30. Dezember 2011

Jahresrückblick mit Totally Veg!

Der letzte Eintrag auf Totally Veg! für das Jahr 2011. Dieses Jahr hat sich hier so viel getan, das ist mir einen Jahresrückblick wert - viel Spaß beim Schmökern und Erinnern.

Jänner
Im Jänner entstand das Rezept für veganen Marmorkuchen - locker, fluffig, fein. Schon nachgebacken?

Februar
Im Februar feierten wir - na klar - Valentinstag. Mit veganer Wurst, Käse, Baguette, Oliven und natürlich einem Gläschen Wein. Prost.


März
Im März schrieb ich darüber, warum mich eine bestimmte Milchwerbung stört, und warum Kuhmilch für Kühe und nicht für Menschen gedacht ist.


April
Wer ist nicht entzückt von flauschigen, kleinen Küken? Traurig, aber wahr: Die Ei-Industrie beutet nicht nur Hennen in Massentierhaltung aus, sondern schickt auch die Hälfte der Küken gleich nach dem Schlüpfen in den Tod - männliche Küken legen nämlich keine Eier. 


Mai
In diesem Monat kam ein E-Book von Totally Veg! heraus, gratis für alle LeserInnen und Leser zum Download. Wer hat Lust auf cremigen Käsekuchen, saftigen Marmorkuchen oder Bananenmuffins? Das E-Book findet ihr hier.

Juni
In meiner Stadt gibt es ein einziges vegetarisches Cafe. Trotzdem gehe ich gerne auswärts essen, und in diesem Post habe ich für euch zusammengefasst, wie man das als vegan lebender Mensch am besten anstellt.


Juli
Im Juli machte ich Stockholm unsicher. Obwohl ich den Großteil meiner Zeit in einem Kongresszentrum verbrachte, gelang es mir doch, einige schwedische Köstlichkeiten zu probieren. Besonders gut war dieser Karottenkuchen!


August 
Im August veranstalteten M und ich eine "Piraten im Garten"-Party. Natürlich hielten wir das Buffet mit Mexiko-Touch ganz vegan. Unseren omnivoren Gästen war das ganz gleich, sie waren viel zu sehr damit beschäftigt, die Schüsseln bis zum letzten Krümel auszulecken.


September 
London Calling! M und ich in der britschen Hauptstadt, das kann nur eines bedeuten: Schlemmen, Sightseeing und Pubs!


Oktober 
Viele von euch wissen, dass mir Oktober der allerliebste Monat ist. Die Blätter werden bunt, die Luft fühlt sich nach der langen sommerlichen Hitze frisch an, und natürlich wird in diesem Monat auch Halloween gefeiert. Natürlich durfte auch heuer die Halloween-Feier nicht fehlen.


November
Im November gab es die Vorstellung des Buches "Warum wir keine Tiere essen" inklusive eines Interviews mit der amerikanischen Kinderbuch-Autorin Ruby Roth.


Dezember
Im Dezember gab es ein großes Weihnachtsspecial - Kekse, vegane Menüs, ein veganer Festtagsbraten. Eben alles, was man für's Fest so braucht. Übrigens: Die Kekse schmecken nicht nur zu Weihnachten, besonders die Oatmeal Cookies sind das ganze Jahr über lecker. Aber besonders schön war unser Ausflug nach Wien, denn diese Stadt lässt keine Wünsche offen - auch keine kulinarischen! Wer Zeit hat, fährt auch zum Gasthaus Schillinger und lässt sich die Hausplatte schmecken.


Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und natürlich viel Erfolg, für alles, was kommt. Wir sehen uns dann 2012!

29. Dezember 2011

Back to the Roots - zwei vegane österreichische Rezepte

Als ich meine ersten veganen Schritte tat, kochte ich viel aus amerikanischen Kochbüchern nach. Die Szene dort war damals schon viel weiter, dem Leinenhosen- und Dinkelauflauf-Klischee entwachsen (wobei ich weder gegen das eine noch das andere etwas habe), und bot für mich als frischgebackene Veganerin so viele neue kulinarische Eindrücke - Veggie Burger, Burritos, Thai-Curries, Baked Potatoes, Chilli, um nur einige Favoriten zu nennen. Der Sprung in unbekannte Geschmackswelten war sicherlich ein guter und bot auch keinen Platz für den wehmütigen Vergleich - Aussagen wie "Das schmeckt aber nicht wie bei Mama" gab es nicht, denn Mama hat mir nie Bohnen-Burritos mit Koriander-Limetten-Reis und Guacamole serviert.
Mit den Jahren wollte ich aber wieder zurück zu meinen kulinarischen Wurzeln, ich sehnte mich nach Speisen aus meiner Kindheit und aus meinem pre-veganen Alltag. Daher habe ich nun begonnen, mehr österreichische Rezepte nachzukochen und natürlich auch zu veganisieren. Und während ich vermutlich nie ein Wiener Seitan-Schnitzel frittieren oder ein veganes Beuschel rühren werde, so beschreite ich doch neue Wege, die ziemlich lecker und vor allem ganz schön nostalgisch sind. Weil ich so in Schwung bin, habe ich gleich zwei Rezepte für euch, aus denen ihr euch euer eigenes Menü basteln könnt. Über den Grad der "Österreichigkeit" lässt sich natürlich streiten, aber in mir kommen beim Verspeisen jedenfalls wunderbar heimelige Gefühle hoch, und dieses Kriterium reicht mir.

Auf vielfachen Wunsch habe ich hier für euch ein Rezept für Erdäpfelkas, hochdeutsch "Kartoffelkäse". Wem Kartoffeln auf Brot komisch vorkommen, der soll einfach mal probieren - dieser Aufstrich ist super-cremig und sicherlich ein Hit an jedem Buffet . Er schmeckt übrigens am besten auf Schwarzbrot mit knuspriger Kruste, in dicken Scheiben heruntergeschnitten. In der Schule am Tag der "Gesunden Pause" war Erdäpfelkas immer mein Favorit.

Erdäpfelkas (für ca. 4 Personen)
350 Gramm Kartoffeln
20 Gramm weiche vegane Butter, z.B. Alsan
½ Zwiebel, sehr fein gewürfelt
100 ml Hafer- oder Sojasahne
1 EL gehackte Kräuter (Schnittlauch, Dill, Petersilie oder eine Mischung)
¼ TL Kümmel
Salz

Kartoffeln schälen, würfeln und weich kochen. In einer Schüssel noch warm stampfen und auskühlen lassen. Dann mit der Butter, Zwiebel und Hafersahne gut vermischen, Kräuter  und Kümmel unterheben und mit Salz abschmecken. Vor dem Servieren noch etwas Durchziehen lassen.



Als Kind einer österreichisch-italienischen Freundschaft kommt dieses Kürbiskernpesto daher. Es ist eine schöne Alternative zum klassischen Pesto und bringt den nussigen Geschmack der Kürbiskerne gut zur Geltung. Schmeckt über Pasta, aber auch als dekadenter Brotaufstrich. Außerden gibt es mir eine Gelegenheit, meiner Leidenschaft für Kürbiskernöl zu frönen.

Kürbiskernpesto - glutenfrei (für 3 große Portionen Nudeln)
170 Gramm Kürbiskerne, geröstet
5 Gramm frischen Basilikum (oder Petersilie)
5 EL Kürbiskernöl
2 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 EL Hefeflocken (optional)
4 EL Wasser
1 Knoblauchzehe, gepresst
etwas Salz

Alle Zutaten in einem Mixer zu einem feinen Brei pürieren. Easy! Das Pesto hält sich im Kühlschrank einige Tage.


