die dann in süße Köstlichkeiten verwandelt werden wollen, das ist toll. Anstrengend wird es dann in der zweiten (oder dritten oder vierten) Runde, wenn ich versuche, mein Ergebnis vom ersten Mal zu wiederholen - immerhin sollte ja jeder das Rezept nachmachen können! Dann rätsle ich darüber, warum in einen Kuchen kein Öl hineinkommt, oder warum ich keine Mengeangabe beim Mehl aufgeschrieben habe, oder was zum Geier das Gekritzel da unten in der Ecke heißt. Dann ist der Punkt erreicht, wo es keinen Spaß mehr macht, sondern alles anstrengend wird, und dann folgen auf Kreativität und zuckerinduzierten Enthusiasmus schlussendlich irgendwann die Frustration und die Tränen, und gelegentlich auch Blut (von meiner Gemüseraspel). Aber ich höre jetzt auch schon auf, hier herumzujammern, denn ich mache es ja schließlich gerne - und ich möchte sichergehen, dass ich euch alle Rezepte mit dem gewohnten Totally Veg! Gütesiegel liefern kann, damit für alle auch die ersten süßen veganen Verlockungen wirklich gelingen. Wenn ihr nun neugierig seid, ich habe hier über das Buch und den Inhalt berichtet, und hier könnt ihr es auch direkt bestellen. Kaufen kann man es überall, wo man Bücher bekommt und am besten auch gleich als Weihnachtsgeschenk verwenden für die Eltern, den Freund, die nette Arbeitskollegin, die Chefin... gut, ich höre jetzt auf damit.

♥♥♥♥

Natürlich habe ich auf meine treuen Leserinnen und Leser nicht vergessen, und ich verlose hiermit ein (wenn ihr wollt) signiertes Exemplar. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist, mir in den Kommentaren zu verraten, warum ausgerechnet ihr das Buch gewinnen solltet! Dafür habt ihr bis Mittwoch, 17.12., 12:00 Mittag, Zeit. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird dann ausgelost und hier am Blog verkündet! Bitte achtet in den Kommentaren darauf, dass ihr einen Namen oder ein eindeutiges Pseudonym hinterlasst, damit ich euch dann auch identifizieren kann. Der oder die Gewinnern sollte sich dann bis 19.12. bei mir melden - dann trage ich das Päckchen so schnell wie möglich zur Post, damit es vielleicht sogar noch unter dem Weihnachtsbaum liegt!

Tadaaa: Die hoffentlich glückliche Gewinnerin ist Angel-Isis (das Los hat entschieden), die sich hoffentlich über den Preis freut! 

♥♥♥♥


Damit alle anderen, die nicht gewinnen, aber auch etwas davon haben, ich habe ein Goodie für euch: Zwei Rezepte aus "Vegan für Naschkatzen", die sich perfekt für einen gemütlichen weihnachtlichen Brunch eignen!


Peanut Butter Pancakes (für 3 - 4 Portionen)

Eine ordentliche Portion Erdnussbutter macht diese Pancakes zu einer besonderen Leckerei. Wer mag, serviert sie mit Bananen und denkt dabei an Elvis Presley, der Erdnussbutter liebte.

4 EL Mandelsplitter
270 ml Sojamilch
1 TL Essig
150 g Mehl
2 1/2 TL Backpulver
1 Pkg. Bourbon-Vanillezucker
3 EL brauner Zucker
1/4 TL Salz
150 g Erdnussbutter / Erdnussmus
Etwas Öl zum Braten

Zum Anrichten:
Agaven- oder Ahornsirup

Eine Pfanne erhitzen (ohne Öl). Die Mandelsplitter hineingeben und rösten, bis sie goldgelb sind. Aus der Pfanne nehmen. 
Sojamilch mit Essig vermischen und kurz beiseitestellen. Mehl, Backpulver, Zucker und Bourbon-Vanillezucker und Salz gut vermischen. Die Erdnussbutter leicht erwärmen (z. B. in der Mikrowelle) und dann unter die Sojamilch mischen und gut verrühren. Die Milch zum Mehl hinzugeben und zu einem glatten Teig verrühren. 
Eine beschichtete Pfanne auf niedriger bis mittlerer Hitze mit wenig (oder gar keinem) Öl erhitzen. Eine Schöpfkelle des Teigs in die Pfanne geben und einen Deckel daraufgeben. Der Pancake sollte gewendet werden, wenn der Rand fest aussieht, er aber in der Mitte noch dickflüssig ist. Kurz auf der anderen Seite braten, dann auf einen Teller setzen und mit dem restlichen Teig weitermachen. Die Pancakes mit den gerösteten Mandeln bestreuen, Sirup daraufgeben und servieren.


