30. September 2012

Urlaub bei Totally Veg!

Es war etwas still hier auf Totally Veg! - ich hoffe natürlich, ihr habt euch mit dem Blog-Archiv und dem Rezepte-Verzeichnis trotzdem gut unterhalten. Mit Job-Suche, Abschlussarbeiten und daraus resultierenden sehr furchteinflößenden und gleichzeitig so aufregenden, wunderbaren Veränderungen haben M und ich uns schließlich eine Woche Urlaub gegönnt. Wer den Blog regelmäßig liest, der weiß, dass wir gerne durch die Weltgeschichte ziehen - aber heuer haben wir uns es daheim gemütlich gemacht. Etwas den Fuß vom Gaspedal, die Seele in vertrauter Umgebung baumeln lassen und trotzdem neue Seiten an der eigenen Stadt entdecken - so schön kann Urlaub zuhause sein.


Ausblick vom Untersberg, dem Salzburger Hausberg


Mehr Impressionen vom Untersberg. In seinem Inneren schläft übrigens  - der Legende nach - Kaiser Karl der Große, der, wenn er erwacht, die letzte große Schlacht der Menschheit schlagen wird. Was bedeutet, dass ich praktisch erste Reihe fußfrei für das Jüngste Gericht haben werde - sollte ich etwas Verdächtiges entdecken, berichte ihr es euch hier auf Totally Veg! natürlich sofort. Dann solltet ihr vielleicht rasch einen letzten Schokokuchen ins Rohr schieben.


Frisch und glücklich am Berg - wir sind übrigens mit der Gondel hinaufgefahren, ansonsten würde ich wohl nicht so fröhlich lachen. Im Gepäck hatten wir eine exzellente vegane Jause, die unmittelbar nach diesem Foto ausgepackt wurde, und die ich gegen einige diebische Vögel verteidigen musste.


Wir haben die süßeste Baby-Ziege getroffen, mit dem wohl samtigsten Maul überhaupt, die sich gerne von uns kraulen ließ - eine richtige Herzensbrecherin. Sogar M war hin und weg, der normalerweise mit Tieren nicht so gerne auf Tuchfühlung geht - er ist übrigens trotzdem Vegetarier, denn nur, weil man nicht rund um die Uhr mit Tieren knuddeln will, wünscht man ihnen nicht die Gräuel, denen sie in der Massentierhaltung ausgesetzt werden.


Wir waren endlich wieder bei unserem Lieblings-Inder, der sogar weiß, was das Wort "vegan" bedeutet und mich mit den tollsten Gerichten und dem knusprigsten Roti verwöhnt.


Vegane Schmankerl gehören auch zum Urlaub - hier frisches Baguette, eingelegte Zwiebel, vegane Wurst, selbstgemachter Erdäpfelkas  und veganer Käse. Yum.


Für eine liebe Freundin habe ich ein Mittagessen zum gemeinsamen Schmausen und Plauschen gekocht - als Hauptspeise ein toller, cremiger, überirdischer Nudelauflauf (das Foto entstand vor dem Backen), nach dem M und ich uns regelmäßig verzehren. Das Rezept verrate ich euch bald, aber ich denke, ihr könnt es sicher kaum erwarten, nicht wahr?


Natürlich steht niemand von meinem Tisch auf, ohne ein anständiges Dessert gegessen zu haben. In diesem Fall gab es Nougatmousse mit etwas veganer Schlagsahne und einer Physalis aus meiner Bio-Kiste.  

Neben all dem Essen hatte ich natürlich auch Zeit dafür, das fünfte Buch von "Game of Thrones" zu beenden, auf meinem neuen (wollfreien) Teppich zu sitzen, meine Halloween-Deko aus dem Keller zu holen und meine neue allerliebste Lieblingsserie "Breaking Bad" anzusehen - yo Bitches, endlich wieder gutes Fernsehen.

Wie habt ihr euren Urlaub verbracht? Bleibt ihr im Urlaub auch mal gerne zuhause?

18. September 2012

Goji Beeren Müsli

Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zum Frühstück. Einerseits brauche ich morgens etwas, das meinem morgendlichen Café au Sojalait Geselllschaft leistet. Andererseits darf es nicht zuviel sein, da ich sonst gleich wieder am Tisch einschlafe, und es darf auf keinen Fall zu aufwendig sein - ich bleibe lieber fünf Minuten länger im Bett, als ein kompliziertes Frühstück zuzubereiten. Ganz gegen das Klischee bin ich zwar vegan, aber kein großer Fan von Müsli - Müsli ohne Zucker schmeckt mir nicht besonders, und die meisten Müslis mit Zucker versetzen mich in einen Instant-Zuckerschock, der mich den Vormittag zum Leidwesen meiner Kollegen am Büro-Sessel auf und ab hüpfen lässt. Meistens knabbere ich ein Stück Toast oder löffle ein Soja-Joghurt, was zwar den Magen fülllt, aber doch langweilig ist.