Mögt ihr vegane Hausmannskost? Gibt es Gerichte, die bei euch mit besonderen Erinnerungen verbunden sind?

18. Dezember 2011

Wien, immer wieder Wien! Vegane Leckereien in der österreichischen Hauptstadt

Wien hat einen festen Platz in meinem Herzen. Mittlerweile habe ich schon einige berühmte Städte auf meinen Reisen besucht, aber Wien ist besonders. Ob es nun am Hauch der Kaiserzeit liegt, der immer noch durch die Stadt weht, oder am Großstadt-Feeling, das einen beim Bummeln ergreift, oder an den wienerischen Originalen, die man wirklich nur in Wien findet (aber auch vielleicht nicht unbedingt gesucht hat), ich fahre einfach gerne nach Wien. Und ganz ehrlich: Man würde es nicht glauben, aber Wien ist ein veganer Geheimtipp. Selten findet man eine so große Anzahl an vegetarischen Restaurants in einer wunderbaren Vielfalt - ob schick oder gemütlich, Buffet oder Fastfood, für alle ist etwas dabei. Einige Lokalitäten, die ich bereits im Frühling besucht habe (und wo ich immer gerne hin zurückkehre), findet ihr in diesem Post. Bei meinen letzten Besuch habe ich auch wieder eine ganze Menge Köstlichkeiten verspeist:

Wer (wie ich) früher gerne zu Mittagsbuffets beim Chinesen ging, der findet im Vegetasia die vegetarische Variante davon. Das Buffet zum günstigen Preis bietet neben Suppen, Salaten, asiatisch zubereitetem Gemüse, Nudeln- und Reisgerichten auch die klassische gebratene Ente und knuspriges Hühnchen, natürlich in der veganen Version! Das Buffet bietet fast ausschließlich vegane Speisen (die KellnerInnen geben gerne Auskunft), schmecken tut's genauso gut wie früher beim klassischen Chinesen. Auch die veganen Fleischsorten überzeugen auf ganzer Linie; der vegane Lachs für das Sushi ist in seiner Echtheit aber schon fast ein wenig gruselig. Wer mehr auf gesunde Kost steht, zieht lieber weiter, immerhin ist vieles frittiert - aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Von unten im Uhrzeigersinn: Reis, Broccoli mit Sojaschinken, knusprige Ente, veganes Sushi, Frühlingsrollen, Tofu mit Gemüse, gebratene Nudeln

Yamm
Zwar auch ein Buffet, aber ansonsten das Kontrastprogramm zum Vegetasia, ist das erst kürzlich eröffnete Yamm: Hier gibt es viel Gesundes, hervorragende Salate, Gerichte mit Vollkorn und glutenfreie Optionen. Bezahlt wird nach Gewicht der Speisen, und das kann bei zu großen Augen schnell zu einem etwas teureren Essen führen. Wer aber vernünftig aussucht, wird mit wunderbarem, frischen Essen belohnt, das im modernen Ambiente im Herzen von Wien genossen werden kann. Die vegane Auswahl am Buffet ist sehr groß, auch vegane Nachspeisen werden angeboten. Besonders die Falafel sind nicht von dieser Welt, selten habe ich so gute Kichererbsenbällchen gegessen. Da ich eine Schwäche für Süßes habe, musste ich den Dekadenten Brownie probieren, der zwar gut schokoladig, aber leider sonst viel zu trocken war. Fazit: Das Buffet ist top, beim Brownie sollte noch etwas getüftelt werden.

Von unten im den Uhrzeigersinn: Nudelsalat, Orzo-Salat, Hummus, Rosmarinkartoffeln, die besten Falafel, Seitan Chili, Brot und Salat aus roten Rüben

Schön schokoladig, leider viel zu trocken für einen echten Brownie

Cupcakes Wien
Obwohl ich schon einmal vor der gänzlich unveganen Theke stand und unverrichteter Dinge wieder abziehen musste, versuchte ich erneut mein Glück bei Cupcakes Wien und hatte Glück: Gleich drei vegane Cupcakes waren im Angebot, in den Geschmacksrichtungen Schokomousse, Erdnuss und Maroni. M entschied sich für Schokolade und ich machte mich über den Erdnuss-Cupcake her. Wie gesagt, ich habe nicht nur eine Schwäche für Süßes, sondern bin auch ziemlich kritisch, was veganes Backwerk angeht - aber diese Cupcakes waren fabelhaft. Besonders das Topping war nicht so süß, wie man es von amerikanischen Cupcakes gewohnt ist, sondern mit einer flaumigen Konsistenz und einem Geschmack, der auch europäische Gaumen begeistert. Der Erdnuss-Cupcake war unser Favorit. Besuchen sollte man das Cupcake Wien auch wegen seiner herzigen Ausstattung: Mit all der rosaroten Deko, der liebevollen Einrichtung und der direkt angeschlossenen Backstube kommt es einem vor, als speise man in einer Puppenküche.

So sollen Cupcakes schmecken: Schokolade und Erdnuss

Gasthaus Schillinger
Auf dem Heimweg legten wir noch einen Stopp beim Gasthaus Schillinger in Großmugl ein (hier findet ihr noch mehr über unsere Besuche dort). Großmugl ist von Wien aus (fast nur) mit dem Auto in etwa einer halben Stunde erreichbar. In dem verschlafenen Örtchen findet man ein komplett veganes Gasthaus mit echter Wirtshausküche: Hier wird deftig gekocht, und es schmeckt so richtig gut. Wir entschieden uns für Paprika-Henderl mit Spätzle, Spieße mit Pesto-Kartoffeln und Knoblauchdip, als Nachtisch Palatschinken mit Schokoladensauce und Nougatknödel. Das Gasthaus Schillinger überzeugt nicht nur durch die Qualität des Essens, sondern auch durch die Atmosphäre. Man genießt vegane Speisen gemeinsam mit älteren Paaren, die gerade aus der Kirche kommen, Familien mit Kindern und Geschäftsleuten, die von Wien aus einen Abstecher machen. Vegan ist im Gasthaus Schillinger tatsächlich ganz normal.

Paprika-Hendl mit Spätzle und Salat


Gemischte Spieße mit Kartoffeln und Knoblauch-Dip


Palatschinken mit Schokoladensauce und veganer Sahne


Nougatknödel auf Vanillejoghurt

15. Dezember 2011

Veganes Weihnachtsspecial: Veganer Festtagsbraten


Als festlichen Höhepunkt des veganen Weihnachtsspecials hier gibt es ein besonderes Rezept für euch: Einen veganen Festtagsbraten! Diese Köstlichkeit besteht aus herzhaften Linsen, feinen Kräutern, leckeren Gewürzen und wird eure Familien und FreundInnen sicher begeistern. Auch hier bei Totally Veg! wurde der Braten schon an Fleischessern getestet, und er bekam absolute Zustimmung. Ihr könnt den Braten am Vortag zubereiten und in den Kühlschrank stellen, dann wird er richtig schön fest (und weniger Stress ist es außerdem). Dazu passen natürlich Kartoffelpüree und eine Gemüsebeilage eurer Wahl.