Scones mit Cranberrys (für 8 Stück)

Buttrig, weich und krümelig ... perfekt für das Sonntagsfrühstück! Anstatt Cranberrys kann man auch Rosinen, Nüsse, oder Schokotropfen verwenden. Wie so vieles im Leben schmecken sie am besten, wenn sie ganz frisch sind.

120 ml Sojamilch
1 EL Essig
250 g Mehl
60 g Zucker
1 Pkg. Bourbon-Vanillezucker
1 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1/2 TL Salz
100 g pflanzliche Margarine, kalt
100 g getrocknete Cranberrys
1 EL Sojamilch
1 EL (brauner) Zucker

Ofen auf 200 °C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Sojamilch mit dem Essig mischen und beiseitestellen. Mehl, Zucker, Bourbon-Vanillezucker, Backpulver, Natron und Salz in einer Schüssel vermischen. Die Margarine in kleine Stücke schneiden und hinzufügen. Mit den Händen alles zu einem krümeligen Teig verkneten. Sojamilch-Essig-Mischung hinzufügen und zu einem Teig verrühren (sollte der Teig zu trocken sein, noch 1–2 EL
Sojamilch hinzugeben). Die Cranberrys unterheben.
Die Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen, den Teig dort einige Male durchkneten. Dann zu einem Kreis formen (etwa 2–3 cm dick) und in 8 Stücke (Tortenecken) schneiden. Mit genug Abstand auf das Backblech legen, mit 1 EL Sojamilch bestreichen und mit 1 EL Zucker bestreuen. Bei 200 °C etwa 12–14 Minuten backen (oder so lange, bis ein Zahnstocher, in die Mitte des Scones gestochen, sauber
wieder herauskommt). Wer mag, serviert sie mit etwas Margarine und Marmelade.

30. November 2014

Pudding-Streuselkuchen

Heute bin ich - ungewöhnlicherweise - eine Frau weniger Worte. Ich sitze mit meinem Bio-Glühwein auf der Couch, schaue Weihnachtsfilme und bin dankbar, dass ein so wunderbares Jahr zu Ende geht. Ich habe ein Buch herausgebracht, meinen besten Freund geheiratet - was will man mehr? Vielleicht noch ein Stück Kuchen, denn Kuchen geht immer. Dieser hier hat einen knusprig-saftigen Boden, eine cremige Puddingschicht und natürlich jede Menge Streusel oben drauf. Ihr könnt als Obst entweder wie vorgeschlagen eingelegte Mandarinen oder auch Kirschen aus dem Glas verwenden - er schmeckt mit beidem ausgezeichnet. Dieser Kuchen trägt übrigens das (inoffzielle) Ehemann- und Schwiegermama-Gütesiegel, für mich ein großes Qualitätsmerkmal, und daher perfekt für die Adventjause oder einen gemütlichen Kaffeeklatsch.



Pudding-Streuselkuchen

Für den Boden:
200 Gramm Mehl
70 Gramm Zucker
80 Gramm rein pflanzliche Margarine, kühl
3 EL Apfelmus
1/2 TL Backpulver
Prise Salz
Prise Zimt

Für den Pudding:
500 ml Sojamilch / Vanille-Sojamilch
30 Gramm Zucker
1 Packung Vanille-Puddingpulver
1 Packung Bourbon-Vanillezucker

180 Gramm abgetropfte Mandarinen, aus dem Glas oder Dose (wahlweise Kirschen)

Streusel:
120 Gramm Mehl
70 Gramm rein pflanzliche Margarine, kühl
60 Gramm Zucker
1/4 TL Zimt