Als die netten Leute von nu3 naturals mir eine Packung Goji-Beeren zukommen ließen, überlegte ich sehr lange, was ich damit anfangen sollte. Goji-Beeren sind ein angesagtes "Super-Food", da sie sehr viele Nährstoffe enthalten - aber, um ganz ehrlich mit euch zu sein, das alleine bringt mich nicht dazu, etwas zu essen. Gut schmecken sollte es, und wenn es vielleicht auch noch hübsch aussieht, dann erst darf es auf meinen Teller.
Um meine Frühstücksroutine etwas aufzupeppen, beschloss ich, die roten Beeren in mein eigenes Müsli zu verwandeln. Und mit Müsli meine ich hier nicht die staubtrockenen, faden Fertigmischungen, die nach Reformhaus riechen, sondern eher die amerikanische Version des Müslis, Granola, bei dem die Zutaten geröstet werden. Dieses Müsli mit der süßen (aber nicht kreischend zuckrige) Note, knusprigen Mandelblättchen, herzhaften Haferflocken, warmen Gewürzen und Kokosflocken bietet die perfekte Umgebung für die hübschen, exotisch aussehenden Goji Beerchen, die einen dezenten Geschmack haben, aber durch ihre leichte Bitterkeit perfekt zum Müsli passen. Das Beste ist, dass man dieses Müsli in wenigen Minuten gemischt hat, und es am Morgen nur mehr mit Sojamilch, Soja-Joghurt und vielleicht ein paar frischen Früchten servieren muss - so kann man ruhigen Gewissens noch ein paar Minuten sein Kopfpolster knutschen, weil ein köstliches, gesundes Frühstück ganz schnell auf den Tisch kommt.



Goji Beeren Müsli

300 Gramm Haferflocken
30 Gramm Kokosflocken
40 Gramm gehobelte Mandeln
1 TL Zimt
1/4 TL Muskat
1/4 TL Salz
20 Gramm Leinsamen, gemahlen
25 Gramm Öl, neutral (z.B. Maiskeimöl)
40 - 50 Gramm Agavensirup (nach Geschmack)
100 Gramm Goji Beeren*
1 Packung Bourbon-Vanillezucker (optional)

Alle Zutaten (bis auf die Goji Beeren und den Vanillezucker) in einer großen Schüssel gut vermischen. In einer großen ofenfesten Form (je mehr ihr das Müsli ausbreitet, desto knuspriger wird es) im Backofen bei 180 Grad 25 bis 30 Minuten backen, dabei etwa alle 10 Minuten umrühren. Gut auskühlen lassen, die Gojis und den Vanille-Zucker unterheben (für etwas extra Crunch) und in einen luftdichten Behälter füllen.

*Wenn ihr keine Gojis habt, könnt ihr natürlich auch Alternativen hineinmischen: Bananenchips, getrocknete und geschnittene Apfelringe,Schokoladendrops...


Esst ihr gerne Müsli? Habt ihr es schon mal selbst gemacht?

10. September 2012

Rezepte für den veganen Herbst

Bei C und M geht es gerade rund - Abschlussarbeiten wollen geschrieben und neue Jobs gefunden werden. Veränderungen sind ganz schön aufwendig - wer hätte das gedacht? Ich koche zwar noch und ich esse auch nach wie vor, aber alles muss heutzutage schnell und einfach gehen. Mit einem Wort: Nicht gerade Material für diesen Blog, denn besonders kreativ ist das, was in meinen Magen wandert, momentan nicht. Aber wie immer gibt es Licht am Ende des Tunnels, und ich freue mich auf die Zeit, in der ich wieder in Ruhe am Herd stehen kann. Bis dahin gibt es für euch ein Best Of Totally Veg!: Inspirationen für die herbstliche Küche. Ja, endlich: Der Herbst ist da, und ich freue mich darüber, immerhin ist der Herbst meine allerliebste Jahreszeit, die natürlich durch leckere Rezepte gefeiert werden soll.


Kürbiskernpesto
Kürbisse sind die Essenz des Herbsts, und dieses feine Pesto macht sich wunderbar auf Nudeln oder frisch getoastetem Baguette.