Veganer Festtagsbraten (für 4 Personen)

3 EL gemahlene Leinsamen
5 EL Wasser
2 mittlere Zwiebel, gewürfelt
3 Knoblauchzehen, gepresst
3 gehäufte EL vegane Butter, z. B. Alsan
2 Dosen braune Linsen, abgetropft und abgewaschen (480 Gramm abgetropfte Linsen gesamt)
80 Gramm Haferflocken, kleinblättrig
3 EL Tomatenmark
1 TL getrockneter Salbei
1 TL getrockneter Basilikum
50 Gramm Semmelbrösel / Paniermehl
3 - 4 EL Sojasauce
50 ml Wasser
1/4 TL Gemüsebrühe, körnig
5 Gramm frischer Basilkum, geschnitten (TK funktioniert auch)
4 EL Ketchup
Salz

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Brotbackform mit Backpapier auslegen, so dass ihr die Ränder des Backpapiers von oben packen könnt (so könnt ihr den Braten dann einfach aus der Form herausziehen).
Leinsamen mit Wasser vermischen und beiseite stellen.
Vegane Butter in einer Pfanne erhitzen, darin Zwiebel und Knoblauch andünsten, bis der Zwiebel glasig ist. Dann die Mischung in eine große Schüssel leeren. Die Linsen dazugeben und mit einer Gabel oder einem Kartoffelstampfer grob zerstampfen - wir wollen die Linsen nicht zu Brei verarbeiten, aber ein Großteil sollte zerstampft sein. Alle restlichen Zutaten (inkl. Leinsamen) hinzufügen, gut vermischen und mit etwas mehr Salz abschmecken. In die Brotbackform füllen, glatt streichen und bei 180 Grad Celsius ca. 65 bis 70 Minuten backen. Nach Möglichkeit nicht abdecken, dann wird die Kruste oben schön fest. Ein Zahnstocher, in die Mitte gestochen, sollte einigermaßen sauber aus dem Braten herauskommen. Aus dem Ofen nehmen, und ca. 20 Minuten abkühlen lassen. Anschließend den Braten aus der Form nehmen und abkühlen lassen. Anfangs wird der Braten noch etwas weich sein, aber er wird gut fest, wenn er ausgekühlt ist, und behält die Festigkeit auch, wenn er wieder aufgewärmt wird. Ich bereite ihn im Voraus zu und wärme ihm dann auf meinem Plattengrill vor dem Essen auf.

Das war es mit dem veganen Weihnachtsspecial. Wir hatten Rezepte für weihnachtliche Kekse (hier und hier), zwei komplette Weihnachtsmenüs (da und da) und nun auch einen veganen Festtagsbraten. Weihnachten kann kommen, und ich, das vegane Weihnachtspferd, werde nun auch wieder am Nordpol gebraucht! Bis bald und frohe Weihnachten!

11. Dezember 2011

Veganes Weihnachtsspecial: Weihnachtsmenü "Glückliche Weihnachten"


Wieher! Ich bin es wieder, das freundliche Weihnachtspferd, und ich darf euch das zweite, komplette Weihnachtsmenü präsentieren (wer das erste verpasst hat, ihr findet es hier). Dieses Menü steht unter dem Motto "Glückliche Weihnachten", da erstens Brot, Pasta und Schokolade ja angeblich glücklich machen sollen, und zweitens dieses Menü sicher auch gut bei allen Gästen ankommt - wer isst nicht gerne Nudeln oder nascht Schokolade? Na eben. Viel Spaß beim Nachkochen!


Vorspeise: Schwarzbrot-Crostini mit getrockneten Tomaten (für 2 Personen)

Das cremige Bohnenpüree wird perfekt durch das knusprige Brot ergänzt. Wer mag, sticht für den besonders weihnachtlichen Touch anstatt Kreisen auch Tannenbäume, Engel oder Glocken aus.

120 Gramm weiße Bohnen
1 Zehe Knoblauch, gepresst
3 EL Wasser
2 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
Salz
Pfeffer
eine großzügige Prise Muskat
4 - 5 Scheiben Schwarzbrot
2 getrocknete Tomaten, in Öl, abgetropft

Bohnen, Knoblauch, Wasser, Olivenöl, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat zu einem glatten Püree mixen. Mit Hilfe eines Keksausstechers oder eines Schnapsglas sechs kleine Kreise aus dem Schwarzbrot stechen und kurz knusprig antoasten. Die getrockneten Tomaten in kleine Stücke schneiden. Die Schwarzbrot-Crostini dick mit dem Bohnenpüree bestreichen und die getrockneten Tomaten darauf arrangieren. Sofort servieren.


Hauptspeise: Pasta an cremiger Artischocken-Sauce mit Pinienkernen (für 2 Personen)

Ein Traum von einem Nudelgericht.

2 EL Pinienkerne
1 EL Olivenöl
1 kleine Zwiebel, gewürfelt
2 – 3 Zehen Knoblauch, gepresst
100 ml Weißwein
150 Gramm Artischocken aus dem Glas, abgetropft (in Lake, nicht in Öl)
250 ml Hafersahne (oder Sojasahne)
2 EL geschnittener, tiefgefrorener Basilikum
1 EL Hefeflocken (optional)
220 Gramm Pasta (ohne Ei), z.B. Linguine

In einer trockenen Pfanne die Pinienkerne auf mittlerer Stufe anrösten, bis sie goldbraun sind und duften. Aus der Pfanne nehmen. Olivenöl darin erhitzen, Zwiebel und Knoblauch hinzugeben und anschwitzen, bis der Zwiebel weich ist. Mit Weißwein ablöschen, Artischocken hinzugeben und zwei Minuten köcheln lassen. Hafersahne, Hefeflocken und Basilikum hinzufügen und die Sauce auf niedriger Stufe etwa 15 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit in einem großen Topf Wasser erhitzen, gut salzen, und die Pasta al dente kochen. Die Nudeln zur Sauce geben, gut durchmischen, und aufteilen. Mit je einem EL Pinienkerne bestreuen.


Nachspeise: Lebkuchenmousse auf Himbeerspiegel (für 2 Personen)

Eine Variation eines veganen Klassikers: Mit weihnachtlichen Gewürzen bekommt diese Mousse eine festliche Note und wird perfekt durch den Himbeerspiegel ergänzt.

Für die Mousse:
100 Gramm Zartbitter Kuvertüre, vegan
150 Gramm Seidentofu
3 EL Sojamilch
¼ TL Vanille-Extrakt oder 1 Päckchen Vanillezucker
2 TL Rum
1 TL Lebkuchengewürz

Die Kuvertüre langsam schmelzen (vorsichtig, da Schokolade leicht anbrennt). In der Zwischenzeit den Seidentofu mit Sojamilch, Vanille-Extrakt, Rum und Lebkuchengewürz in einem Mixer glatt pürieren. Dann die geschmolzene Schokolade dazu geben und mixen, bis alles gut vermischt ist. Im Kühlschrank einige Stunden kalt stellen, bis die Mousse fest geworden ist.

Für den Himbeerspiegel:
100 Gramm Himbeeren aus dem Tiefkühler, aufgetaut
2 – 3 TL Zucker (je nach Süße der Beeren)

Himbeeren und Zucker miteinander pürieren. Den Himbeerspiegel auf einem Teller auftragen. Aus der Mousse Nocken stechen und auf dem Himbeerspiegel anrichten.