Eine Springform (24 cm) am Boden mit Backpapier auslegen und an den Seiten einfetten. Für den Boden alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Mit den Fingern den Teig dann in die Form pressen und dabei einen kleinen Rand (1/2 - 1 cm hoch) formen. Kurz kühl stellen.
Für den Pudding von der Sojamilch 5 EL abnehmen und in einer kleinen Schüssel damit das Puddingpulver glattrühren. Die Sojamilch und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen, das Puddingpulver mit einem Schneebesen einrühren und zum Köcheln bringen. Dann den Pudding kaltstellen, bis er etwas kühler geworden und nicht mehr brennheiß ist. Falls ihr - so wie ich - es nicht schafft, klumpfreien Pudding zu kochen, einfach den Pudding nach dem Abkühlen durch ein feinmaschiges Sieb streichen - Trick 17!
Den Pudding auf den Kuchenboden leeren und glattstreichen. Die abgetropften Mandarinen darauf verteilen.
Für die Streusel alle Zutaten miteinander verkneten und mit den Fingern zu groben Bröseln formen. Auf dem Kuchen verteilen.
Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa 50 - 55 Minuten backen, bis der Boden an der Seite goldbraun ist. Aus dem Ofen nehmen, mit einem Messer am Rand entlangfahren, damit sich der Teig etwas von der Form löst. Den Kuchen komplett auskühlen lassen und dann genießen! Omnomnom.

22. November 2014

Selbstgebackenes Sandwich-Brot, super-easy

Seit M und ich nun erfolgreich Mr. und Mrs. Totally Veg! sind, habe ich in meinem Kopf plötzlich wieder viel Platz. Unglaublich, über welche (und vor allem über wie viele) Dinge man sich vor so einer Hochzeit Gedanken macht. Um nur einige der Highlights zu nennen: 

Kommt Oma die Stiege im Standesamt rauf? (es gab einen Lift, duh) 
Woher bekommen wir 50 leere Marmeladengläser? (selbst gesammelt - uff)
Wird in meinem neuen Pass mein zweiter Vorname eingetragen? (nope)
Ist die Brauttafel länger als 10 Meter und sieht sie leer aus? (nein und nein)
Wird den Rotweintrinkern der Rotwein schmecken? (ja...)
Wie bedient man dies Musikanlage? (ähm... einschalten)
Wenn der Bus eine Panne hat (Unfall, Motorschaden, Asteroid), wie kommen wir zur Location? (ist nicht passiert)
Welche Kerzen brennen am schönsten? (wurde über mehrere Tage getestet - ja, wirklich)
Wieviele Paar Strümpfe muss ich mitnehmen? (eines, das an meinen Beinen)

Ihr seht, manche dieser Fragen waren wichtig, manche verzichtbar und manche einfach nur ziemlich verrückt - offensichtlich gehen Bräuten sehr seltsame Dinge durch den Kopf, und das auch noch über Monate. Jetzt, wo alles erfolgreich über die  Bühne gegangen ist, sind so wenig Gedanken in meinem Kopf, dass ich gelegentlich ein Echo höre. Ahhhh... selige Leere!
Jetzt habe ich wieder Zeit, mir das Köpfchen mit wichtigen Fragen zu füllen, allen voran natürlich: Was gibt's zu essen?


Ganz klassisch haben M und ich uns von den super-großzügigen Hochzeitsgeschenken eine neue Küchenmaschine gegönnt, die jetzt für uns rührt, knetet und raspelt. Da wir große Brotesser sind, musste natürlich gleich ein Brotrezept ausprobiert werden. Ich liebe frischgebackenes Brot und kaufe es oft im Supermarkt, nur um dann daheim etwas rätselnd auf das Etikett zu sehen - meistens ist überhaupt nicht ersichtlich, woher der Teig stammt. Und bevor ihr meint, das wird alles in der Supermarktfiliale zusammengerührt - leider legen alleine die Teiglinge schon ungemeine Strecken zurück, bevor sie im Backautomaten ums Eck landen. Darum habe ich mir schon länger vorgenommen, selbst Brot zu backen, und dieses Projekt endlich in Angriff genommen.


Ich weiß, viele meiner Landsleute schwören auf knuspriges, schweres Schwarzbrot, aber ganz ehrlich: Ich stehe auf weiches Brot. Mit leichter Kruste, drinnen flaumig-weich und mit viel Geschmack - dafür lasse ich jedes Krustenbrot stehen. Dieses Sandwich-Brot ist Stoff, aus dem meine Kohlenhydrat-Träume sind, und eignet sich perfekt für Sandwiches, zu Suppen oder Eintöpfen oder in Scheiben als Toastbrot. Und das Beste: Es ist wirklich nicht schwierig herzustellen.