Kartoffelgulasch
Wenn es draussen kälter wird, sehne ich mich nach wärmenden Eintöpfen, wie diesem klassischen österreichischen Kartoffelgulasch. Wer möchte, schneidet noch ein, zwei vegane Würstel hinein.


Kürbis-Eintopf
Dieser Eintopf ist nicht nur leicht nachzukochen, sondern schmeckt auch ausgezeichnet - und sogar noch besser am nächsten Tag.

Chinakohl-Curry
Bald findet man auch wieder zarten Chinakohl im Gemüseregal. Anstatt ihn in den ewig gleichen Salat zu verwandeln, probiert ihn doch einmal in einem pikanten Curry, denn er schmeckt auch leicht angebraten ganz wunderbar.


Linsen-Suppe
Natürlich schmecken alle Varianten von Suppe im Herbst besonders gut, aber ich liebe Linsen-Suppe, weil sie einfach zuzubereiten und blitzschnell fertig ist.


Makkaroni-Auflauf mit Käse
Endlich wieder deftige Aufläufe! Dieser hier ist wunderbar cremig und herzhaft - genau richtig für kühle Herbstabende.

Apfeltorte mit Zimtcreme und Puddingfüllung
Eine vanillige Torte mit fruchtigen Äpfeln und zweierlei Creme - yum.

Saftiger Apfelkuchen
Ohne Creme und ganz schlicht, aber nicht weniger köstlich und perfekt zum Kaffee


Apfelkuchen, ganz einfach
Wenn es wirklich schnell gehen muss: Ein Dessert aus vier Zutaten. Wer möchte, serviert dieses Blitzdessert mit einer Kugel veganem Eis oder etwas veganer Sahne.


Chocolate Chip Pumpkin Cookies
Natürlich schmeckt Kürbis nicht nur pikant, sondern auch süß, wie in diesen köstlichen, weichen Cookies.


Kürbismuffins zum Frühstück
Ein schöner Grund, um aufzustehen: Süße Kürbismuffins.

Welche Rezepte könnt ihr für den Herbst besonders empfehlen?

3. September 2012

Sparsam vegan - 10 Tipps für günstiges veganes Essen

Ein häufiges Argument gegen Veganismus ist, dass eine vegane Ernährung sehr viel teurer wäre als eine Ernährung aus Tierprodukten. Ich vermute, dass die Leute zu diese Schluss kommen, wenn sie im Bio-Markt vor dem Regal mit der veganen Wurst stehen, und diese um ein Hochhaus teurer ist als die Wurst aus Schweinchen Babe (dass dieser Preisunterschied auch dadurch zustande kommt, dass nicht-vegane Produkte oft massiv subventioniert werden und sie daher nicht den reellen Preis widerspiegeln, und dass ich gerne mein Geld in Firmen investiere, die vegane, tierfreundliche, klimafreundliche Produkte herstellen, diese Argumente werde ich mir hier nur fast verkneifen). 

Fakt ist: Eine vegane Ernährung ist nicht teurer, sie kann sogar günstiger sein als eine nicht-vegane. Fakt ist aber auch, dass wir VeganerInnen zum Hedonismus neigen, und uns gerne mit köstlichen veganen Produkten eindecken, die zwar hervorragend schmecken, aber nicht unbedingt notwendig sind - und das kann natürlich die  Geldbörse belasten. Darum: Heute besinnen wir uns darauf, wie man gut und günstig essen kann (und ich mich anhöre wie ein Kochbuch aus den 1950ern) -  10 Tipps für alle, die sparsam sein müssen oder wollen.


Listen für den Überblick
Schon Mama hat's gewusst: Einkaufslisten bringen es einfach - sie sparen uns Geld und wir lassen uns nicht hinreissen. Gleichzeitig sollte man auch schon beim Schreiben ein wenig den Kopf einschalten - was ist bereits da, woraus könnte man mit wenigen extra Zutaten noch eine leckere Mahlzeit kochen? Und bitte, geht nicht hungrig einkaufen, versprochen?

Ein bisschen Verstand
Manchmal helfen auch Listen nicht: Wir stehen im Bio-Supermarkt und wollen die fünfte Sorte Reis kaufen, oder ein Glas Feigensenf um sieben Euro, oder einen Multi-Pack an überteuerten Trockenfrüchten. Es könnte natürlich sein, dass ihr diese Dinge wirklich benötigt, aber trotzdem: Macht einen Schritt vom Regal zurück, stellt euch vor, dass ich euch tief in die Auge sehe und sagt mir, ob ihr dieses Produkt tatsächlich von eurem hart verdienten Geld kaufen möchtet. Manches wirkt dann tatsächlich weniger attraktiv.