7. Dezember 2011

Veganes Weihnachtsspecial: Weihnachtsmenü "Reise um die Welt"

 Das freundliche Weihnachtspferd

Wieher! Weiter geht's mit der veganen Weihnachtsreihe mit mir, dem (veganen) Weihnachtspferd. Ich darf euch nun das erste von zwei veganen Weihnachtsmenüs präsentieren, die sicher auch den skeptischen Onkel und die nörgelnde Oma zufriedenstellen werden. Beide Menüs sind vor allem leicht nachzukochen und mit Zutaten, die man auch im (Bio-)Supermarkt seines Vertrauens bekommt, was natürlich weniger Weihnachtsstress bedeutet. Auch wenn die Menüs vom traditionellen Menü mit Karpfen oder Truthahn abweichen - sie sind nicht weniger köstlich oder festlich. Warum sollte man also nicht eine neue, vegane Tradition beginnen?

Das erste Menü bietet eine kleine Reise um die Welt - wir beginnen in Amerika mit einem ganz klassischen Salat, besuchen Italien für die Hauptspeise und enden in Großbritannien für einen dekadenten Weihnachtskuchen. Viel Spaß beim Nachkochen!

 
Vorspeise: Cremiger Caesar’s Salat mit Croutons (für 2 Personen)

Ein amerikanischer Klassiker schmeckt vegan noch besser!

2 Stück Brot (z.B. Toastbrot)
100 Gramm Seidentofu
¼ TL Senf
2 EL Olivenöl
1 kleine Zehe Knoblauch, gepresst
1 TL Zitronensaft
3 TL Kapern aus dem Glas
2 TL Saft von den Kapern
¼ - ½ Häuptel Salat (z.B. Eisberg)
etwa Salz

Den Ofen auf 200 Grad einstellen. Das Brot darin ca. 8 Minuten sehr kross backen. Dann in Würfel schneiden. Die restlichen Zutaten (bis auf Salat und Salz) in einem Mixer sehr gut vermixen, bis ein cremiges Dressing entstanden ist. Den Salat waschen und klein schneiden. In einer Schüssel den Salat und das Dressing vermischen, ggf. etwas salzen. Das gewürfelte Brot unterheben und rasch servieren.


Hauptspeise: Festliches Risotto mit roter Beete (für 2 Personen)

Risotto ist nicht kompliziert in der Zubereitung, aber es benötigt ständiges Rühren. Dieses Risotto mit roter Beete schmeckt nicht nur gut, sondern hat auch eine wunderschöne festliche Farbe.

650 ml kräftige, klare Gemüsesuppe
2 EL Olivenöl
1 große Zwiebel, fein gewürfelt
½ TL Senf
200 Gramm Risotto Reis
125 ml Weißwein
200 Gramm rote Bete (geschält, vorgegart, vakuumverpackt), gewürfelt
eine Prise Muskat, gerieben
optional: 2 EL veganer Käse, gerieben

Die Gemüsebrühe erhitzen und sehr heiß werden lassen. Zudecken und beiseite stellen. Das Öl in einem Topf erhitzen, darin die Zwiebel anbraten, bis sie sehr weich ist. Senf und Reis hinzufügen und mit dem Weißwein ablöschen. Rühren, bis der Reis den Wein aufgenommen hat. Dann die Gemüsesuppe schöpfkellenweise hinzufügen. Dabei immer rühren, bis der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat, erst dann die nächste Schöpfkelle hinzugeben. Achtung, Risotto brennt leicht an! Nach der Hälfte der Flüssigkeit die rote Bete hinzugeben, und dann weitermachen, bis die ganze Gemüsesuppe verbraucht ist, und der Reis weich, aber noch bissfest ist. Etwas Muskat hinzugeben. Das Risotto sofort servieren, mit je einem EL geriebenem veganen Käse bestreut.


Nachspeise: Chaotischer Weihnachtskuchen

Ein veganisiertes Rezept der britischen Köchin Nigella Lawson. Die Zubereitung hört sich etwas eigenartig an, aber dieses Dessert schmeckt wie aus einem Wintermärchen! Von diesem Kuchen können mehr als zwei Personen essen, er schmeckt aber auch am nächsten Tag noch sehr gut.

150 Gramm Mehl
100 Gramm weißer Zucker + 160 Gramm brauner Zucker
1 TL Backpulver
2 TL gemahlener Ingwer
2 TL Lebkuchengewürz
eine Prise Salz
125 ml Sojamilch
½ TL Apfelessig
60 ml Öl
¼ TL Vanilleextrakt (optional)
5 TL vegane Margarine
400 ml Wasser

Ofen auf 200 Grad vorheizen. Eine runde, ofenfeste Glas- oder Keramikform gut einfetten (z.B. 24cm Durchmesser und mindestens 8 cm tief – eine ähnlich große eckige Form geht natürlich auch).
Das Wasser in einen Topf füllen und zum Kochen bringen, dann den Topf mit einem Deckel bedecken und beiseite stellen. 
Die Sojamilch mit dem Apfelessig mischen und einige Minuten stehen lassen.
In einer Schüssel Mehl mit 100 Gramm Zucker, Backpulver, 1 TL Ingwer, 1 TL Lebkuchengewürz, Sojamilch, Vanilleextrakt und Öl gut verrühren, und den Teig in die vorbereitete Form füllen. In einer zweiten Schüssel den braunen Zucker mit 1 TL Ingwer und 1 TL Lebkuchengewürz vermischen. Die Zuckermischung über den Teig streuen, die 5 TL Margarine gleichmäßig darauf verteilen und dann das heiße Wasser darüber leeren. Nicht mischen, nichts machen – einfach ab in den Ofen damit, wirklich! Denn durch das Wasser und den Zucker bildet sich eine wunderbare, weihnachtliche Sauce, und natürlich der saftige Kuchenteig. Bei 200 Grad ca. 35 Minuten backen (eventuell nach der Hälfte mit etwas Alufolie abdecken, wenn der Kuchen zu braun wird. Aus dem Ofen nehmen und ca. 20 Minuten abkühlen lassen. Zum Servieren etwas Kuchen in eine Schüssel geben und mit Sauce beträufeln. Dazu schmeckt vegane Sprühsahne oder veganes Vanilleeis.

Im nächsten Teil: Das Glücksmenü - veganes Essen, das garantiert glücklich macht!

5. Dezember 2011

Veganes Weihnachtsspecial: Vanillekipferl, Linzeraugen, Mandelkipferl & Rumkugeln


Ich bin's wieder, das freundliche Weihnachtspferd. Heute präsentiere ich euch die köstlichsten veganen Weihnachtskekse, nämlich die Klassiker, die in der Familie Totally Veg! seit Jahren gebacken werden. Die Rezepte stammen noch aus der Lehrzeit von Mama Totally Veg!, genauer gesagt: Aus ihrem  handgeschriebenen Rezeptebuch. Als C dann schließlich vegan wurde, wurden die Rezepte einfach veganisiert, was sich als ziemlich einfach herausgestellt hat. Viel Spaß beim Nachbacken!