Sandwich-Brot

130 Gramm Dinkelvollkornmehl
200 Gramm Weizenmehl, universal
1 EL Zucker
1/2 EL Trockenhefe
1/2 - 3/4 TL Salz
200 ml Wasser, lauwarm
1 1/2 EL Olivenöl

Mehl, Zucker, Hefe und Salz vermischen. Langsam Wasser und Öl hinzugeben und etwa fünf bis acht Minuten zu einem glatten Teig kneten - per Hand oder mit einer Küchenmaschine. Der Teig wird noch leicht klebrig sein. Den Teig in eine Schüssel geben, abdecken, und etwa 1 - 1 1/2 Stunden rasten lassen. Eine Brotbackform (30 cm lang) mit Backpapier auslegen. Den Teig wieder zusammendrücken und in vier etwa gleichgroße Bälle teilen. Die Bälle hintereinander in die Form setzen und erneut etwa eine halbe Stunde rasten lassen. Dann im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad ca. 30 - 40 Minuten backen, bis das Brot oben braun ist und es sich beim Klopfen hohl anhört. Kurz auskühlen lassen und genießen!!

9. November 2014

Meine vegane Hochzeit - das Essen

Als M und ich uns entschlossen haben zu heiraten, war es klar, dass es nur veganes Essen geben würde. Bei den Gästen führte das eher zu Schulterzucken, nach all den veganen Jahren und den zahlreichen tierfreien Kuchen, die ich den meisten vorgesetzt hatte, hatten sie auch nichts anderes erwartet. Waren manche skeptisch, ob ihnen das Essen schmecken würde? Vermutlich. Hätten sich einige ein Steak gewünscht? Vielleicht - ich weiß es nicht. Aber da wir tolle Gäste hatten, behielten sie ihre Zweifel für sich und waren aufgeschlossen gegenüber einer neuen Erfahrung, was uns natürlich enorm gefreut hat. Ich sollte aber auch ergänzen, dass das vegane Essen ein Aspekt der Hochzeit war, der für mich absolut nicht diskutabel war - über andere Details wie die Gästeliste, Blumen oder Deko waren Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen, aber lieber wäre ich durchgebrannt, als dass ich auf unserer Hochzeit Schnitzel serviert hätte. Damit will ich keinesfalls jemanden verurteilen, der sich am Ende dazu durchringt, doch Fleisch auf ihrer Hochzeit anzubieten - Konflikte mit der Familie oder Freunden können wirklich anstrengend werden. Wenn man eine Hochzeit plant, haben plötzlich sehr viele Leute eine Meinung darüber, wie dieser Tag aussehen muss. Als Brautpaar sollte man sich nur darüber klar werden, wie man mit Widerstand oder Ablehnung umgeht, welche Lösungen man anbieten möchte und zu wieviel Kompromiss man bereit ist.

Zeitgleich mit der Suche nach der Location begann also auch die nach einem veganen Caterer. Schnell war klar, dass wir das im Ars Electronica Center heimische Restaurant CUBUS gerne mit dem Getränkeservice beauftragen würden, was logistische und finanzielle Vorteile hatte - demnach brauchten wir jemanden, der uns ein bombastisches veganes Hochzeitsessen kochen würde. Leider gestaltete sich die anfangs nicht gar allzu erfolgreich - wir waren zwar sehr offen für alle Vorschläge hinsichtlich des Menüs, aber ein paar Anforderungen hatten wir doch: Herausragend schmecken sollte es natürlich, der Caterer sollte zumindest etwas Erfahrung mitbringen und wir wollten uns zu 100% auf die Qualität verlassen können - nichts fürchtete ich mehr, als Chaos an meinem Hochzeitstag oder irrtümlichen Käse am Hauptgericht. Ich neige ohnehin dazu, mir über jedes Detail Gedanken zu machen und zumindest um den Caterer wollte ich mich in der Vorbereitung nicht sorgen. Ich glaubte schon nicht mehr daran, dass wir so jemanden finden würden - und dann stieß ich durch puren Zufall auf La Muhr in Gmunden, die eine Vinothek betreiben und Catering anbieten. Zwar nicht rein vegan, weht dort aber im alteingesessenen Betrieb mit jahrzehntelanger Erfahrung ein frischer Wind in Form der Juniorchefin Maria Muhr, die selbst vegan lebt und seit diesem Jahr auch veganes Catering anbietet. Nach dem ersten Treffen samt kleiner Kostproben in Form von Aufstrichen und süßen Häppchen war schnell klar: Wir haben ein Bingo. Der vegane Brunch, der bei La Muhr in regelmäßigen Abständen angeboten wird, und bei dem so ziemlich jeder Frühstückstraum erfüllt wird, hat uns in dieser Entscheidung nur bestärkt. Zusätzlich kauften wir auch unsere veganen Hochzeitsweine bei La Muhr, die uns das Restaurant CUBUS gegen ein - sehr humanes - Stoppelgeld ausschenkte. Wir fühlten uns von vorne bis hinten von La Muhr stets wunderbar betreut, es gab immer eine Ansprechperson und letztendlich war das Catering genau so, wie ich es mir in kühnsten Träumen gewunschen hatte - das Essen war wirklich bombastisch und vor allem weiß La Muhr ganz genau, was vegan bedeutet.
Auch das Team vom CUBUS war übrigens ein absoluter Glücksgriff - sie erfüllten uns jeden Wunsch, stellten ihr Geschirr zur Verfügung, hatten super-freundliches Personal und servierten uns zum Kaffee ausschließlich Sojamilch. Auch persönliche Termine zur Abstimmung von unseren Vorstellung und zum Kennenlernen mit La Muhr wurde gerne erfüllt. Zwei große Daumen hoch!
So, ihr denkt nun wahrscheinlich, dass ich genug geschwärmt habe, und ihr lieber mal Details zum Menü verraten sollte, nicht wahr? Bitte schön, es geht los.