Basics
Mahlzeiten, die aus Basics gekocht werden, sind günstiger: Hülsenfrüchte (aus der Dose oder getrocknet), Getreide und Getreideprodukte wie Nudeln, Reis, Couscous, Quinoa oder Hirse, Kartoffeln, Nüsse, Gemüse und Obst sind lecker, nahrhaft und günstig. Natürlich dürfen auch die gelegentlichen Vergnügungen wie vegane Trüffel-Schokolade oder veganer Käse nicht fehlen, aber wer sparsam leben möchte, der vertraut ganz auf die Klassiker.

Mach's dir selbst
Gekaufte Gewürzmischungen, Backmischungen, und Seitan aus dem Bio-Markt schmecken zwar gut, aber sie sind wesentlich teurer, als wenn ihr sie selber machen würdet. Schwierig ist das nicht - hier ist ein Rezept für selbstgemachten Seitan, hier eines für eine Tex-Mex-Gewürzmischung, und hier eine ganze Horde an veganen Kuchen, die euch am Sonntag erfreuen werden. Oft lassen sich größere Mengen sehr günstig herstellen und leicht aufbewahren oder einfrieren.


Planlos!?
Investiert am Wochenende einen kurzen Moment und schreibt euch auf, was es in der nächsten Woche zu essen geben soll. Ja, das klingt sehr hausmütterlich, hat aber nur Vorteile: Ihr kauft nicht zu viel ein, könnt Reste besser einplanen, und müsst nicht fünf Mal die Woche Nudeln mit Tomatensauce essen. Wenn euch das zuviel Aufwand ist, dann solltet ihr wenigstens am Vorabend wissen, was ihr am nächsten Tag essen möchtet.

Saisonal essen
Erdbeeren im Winter und Spargel im Herbst? Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber das hat einen Preis. Saisonales Obst und Gemüse schmeckt nicht nur besser, sondern ist auch günstiger. Wenn ihr nicht wisst, was in Saison ist, schaut, ob es aus der Region kommt (ein heißer Tipp) oder ergoogelt euch einen Saisonkalender.

Think Big 
Warum nur eine Portion kochen, wenn man auch zwei oder drei machen kann? Das ist keine Anleitung zum Übergewicht, sondern ein simpler Tipp: Kocht einfach mehr, und esst den Rest am nächsten Tag oder friert ihn ein. So habt ihr ein schnelles Mittag- oder Abendessen, das nur auf euch wartet, ihr spart Energie und es bleiben weniger Reste von Zutaten übrig, wie es oft bei kleinen Portionen der Fall ist.

Bist du immer noch da!?
Ein Rezept verlangt nach einer halben Dose Kokosmilch, ein anderes nach einer halben Paprika. Reste sind nervig, vor allem, wenn sie dann doch in den Abfall wandern. Doch es gibt einfache Lösungen: Ihr könnt die Menge des Rezepts verdoppeln, und so die Zutaten verbrauchen, ihr könnt andere Zutaten kaufen und die Reste so verkochen, oder ihr plant am Ende der Woche ein paar Reste-Mahlzeiten ein: Eintöpfe, Nudelgerichte oder Smoothies (für Obst und Pflanzenmilch) sind leckere Tummelplätze für eure Überbleibsel.


K.I.S.S.
Muss jede Mahlzeit fünf Gänge haben und flambiert werden? Keep it simple, stupid. Oft sind die einfachsten Gerichte auch die besten, und sie sparen euch Zeit und vor allem Geld, weil nicht hunderte Zutaten notwendig sind. Herzhafte Eintöpfe, Nudel- und Getreidepfannen mit viel Gemüse, Ofen-Kartoffeln in allen Variationen, und große Salate sind günstig und machen satt. Manchmal vergessen wir, wie tröstend eine einfache Suppe sein kann.

Eat @ home
Restaurant-Besuche sind eine tolle Sache, in die man gerne Geld investiert. Aber oft sind es die kleinen Dinge, die wir auswärts kaufen, die unser Budget belasten: Das Tofu-Sandwich im Bio-Markt, der große Soja Macchiato, die fade Gemüseplatte in der Mensa - Dinge, die wir leicht selbst machen könnten, wenn wir nur etwas vorausplanen. Ich achte beispielsweise darauf, mir mein Mittagessen in die Arbeit mitzunehmen - natürlich könnte ich etwas kaufen, aber selbstgemacht schmeckt es besser und spart natürlich Geld. Restaurant-Besuche heben wir uns für spezielle Gelegenheiten auf, und für Essen, das wirklich etwas besonderes ist.


Was sind eure Tipps für sparsames veganes Essen?
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