Ein paar allgemeine Tipps zum veganen Keksebacken: 
- Den Backofen immer rechtzeitig auf die richtige Temperatur bringen - also das Vorheizen nicht vergessen!
- Alle Zutaten müssen auf Raumtemperatur gebracht werden. Harte vegane Butter lässt sich nicht kneten.
- Hochwertige Zutaten garantieren bessere Kekse. Bourbon-Vanillezucker (oder Vanilleschoten) führen zu köstlicheren, vanilligen Ergebnissen, Vanillinzucker hingegen schmeckt leider nur einfach süß.
- Zum Backen eignet sich als vegane Butter am besten die Margarine von Alsan. Viele andere Margarine-Sorten sind zwar auch vegan, haben aber einen hohen Wassergehalt und eignen sich daher nicht zum Backen.
- Als Ei-Ersatz eignen sich fertige Ei-Ersatz-Produkte (z.B. No-Egg von Orgran, oder 3 Pauly aus dem Reformhaus), oder auch Leinsamen (für 1 Ei: 1 EL gemahlene Leinsamen + 3 EL Wasser)


Linzeraugen
Da C in Linz aufgewachsen ist, sind diese Kekse ein Pflichtprogramm. Und C's Mama hat einfach das beste Rezept dafür.
Für den Teig:
450 Gramm glattes Mehl
300 Gramm vegane Butter (Alsan)
150 Gramm Staubzucker
150 Gramm geriebene Mandeln
2 Portionen Ei-Ersatz (siehe oben)

Zusätzlich:
Marillenmarmelade
Staubzucker

Alle Zutaten für den Teig gut verkneten. In den Kühlschrank (oder auf den Balkon) stellen und mindestens eine halbe Stunde rasten lassen (etwas länger ist noch besser).
Dann den Teig in zwei Portionen teilen, den einen Teil auf einer reichlich bemehlten Fläche ausrollen. Kreise ausstechen, und dann in die eine Hälfte der Kreise Löcher hineinstechen (das werden die Oberteile). Mit dem anderen Teig des Teils natürlich wiederholen, es ist nur bei etwas weniger Teig einfacher zum Ausrollen.
Die Kekse, wenn sie ausgestochen sind, auf ein Backblech mit Backpapier legen, und bei 180 Grad ca. 8 - 10 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Dann kurz auskühlen lassen, währenddessen die Marillenmarmelade in einem Topf heiß (und damit flüssig) werden lassen. Mit einem Löffel den unteren Teil des Keks mit Marmelade bestreichen (d.h. den Teil ohne Löcher). Den Teil mit dem Loch daraufsetzen, und auf ein kaltes Blech oder auch ein Tablett setzen. Dort noch Staubzucker draufstreuen. Wenn sie ganz ausgekühlt sind, in einer Keksdose aufbewahren.

TIPP 1: Beim Ausrollen gut Mehl drunter streuen, sonst kleben die kleinen Dinger leicht an. Wenn man sie mit etwas Liebe und Geduld behandelt, sind sie auch brav.
 TIPP 2: Zum Ausstechen: Man kann hier entweder kreativ sein, und etwas suchen, mit dem man die Löcher sticht (wir haben auch schon mal den Stöpsel von einer schmalen Flasche verwendet), aber noch besser sind die fertigen Linzer-Ausstecher, die man kaufen kann.


Vanillekipferl
Fein, buttrig, leicht nussig, mit einem Hauch von Vanille. So werden sie in der Familie Totally Veg! gebacken, seit C gerade mal laufen konnte.

Für den Teig
350 Gramm vegane Butter (Alsan)
150 Gramm Staubzucker (Puderzucker)
500 Gramm Mehl
70 Gramm geriebene Mandeln
1 Portion Ei-Ersatz (siehe oben)
2 Packungen Bourbon-Vanillezucker

Zusätzlich
Staubzucker gemischt mit Bourbon-Vanillezucker (2 Packungen) oder mit feinem Vanillezucker (Staubzucker mit Vanilleschoten)

Alle Zutaten für den Teig miteinander verkneten. Den Teig in den Kühlschrank (oder auf den Balkon) stellen und mindestens eine halbe Stunde rasten lassen - länger ist besser.
Dann den Teig in kleinere Portionen aufteilen, und daraus längere dicke, runde Stränge rollen. Die werden dann wieder in kleine Stücke geteilt, vielleicht noch etwas zurechtgerollt (geht am besten zwischen den Händen) und zur klassischen Kipferl-(= Halbmond)Form gebracht. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, und bei 180 - 190 Grad ca. 8 - 10 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Herausnehmen und vorsichtig auf ein weiteres großes Blech (oder ein Tablett) legen, das mit dem zusätzlichen Staubzucker und dem Vanillezucker dick bestreut wurde. Wenn sie abgekühlt sind, wenn nötig mit zusätzlichem Zucker bestreuen und in einer Keksdose verstauen.


Mandelkipferl
Ein neues Experiment im veganen Backmarathon. Statt Amaretto kann man auch Bitter-Mandel-Aroma benutzen.

Für den Teig:
200 Gramm Mehl
2 TL Backpulver
100 Gramm gemahlene Mandeln
2 Packungen Bourbon-Vanillezucker
300 Gramm vegane Butter (Alsan)
100 Gramm Staubzucker
6 EL Amaretto (oder ein paar ordentliche Tropfen Bitter-Mandel-Aroma)

Zusätzlich:
Staubzucker

Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Den Teig 30 Minuten rasten lassen. Etwas größere Kipferl daraus formen und mit der Seite einer Gabel oder einem Messer kleine Einkerbungen machen (siehe Foto). Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und bei 180 Grad ca. 10 bis 15 Minuten backen. Dann kurz auskühlen lassen, und dann dick mit Staubzucker bestreuen.


Rumkugeln
Egal, wie voll man ist, eine Rumkugel hat immer Platz. Und sie sind auch ganz einfach zu machen!

Für die Masse:
370 Gramm Staubzucker
250 Gramm vegane Butter (Alsan)
250 Gramm Kokosflocken
70 Gramm Kakaopulver
2 - 3 EL Rum*
1 TL Löskaffee

Zusätzlich:
Mehr Kokosflocken (ca. nochmal 150 - 250 Gramm)
ca. 70 Papierförmchen für Pralinen

Alle Zutaten zu einer Masse vermischen. Kühl stellen, mindestens eine halbe Stunde, besser wäre eine Stunde.
Dann in eine kleine Schüssel die zusätzlichen Kokosflocken füllen. Ungefähr einen (gehäuften) Teelöffel der Masse in eine Hand geben, und mit beiden Händen zu einer Kugel formen.** Dann die kleine Kugel in der Schüssel mit den Kokosflocken wälzen, und in ein Papierförmchen setzen. Kühl aufbewahren!

*Bei uns ist es immer viel mehr Rum, was sicher Geschmackssache ist. Also am besten die rohe Masse mal kosten, ob sie noch einen Schuss vertragen könnte. Nach einiger Zeit verfliegt der Rum etwas, und dann sind sie für uns grade perfekt. Kleinen Kindern würde ich sie trotzdem nicht geben...
** Das ist eine - pardon - ziemliche Sauerei, aber es lohnt sich. Am besten kriegt man die Masse in die Hand, wenn man den Löffel am äußeren Rand der Handfläche abstreift. Man ist dann sowieso total vollgeschmiert! Je schneller man arbeitet, desto weniger warm (und damit weich) wird die Masse, also gebt Gas!

1. Dezember 2011

Veganes Weihnachtsspecial: Oatmeal Cookies (Haferkekse)

 Gestatten? Ich bin das Weihnachtspferd.

Wieherwieher! Guten Tag, ich bin das Weihnachtspferd. Ich wurde beauftragt, hier am Blog Weihnachtsstimmung zu verbreiten. C, die den Blog hier normalerweise betreut, hat am Weihnachtsmarkt so viele Maroni gegessen, dass ihre Finger nun wund vom Schälen sind und sie nicht mehr tippen kann. Schnaub - Amateurin. Aber egal, wir werden sicher auch ohne sie viel Spaß zusammen haben. Du glaubst sicher gar nicht, was wir Pferde alles über Weihnachten wissen... Es erwarten dich in den folgenden Tagen: Weihnachtskekse, ein veganer Festtagsbraten und zwei komplette vegane Weihachtsmenüs! Alles, was man braucht, um die Feiertage einfacher (und einfach lecker) zu machen.