Sektempfang
Meine liebster Moment auf einer Hochzeit ist immer der Sektempfang nach der Trauung. Da fliegen die Glücksgefühle hoch, das Make-Up und die Frisur sind noch perfekt und nichts schlägt den ersten Schluck Prosecco und den Biss von einem leckeren Häppchen. Daher war klar, dass wir unbedingt einen schönen Sektempfang haben wollten - zum Glück spielte das Wetter mit, und der Empfang fand nach der Trauung im Hof des Schloss Ebelsberg statt. Dann gab es veganen Prosecco, vegane Säfte (mhm, Zwetschke!) und Bier, dazu allerlei köstliche vegane Häppchen: Brötchen mit zweierlei Aufstrichen, knusprige Polenta auf Käferbohnensalat, Blini mit Olivenpaste und Rucola, und Falafel mit Joghurtdip. Ich war so zufrieden mit dem Empfang, und wir genossen den schönen Herbsttag und die Gesellschaft unserer lieben Gäste. Zum Glück mussten wir uns um nichts kümmern, das hat alles komplett La Muhr übernommen, von den Tischen zum Geschirr zum netten Service - und, ganz unter uns, besonders hilfreich war es, als uns jemand vom Service kurz vor der Trauung zur Seite nahm und uns jeweils einen kleinen Schluck Prosecco einflößte, das wirkte Wunder gegen die Aufregung!

Das vegane Menü
Beim Hochzeitsmenü riet uns La Muhr auch dazu, ein etwas edleres Menü anzubieten, passend zu einer Hochzeit - letztendlich haben wir uns auch dazu entschlossen, drei von vier Gängen servieren zu lassen, was sehr angenehm war.

Gedeck: Frisches Brot
 mit veganer Butter und Kidneybohnen-Aufstrich
In der Feierlocation war das Gedeck sehr willkommen, an dem die Gäste während unserer Dankesrede bereits naschen konnten.

Erster Gang: Zweierlei Suppen aus Trinktassen: Kürbiscremesuppe mit einem Kräutercrostini aus Blätterteig und Cappuccino von der gerösteten Tomate mit Pistazienschäumchen
Warme Suppe aus der Trinktasse zu schürfen, ist sehr wohltuend für einen aufgeregten Braut-Magen!

Zweiter Gang: Hausgemachte Antipasti mit Ciabatta 
Diese Antipasti hatte ich beim ersten Termin bei La Muhr gesehen und ich wollte sie unbedingt probieren, yum!



Hauptspeisen vom Buffet: 
Kohlrouladen mit Kartoffelpüree und Soja-Weißweinsauce
Zucchini-Risotto mit geschmorten Tomaten
Das Kartoffelpüree war das beste, das ich jemals gegessen habe, und das Risotto war genau auf den Punkt - wir waren sehr glücklich mit unserer Wahl!