Hafer ist was Feines, und in Keksen sind Haferflocken noch besser. Diese Oatmeal Cookies sind ein amerikanisches Original, und mit der Prise Zimt darin passen sie auch perfekt zu Weihnachten. Nur: Bis zum Heiligen Abend werden sie wohl nicht überleben, dafür sind sie viel zu gut. Am besten sind sie leicht warm, frisch aus dem Ofen, aber auch an den nächsten Tagen sind noch lecker und schön knusprig.


Oatmeal Cookies – Haferkekse (für ca. 15 Stück)

1 EL gemahlene Leinsamen
3 EL Wasser
130 g vegane Butter, weich (z.B. Alsan)
1 Packung Vanillezucker
180 g brauner Zucker
100 g Mehl
½ TL Natron / Speisesoda
¼ TL Salz
½ TL Zimt
200 g Haferflocken (kleinbrättrig)

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ein großes Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Leinsamen mit Wasser vermischen und beiseite stellen. Butter, Vanillezucker und braunen Zucker mit einem Handmixer sehr gut verrühren. Leinsamen hinzufügen und erneut gut vermixen. In einer zweiten Schüssel Mehl, Natron, Salz und Zimt vermischen. Die Mehl-Mischung zu den anderen Zutaten geben und verrühren. Die Haferflocken unterheben.
Einen gehäuften EL des Teigs zwischen den Händen vorsichtig zu einem (mehr oder weniger runden) Ball formen – ich mache das überhaupt mit einem Eisportionierer, so werden die Cookies alle gleich groß. Bei 180 Grad 12 bis 15 Minuten backen, bis die Cookies einen goldbraunen Rand haben, in der Mitte aber noch weich sind. Backblech aus dem Ofen nehmen und einige Minuten abkühlen lassen. Dann die Cookies vorsichtig auf ein Gitter oder einen Teller zum Abkühlen setzen. Die Cookies sind frisch aus dem Ofen noch recht weich und brechen leicht, also sanft anfassen. Sie werden aber fester, wenn sie ausgekühlt sind. In einer luftdichten Dose aufbewahren oder alle gleich aufessen!

27. November 2011

Veganes Essen gegen Stress - was wirklich hilft

Ich hasse Deadlines. Ich gehöre zu den Personen, die von herannahenden Deadlines nicht motiviert werden, sondern ich reagiere eher wie das Reh auf die Scheinwerferlichter: Erstarrt erwarte ich das Unvermeidliche. Darum versuche ich immer vor Deadlines fertig zu sein. Dieses Mal ist es mir nicht geglückt. Und während die Einreichfrist für den wissenschaftlichen Artikel immer näher rückt, möchte ich mich unter dem Bett verstecken. Tue ich aber dann doch nicht, immerhin bin ich eine ernsthafte Erwachsene und bla bla bla. Wenn ich mich am Abend dann nach Hause schleppe, brauche ich irgendetwas, was mich aufheitert. Diese Auflistung ist bitte nicht ganz ernst zu nehmen, es ist erwiesenermaßen keine gute Idee, Emotionen mit Essen zu ersticken, und zum Stressabbau eignen sich Gespräche mit Freunden, Spaziergänge oder Yoga besser. Manchmal geht es aber einfach nur mit Schokolade.

Was hilft also gegen Stress?

1. Jemand anderen für einen kochen lassen. So geschehen in unserem Lieblingslokal, in dem ich eine große Portion asiatisches Wok-Gemüse verschlang, hinuntergespült mit ein, zwei Gläsern Weißwein. Übrigens auch ein hervorragendes Mittel gegen Stress, aber davon wollen wir jetzt lieber nicht anfangen, denn das ist ein noch schlechterer Tipp als Schokolade.


2. Warme Speisen, die man löffeln kann. Mich beruhigen Speisen, die man aus großen Schüsseln mit den lustigen Micky Maus-Löffeln essen kann, ganz ungemein (ja, ich habe tatsächlich solche Löffel). Dazu gehören Curry, Risotto oder auch Milchreis.

Milchreis (glutenfrei)

120 Gramm Risotto- oder Milchreis
500 ml Sojamilch
1 Prise Salz
1 Packung Bourbon-Vanillezucker

Den Reis mit Milch, Salz und Zucker aufkochen lassen und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Reis gar ist. Schmeckt mit Zimt und Zucker, oder auch mit eingelegten Früchten, in diesem Fall: Kirschen.


3. Schokolade. Massenweise, am besten warm in Kakao oder als Schokoladensauce auf selbstgemachten Waffeln mit einer Portion veganer Sahne.


4. Gesundes Essen. Nur weil man viel um die Ohren hat, muss man trotzdem nicht jeden Tag Tiefkühl-Pizza in sich reinschaufeln. Gesundes Essen hilft einem, die Anforderungen auch tatsächlich zu bewältigen. Immerhin muss man ja fit bleiben. Wie wäre es mit einer schnellen Mangold-Suppe? Oder einer großen Portion Grünkohl-Chips?


Was beruhigt euch bei Stress?

23. November 2011

Wie man supergesundes Gemüse wirklich lecker macht - Grünkohlchips

Grünkohl ist ein supergesundes Gemüse - voll mit Vitamin C, Ballaststoffen, Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen, und einer ganzen Reihe an Vitaminen, die ich gerade vergessen habe.  Fakt ist: Grünkohl ist ein echtes Superfood. Trotzdem werfen die meisten von uns (mich eingeschlossen) nicht gerade die Hände in die Luft bei der Aussicht auf Grünkohl zum Mittagessen. Ehrlich gesagt: Ich bin oft überfordert mit den grünen Stauden.
Aber was, wenn ich euch verspreche, dass ich euch ein ganz unkompliziertes Rezept mit Grünkohl zeigen kann, das noch dazu wirklich gut schmeckt? Was, wenn ich euch sage, dass Grünkohl wie Kartoffelchips schmecken kann und auch genauso knusprig wird? Glaubt ihr nicht? Ich habe es auch nicht geglaubt und trotzdem probiert, und war hellauf begeistert. M übrigens auch, dem Grünkohl früher eher eine skeptische Stirnfalte als ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Jetzt isst er Grünkohlchips glücklich mit Ketchup und (veganer) Steaksauce. Nein, die Kombination muss nicht jeder mögen, aber Grünkohlchips dafür schon, versprochen. Also bitte: Probiert es aus.

 Von hier...

Grünkohlchips (glutenfrei)
1 Bündel Grünkohl (am besten vom Bio-Markt oder überhaupt vom Wochenmarkt, da kriegt man Grünkohl am ehesten)
etwas Salz
etwas Olivenöl

Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Den Grünkohl waschen, gut trockentupfen (oder trockenschleudern in der Salatschleuder) und die Blätter mit einem Messer von den Stielen trennen. Die Blätter in mundgerechte Stücke zupfen. In einer großen Schüssel mit ein bisschen Salz (vorsichtig dosieren!) und etwas Olivenöl vermischen, geht am besten mit den Händen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, den Grünkohl darauf verteilen. Achtung, nicht stapeln, der Grünkohl soll genug Platz darauf haben, damit er knusprig wird. Im Ofen 5 - 10 Minuten backen, oder bis der Grünkohl knusprig ist und die Spitze der Blätter leicht braun (vorsichtig, er brennt sehr leicht an!). Am besten gleich essen, pur oder mit etwas Ketchup! Man kann die Chips auch leicht mit Curry- oder Paprikapulver bestreuen. Yum.

... nach da. Knusperknusper, Grünkohlmäuschen.

20. November 2011

Buch "Warum wir keine Tiere essen" & Interview mit der Autorin

Es gibt eine Folge in der Serie Friends, in der Phoebe in einer Grundschule ihre selbstkomponierten Lieder singt. Anstatt den Kindern von Blumen, sprechenden Hündchen und Santa Claus zu erzählen, singt sie lieber darüber, warum Oma in Wahrheit nicht auf Urlaub, sondern eigentlich tot ist, und wie aus Kühen Hamburger werden. Während die Eltern entrüstet und schockiert sind und ihr weitere Auftritte verbieten, suchen sie die Kinder selbst einige Tage später auf. Sie sind von Phoebe begeistert, weil ihnen endlich jemand die Wahrheit erzählt.


Auch wenn es vermutlich keine gute Idee ist, sich in Erziehungsfragen nur auf den Fernseher zu verlassen, halte ich es doch für eine gute Idee, Kinder nicht zu belügen, sondern ihnen die Wahrheit zu sagen, natürlich kindgerecht. Und genauso, wie wir unseren Kinder bei der Aufklärung keine Schmuddelheftchen aus Onkel Edi's Nachtkästchen zeigen, genauso sollten wir Kindern auch behutsam erklären, wie die Wurst in der Semmel denn eigentlich entsteht.
Spätestens seit auch die American Dietetic Association (amerikanische Vereinigung von ErnährungsexpertInnen) erklärt hat, dass Vegetarismus und Veganismus ein Lebensstil ist, der für alle Altersstufen geeignet ist, ist vegane Kindererziehung kein Tabuthema mehr. Erziehung besteht großteils in der Weitergabe von persönlichen Werten, und natürlich wollen vegane Eltern ihren Kindern genau diese Werte von Mitgefühl mit allen Lebewesen auch vermitteln.
Ein schönes Buch dafür ist das Werk von Ruby Roth, "Warum wir keine Tiere essen". In vielen künstlerischen Bildern und kurzen Texten bringt sie Kindern (und Erwachsenen) näher, wie Tierprodukte eigentlich entstehen, wie sich das auf die Tiere und die Umwelt auswirkt, aber auch wie interessant und vielfältig Tiere eigentlich sind. Da wird von mitfühlenden Kühen, verspielten Truthähnern und klugen Delphinen erzählt, aber auch von dunklen Ställen, in denen die Tiere gehalten werden, von Vögeln, die niemals fliegen und von Kälbern, die nie bei ihren Müttern sind. Das Thema ist ernst, daher ist dies auch kein "Die Kuh, die uns die Milch macht, der fröhliche Maikäfer und warum die Welt so wunderbar ist"-Buch  (ihr wisst, was ich meine) sondern eines, das die Wahrheit einfühlsam näher bringt, aber auch aufzeigt, dass wir die Macht haben, die Umstände für alle Lebewesen zu verbessern. Insgesamt ein schönes, ungewöhnliches Kinderbuch, einzigartig in seiner Direktheit und doch behutsam. Sicherlich ein gutes Geschenk für Kinder, vegane und vegetarische Eltern und all jene, die es gerne werden möchten. 

Ruby Roth war so nett, einige Fragen für Totally Veg! zu beantworten, besonders Fragen, die mich selbst nach dem Lesen des Buches interessierten (aus dem Englischen übersetzt).

Frage: Was war deine Inspiration für ein veganes Kinderbuch?
Ruby Roth: In meinem Beruf als Lehrerin fragten meine Schüler immer, warum ich den Käse nicht aß, den sie in der Pause bekamen. Als ich ihnen die Gründe dafür erklärte, war ich überrascht, wie interessiert sie waren und wieviele Fragen und Gedanken sie über Tiere und gesundes Essen hatten. Dann suchte ich nach einem Buch, um es mit ihnen gemeinsam zu lesen, aber da ging es in allen nur um sprechende Tiere oder sprechendes Gemüse und meine Schüler waren viel zu smart und cool dafür! Ich wollte ein Buch, das behutsam mit dem Thema umgeht, aber die Wahrheit nicht beschönigt. Ich habe einen Abschluss in Kunst und American Social Politics, also beschloss ich selber ein Buch zu gestalten.

Frage: Für welche Altersstufen ist dein Buch geeignet?
Ruby Roth: Eltern könnten einige Bilder und Ideen des Buches Kindern ab vier Jahren näherbringen, aber das beste Alter für dieses Buch ist sechs bis zehn Jahre. Ältere Kinder, die die Welt schon bewusster wahrnehmen, können die Informationen im Buch etwas besser verarbeiten.

Frage: Die Ausbeutung von Tieren ist ein ernstes Thema, da ist es wohl nur passend, dass einige Bilder in dem Buch ein wenig düster sind, manche Bilder sind etwas traurig. Aber wie reagieren Kinder und Eltern auf die Bilder?
Ruby Roth: In all den Lesungen habe ich nie auch nur ein einziges Kind erlebt, das durch das Buch aufgeregt wird - das betrifft immer nur die Erwachsenen! Einige Erwachsene finden das Thema zu angsteinflößend für Kinder. Aber ich bin der Meinung, wenn es zu angsteinflößend ist, um darüber zu reden, ist es sicherlich zu angsteinflößend, um es essen. Wenn man ehrlich und ruhig mit den Kindern spricht, dann regen sie sich auch nicht auf. Und wenn wir ihnen beibringen, dass sie sich vor Dingen, die sie verändern können, auch nicht fürchten müssen, dann werden aus ihnen starke, selbstbestimmte, verantwortungsvolle Erwachsene.

Frage: Wie kann man Kindern Veganismus und Tierrechte sonst noch näherbringen?
Ruby Roth: Jeder kann einen veganen Lebensstil führen - das betrifft Essen, Kleidung, Produkte, die wir kaufen, Unterhaltung, die wir uns ansehen. Ob wir in der Schule sind, im Supermarkt oder mit unseren Kindern einen Einkaufsbummel machen, es gibt immer Möglichkeiten, Kindern zu zeigen, wie man mitfühlende Entscheidungen trifft, die sich auf Tiere, Menschen und die Umwelt positiv auswirken.

Frage: Hast du sonst gerade aktuelle vegane Projekte?
Ruby Roth: Ja! Mein nächstes Buch kommt 2012 in den USA heraus. Es geht um den veganen Lebensstil und wie wir Liebe in diese Welt bringen können, einfach nur durch die Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. Ich werde daran arbeiten, es auch in Deutschland erhältlich zu machen.

Ruby in Aktion

"Warum wir keine Tiere essen" von Ruby Roth ist im Echo Verlag erschienen und bei Amazon und anderen Buchhändlern erhältlich (ISB-10: 3926914513).

Für mehr Info über das Buch und Ruby Roth:
"Warum wir keine Tiere essen" im Echo Verlag
wedonteatanimals.com (auf Englisch)
webevegan.com (Ruby's Blog auf Englisch)

15. November 2011

Ch-Ch-Ch-Changes - Wo es mit Totally Veg! hingeht

Als ich vor zweieinhalb Jahren diesen Blog begonnen habe, war es nur ein Projekt für mich, um ein Gefühl für mein neues veganes Selbst zu bekommen. Damals habe ich vor allem mit einem nicht gerechnet: Mit euch, den Leserinnen und Lesern, die diesen Blog mit Kommentaren, Anregungen, E-Mails, "Likes" auf Facebook oder einfach nur Klicks bereichern. Ich freue mich über jede Meinung zu den Posts, über private Geschichten, alte Bekannte und neue Leser.