Zum Dessert haben wir auf die klassische Hochzeitstorte verzichtet. Da ich wollte, dass unsere Gäste viel veganes Essen probieren konnten,  stellte uns La Muhr kleine Dessertteller zusammen, von denen sich die Gäste bedienen konnten, bestückt mit Muffins, Cupcakes, Linzerschnitten und Panna Cotta. Wir bekamen eine kleine Hochzeitstorte zum Anschneiden (und für den obligatorische Kampf darüber, wer beim Anschnitt die Hand oben halten darf!), und die Gäste hatten Mini-Cupcakes in der gleichen Geschmacksrichtung auf den Tischen. Besonders die Linzer Schnitten haben es mir wirklich angetan!



Das Feedback der Gäste war ausschließlich positiv, wir hörten oft ein "Wenn es jeden Tag so etwas Gutes geben würde, dann wäre ich aber auch vegan!" und wir erlebten viel Überraschung und Begeisterung darüber, wie gut das Essen war. Viele Gäste ließen sich ihre Teller nur zu gern zum zweiten oder dritten Mal befüllen ließen, was natürlich immer ein gutes Zeichen ist!

 

Das war also unsere vegane Hochzeit. Wir würden alles genau so wieder machen, es war für uns noch schöner, als wir es uns vorgestellt hatten. Fazit: Nur Mut zum veganen Fest, denn wie so oft im Leben wird Mut belohnt.

1. November 2014

Meine vegane Hochzeit - Locations, Deko, Fotos und alles rundherum

Unser erster Tanz

 Im Skyloft des Ars Electronica Centers

 Die Brauttafel

Location der Hochzeitsfeier
Nach der erfolgreichen Vereinbarung des Projekts "M & C heiraten", wurde es also ernst, uns als erster Punkt mussten wir eine Location für die Hochzeitsfeier finden: Dabei war unser Hauptkriterium, dass wir einen Caterer unserer Wahl mitbringen konnten, da wir noch einen verlässlichen Partner mit ins Boot holen wollten, der uns das beste vegane Essen kochen würde. Ein zweites Kriterium war der Preis - mit einer relativ kleinen Hochzeitsgesellschaft mit vierzig Gästen rentiert es sich nicht, einen Vierkanter zu mieten, der auf dreihundert Personen ausgelegt ist, so toll es dort auch sein mag. Drittens sollte die Location auch noch schön sein und zu uns passen.
Nach einigem Hin und Her stießen wir dann schließlich auf das Skyloft im Ars Electronica Center, einem Museum mit Fokus auf modernen Technologien - dort fanden wir einen sehr modernen Saal mit wunderbarem Ausblick auf Linz und freier Catering-Wahl. Es war Liebe auf den ersten Blick - Bingo!
Ein weiterer Bonus war, dass der Saal technisch sehr gut ausgestattet ist und wir uns dadurch (Spotify sei Dank!) einen DJ sparten - wir haben eine Playlist vorbereitet, die wir dann live sogar noch abgeändert haben, um die Stimmung zu erwischen, was uns ganz gut gelungen ist. Übrigens wird das Ars Electronica Center bei Nacht in vielen Farben beleuchtet, was man auch im Saal sieht, und bei uns haben die Farben perfekt zur Musikauswahl geblinkt!
Durch die tolle Aussicht auf Linz wirkte der Saal auch ohne viel Dekoration, was natürlich auch ein großer Vorteil ist. Außerdem finde ich, dass runde Tische immer sehr festlich wirken.
Unsere Gäste waren begeistert von der modernen Location mit der tollen Aussicht und zu uns hat es perfekt gepasst!

Im Schlosspark






Location der Trauung
Dann fehlte noch ein Ort für die Trauung selbst: Da wir keine kirchliche Trauung wollten,  sollte unsere standesamtliche Zeremonie etwas festlicher ausfallen. In Linz gibt es wie in vielen Städten die Möglichkeit, die Trauung außerhalb des Amtsgebäudes durchzuführen, wobei dann auch die Zeremonie persönlicher und länger ablaufen kann.
Geheiratet haben wir dann im Schloss Ebelsberg in Linz - ich selbst bin in Ebelsberg aufgewachsen und mein Schulweg führte mich immer durch den Schlosspark. Da war es nur passend, dass wir auch die Trauung dort stattfinden lassen würden. Unser Standesbeamter hielt in dem alten Musiksaal eine sehr schöne, auf uns abgestimmte Rede (sogar die vegane Lebensweise kam vor!), wir hatten musikalische Begleitung vom Akkordeon, und M's Schwester las einen sehr rührenden Text aus einem Kinderbuch vor. Die Trauung war genauso, wie wir sie uns gewünscht hatten: Sehr persönlich, in festlichem Rahmen und mit einem kleinen Augenzwinkern.