Der Blog, und mit ihm die Leser, sind mir ans Herz gewachsen, dieses Projekt hat sich entwickelt von etwas, das ich nur für mich geschrieben habe, zu etwas, das ich gerne mit der Welt teile. Und es ist an der Zeit, dass ich auch einen Teil von mir mit euch teile. In der neuen Seite "Über Mich" (gleich unter dem Header, dem großen Bild ganz oben) findet ihr jetzt ein wenig Info über mich inklusive einem Foto von mir und Paul, der Pubkatze (dieser Schnappschnuss stammt übrigens aus meinem letzten Aufenthalt in London). Eigentlich war es nie mein Plan, tatsächlich eine "Über Mich"-Seite anzulegen, dafür bin ich viel zu geizig mit meinem Privatleben. Aber dieser Blog gibt mir soviel, da konnte ich nicht anders, als ihn ein wenig persönlicher zu machen. 

Eine neue Seite hat auch mein übrigens ganz aktuelles E-Book bekommen, in dem ihr sieben leckere vegane Back-Ideen findet - gratis zum Herunterladen. Ich hoffe, dass dort bald mehr E-Books zur Verfügung stehen werden, momentan geistern genug Ideen durch meinen Kopf. Aber ihr erfahrt es sicher als Erste.

Und wenn ihr jetzt denkt "Wow, ein Foto und ein neuer Platz für das E-Book, da hat sie sich ja übernommen", nein, das war noch nicht alles. Ich habe beschlossen, öfters zu posten. Treue Leserinnen und Leser wissen, dass ich momentan einmal die Woche etwas Neues auf Totally Veg! schreibe. Während ich relativ viel Zeit darauf verwende, um zu überlegen, wie ich den Blog noch verbessern könnte (ihr wisst schon, Statistiken anschauen, mit der Idee eines Newsletters herumspielen, das Layout ändern), dachte ich mir heute, dass der Blog vermutlich schon viel besser wäre, wenn ich in der gleichen Zeit einfach neue Einträge schreiben würde. Und genau das mache ich jetzt auch! In Zukunft werdet ihr hoffentlich ungefähr zwei Updates pro Woche sehen, mein Ziel ist ein Post alle vier Tage. Natürlich mit der gewohnten Mischung aus Alltagsgeschichten, Rezepten und Gedanken, alles mit einer ordentlichen Portion veganer Lebenslust.
Wenn ihr jetzt Panik habt, dass ihr mit den Updates nicht hinterherkommt und womöglich einen Eintrag verpasst, fürchtet euch nicht: Ihr könnt ganz einfach Totally Veg! per E-Mail abonnieren, dann kommt der aktuelleste Post (und nur der) direkte in eure Mailbox - wenn ihr das nicht mehr wollt, könnt ihr euch übrigens auch jederzeit wieder abmelden. Abonnieren könnt ihr die Updates von Totally Veg! entweder hier oder in dem Kästchen rechts unter dem Header, das bleibt übrigens auch dort. Dann müsst ihr nur noch eure E-Mail Adresse bestätigen und voilà, ihr verpasst keine Updates mehr von Totally Veg!


Ich freue mich sehr, mehr vom Blog und auch von euch zu sehen. Aus einem ziemlich einsiedlerischen Anfang ist ein Projekt entstanden, das neben mir auch noch meine Leserinnen und Leser beinhaltet und mir unheimlich viel Freude macht. Totally Veg! ist plötzlich den Kinderschuhen entwachsen, und mir gefällt das ziemlich gut.

13. November 2011

Herbstgeschichten

Es ist Herbst geworden. So richtig Herbst. Die Blätter sind bunt und fallen langsam von den Bäumen, es riecht nach Holz und Moos, und der Morgennebel liegt auf den Straßen. Herrlich. Der Herbst ist die Jahreszeit, um verschiedene Tätigkeiten perfekt zu erledigen.

Perfekt für eine Bergtour (oder perfekt um fast bis zum Gipfel zu fahren, dann ein paar Meter zu Fuß zu gehen, und sich trotzdem gut dabei fühlen).

Beim "Aufstieg". Ähem. 

Und für den anstrengenden "Aufstieg" gibt's dann diese Belohnung: Berge, mit Nebelschwaden verziert. Da geht einem das Herz auf.

Perfekt um Kürbis zu verarbeiten. Von M's Mutter bekam ich einen wunderschönen Hokkaido-Kürbis aus ihrem Garten geschenkt. Noch mehr bio und regional als aus dem eigenen Beet geht's ja kaum. Zu Halloween diente der hübsche orange Kerl noch als Deko, jetzt ging es ihm aber doch an den Kragen. Das Problem mit Kürbis ist folgendes: Wenn mich der Hunger überkommt, ich einen Kürbis als Ganzes sehe, und ich ihn auch noch aufschneiden muss, bin ich schon alleine von dem Gedanken müde, und bestelle lieber eine Pizza. Ganz schön dämlich, denn wirklich viel Arbeit ist Kürbis-Schneiden auch nicht gerade. Darum habe ich einen faulen Sonntagnachmittag genutzt, um einen Teil des Kürbis zu dünsten und zu pürieren (für Pumpkin Pie... oh yeah) und um den anderen Teil einfach zu würfeln für eine Suppe. Kürbispüree kann man übrigens gut einfrieren, so mache ich das immer.

 Toter Kürbis: Püriert und zerschnippelt. Der Arme. 

Perfekt ist der Herbst auch, um mal wieder in der Küche zu stehen und alte Favoriten auszugraben. Erdäpfelkas zum Beispiel, ein cremiger Austrich aus Kartoffeln, am besten auf Schwarzbrot. Wem Kartoffeln auf Brot komisch vorkommen, in meinem Heimatland Oberösterreich ist der Erdäpfelkas ein beliebter Bestandteil jeder Jause - besonders mit einem Glas Wein oder Most dazu ist er perfekt.

 Meine kulinarischen Wurzeln schmecken wirklich gut.

Auch nach Pad Thai gelüstete es mich wieder. Oder zumindest nach dem, was ich unter Pad Thai verstehe. Ja, ich habe das Original noch nie gessen. Aber aus Kochbüchern nachgekocht. Und abgeändert. Und das, was nun davon übrig ist, ist vermutlich so thailändisch wie mein Erdäpfelkas. Aber die Kombination aus feinen Reisnudeln, Tofu, Erdnüssen, knackigem Gemüse und einer süß-sauren Sauce mit dem Aroma von Reisessig und Tomaten, getoppt mit frischem Koriander und Sojasprossen ist einfach zu gut. Vergib mir, liebes originales Pad Thai, aber deine Kopie ist ziemlich lecker.

Pad Thai. Oder so etwas ähnliches.

Backen ist im Herbst auch eine tolle Idee, weil man dann auch nicht heizen muss, selbst wenn es draussen gerade knackig kalt ist. Die Wohnung duftet dann auch gleich angenehm nach frischem Backwerk. In meinem Fall auch noch nach Schokolade. Wer nun Lust auf Schokoladenkuchen bekommt, dem sei dieses Rezept ans Herz gelegt. Der appetitliche Kuchen auf dem Foto ist eine neue Version des Schokoladenkuchens, an der ich gerade bastele. Am besten schmeckt er getoppt mit Schokoladensauce und veganem Schlagobers.

Super-saftig und super-schokoladig. Komm zu Mama.

Was macht ihr so, wenn es draussen kälter ist und die Tage immer kürzer werden?
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