Wenn man das Schloss mietet, gehört es einem praktisch für einen Nachmittag, und es hat eine wunderbare verschlafene-romantische Atmosphäre. Da das herbstliche Wetter sich von seiner schönsten Seite zeigte, konnten wir die Fotos im umliegenden Schlosspark machen und auch der Sektempfang fand im sonnigen Innenhof statt.

 Der Weg zum Trauungssal... da schlug das Herz schon bis zum Hals!



Transportmittel
Ich wünschte mir statt des klassischen Brautautos, in dem ja nur das Brautpaar Platz hat, eine Möglichkeit, gemeinsam mit unseren Gästen von der Trauung zur Hochzeitsfeier zu fahren. Dafür mieteten wir einen alten originalen Doubledecker-Bus. Die meisten Gäste reisten also mit den Öffis zur Trauungslocation an, konnten dort entspannt ein Gläschen Prosecco trinken und mussten danach nicht mehr selbst ans Steuer. Außerdem war die Fahrt wirklich ein Riesenspaß, wie ein Schulausflug für große Kinder!
Da M und ich unsere Fotos vor der Trauung machten, brauchte ich auch da ein standesgemäßes Gefährt, um mich den kurzen Weg von meinen Eltern zu meinem Zukünftigen zu bringen. Meine Eltern überraschten mich, indem sie einen befreundeten Wirt baten, mich mit seinem Tuktuk zu fahren!




Dekoration
Bei der Dekoration hatte ich relativ bald eine ziemlich fixe Idee: Ich wollte unbedingt alte Marmeladen- und Gurkengläser verwenden. Und so sammelten M und ich ein Jahr lang sämtliche Schraubgläser, die wir in die Finger bekamen. Vor dem großen Tag wurden sie schließlich mit Spitzenbordüren verschönert und durften ein zweites Dasein als Windlichter und Vasen genießen - Upcycling vom Feinsten.
Bei den Blumen wollten wir etwas Herbstliches haben, mein einziger Wunsch waren rote Beeren, der Rest wurde der Jahreszeit und Verfügbarkeit entsprechend ausgesucht.
Als Ringkissen durfte ein kleiner Kürbis dienen, den ich auf dem Wochenmarkt erstanden habe.







Gastgeschenke
Auch Gastgeschenke mussten sein, und nach einer Vielzahl an Ideen, die von selbstgebackenen Cookies über Stofftaschen zu Marmelade reichten, entschieden wir uns für etwas, was einfach war,  zu uns passte und garantiert schmeckte: Wir kauften eine große Packung Mini-Mannerschnitten (die ja bekanntlich vegan sind) und versahen diese mit einem personalisierten Aufkleber. Unsere Gäste verspeisten die Manner Schnitten recht bald und verwendeten die Aufkleber dann sogar für ihre Kleidung!


Hochzeitsfotos
Wer sich übrigens fragt, wer all die schönen Fotos von uns gemacht hat - alle Fotos sind von Kerstin Weidinger von Theoneswelove. Photography. Ich würde sie wirklich jedem weiterempfehlen, sie macht nicht nur atemberaubende Fotos, sondern ist auch als Person eine Freude - sie kommt als Hochzeitsgast und geht als Freundin. M und ich sind im normalen Leben ganz durchschnittlich fotogen, aber Kerstin lockt einfach die Schokoladenseite aus einem heraus und das mit einer Art, bei der niemand verkrampft gekünstelt lächeln muss. Diesen Tipp können wir jedem Brautpaar auf den Weg geben: Spart nicht bei euren Hochzeitsfotos, wir haben so eine Freude an unseren, weil wir dadurch die Hochzeit noch einmal erleben können. Ich freue mich, dass Kerstin unseren Tag für die Ewigkeit festgehalten hat, und wir auch noch in fünfzig Jahren dieses wunderbare Andenken haben werden.

Im nächsten Teil geht es um das vegane Hochzeitsmahl!
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