1. März 2012

Bio-Kiste - neuer Schwung im Kochtopf

Ich bin ein Stadt-Blümchen. Mein Herz schlägt erst schneller, wenn ich die Vorzüge eines urbanen Daseins genießen kann: Öffentliche Verkehrsmittel, kurze Fußmärsche, Straßencafes an schwülen Sommerabenden, Asia-Shops und Reformhäuser in Reichweite... ich bin nicht gemacht für das abgeschiedene Landleben. Doch nur, weil ich gerne in einer Stadt lebe, heißt das nicht, dass ich nicht gerne mit der Natur und ihren Jahreszeiten lebe - auch auf meinem Teller. Während in Supermärkten das ewig gleiche Klima herrscht, und uns Erdbeeren im Jänner und Spargel im November beschert, bin ich gerne altmodisch. Ich möchte Kirschen im Sommer, Kürbis im Herbst und den ersten Blattspinat im Frühjahr essen. Nur leider verliere ich im Kunstlicht der Supermarkt-Regale den Überblick: Welches Obst ist zu dieser Saison besonders reif? Und welches Gemüse kann gerade auf den Teller? Und wo zum Teufel ist eigentlich mein Saison-Kalender?!



Um mir das saisonale Essen einfacher zu machen, habe ich seit kurzem einen neuen Gast in meiner Küche: Eine Bio-Kiste. Sie kommt jede Woche, und ich lasse mich von ihrem biologischen, saisonalen, durchwegs regionalen Inhalt überraschen. Die Verpackung wird reduziert, vieles kugelt offen in der Kiste herum und wird einfach im Kühlschrank verstaut. Oft sind Gemüsesorten drinnen, die ich noch nie zubereitet oder gegessen habe. Topinambur zum Beispiel (köstlich als Topinambur-Puffer). Oder frische Schwarzwurzeln (sie fanden ihren Weg in ein Pasta-Gericht). M hat plötzlich seine Liebe zu Schwammerl entdeckt, auch Dank der Bio-Kiste. Ich stehe jede Woche vor der Herausforderung, neue Rezepte und Zubereitungsarten zu finden: Was mache ich mit einem Kilo Sellerie? Wie koche ich frische rote Beete? Kann man das eigentlich roh essen? Und es macht richtig Spaß.
Die Bio-Kiste bringt also neuen Schwung in meinen Kochtopf. Als Übergangslösung bis zu der Zeit, in der ich mir doch ein paar Gummistiefel kaufen, auf's Land ziehen und einen eigenen Garten anlegen werde.

Habt ihr eine Bio- oder Gemüse-Kiste? Oder einen eigenen Garten?

11 Kommentare:

  1. Ich bin gerade dabei, meinen eigenen Garten auf Balkonien zu gründen.
    Ich hatte mal kurz eine Biokiste abonniert, aber ich schaue mir die Dinge lieber zuerst an, bevor ich sie kaufe.
    Nicht, dass das Gemüse und das Obst aus der Kiste jemals wirklich schlecht gewesen wäre.

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  2. Ich habe einen Garten trotz Großstadtnähe. Hier auf dem "Land" hat man aber den Vorteil, dass es an jeder Ecke einen Hofladen gibt, der saisonale Waren direkt vom Feld verkauft. Da ist eine Gemüsekiste nicht wirklich notwendig. Der Garten wird dieses Jahr mit so viel Gemüse wie möglich bestückt - jetzt werden die Tage ja wieder wärmer :-)

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  3. Die Biokiste gibt es bei uns auch. Jedoch haben wir eine andere Alternative zu Supermarkt und Bio-Kiste gewählt, die uns auch sehr viel Spaß macht. Eine Food-Koop. Über die können wir nicht nur Obst und Gemüse von Bio-Bauern aus der Region kaufen, sondern auch andere Produkte, wie Brot, Gebäck, Müsli, Brotaufstriche, Essig und - das kommt aber für uns nicht in Frage - Eier, Milch und Milchprodukte und Fleisch. Man bestellt 1x mal pro Woche aus einem wechselnden saisonalen Angebot online und kann die Bestellung dann einmal wöchentlich in einem Lager abholen. Für ein paar Stunden im Monat ist dann natürlich Mitarbeit in der Food-Koop gefragt.
    Vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit für den ein oder anderen, bis man den eigenen Garten realisieren kann.

    LG

    Nini

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  4. Meine Alternative ist der Biolandbauer auf dem Makr, der hat fast die gleichen Vorteile wie die Biokiste, allein ich kann tatsächlich bedarfsgerecht einkaufen.
    Nachdem sowieso keine unbekannten Obst- und Gemüsesorten vor mir sicher sind, bietet sich das für mich auch an, denn es gibt noch zwei weitere Biostände, an denen ich meistens noch etwas anderes zukaufe.

    Brot und vieles andere kaufe ich in einem kleinen Laden namens "Grüne Heimat", die vertreiben ausschließlich Bioprodukte aus der Region - sehr praktisch, wie ich finde und unterstützenswert noch dazu.

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  5. Ich habe so etwas schon seit Jahren, nennt sich hier Greenbag. Da sind auch immer gleich passende Rezepte drin. Ich finde das richtig gut und man wird "gezwungen" auch mal was andetes zu probieren.

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  6. Ich selbst hatte auch mal so eine Kiste, aber ich bestellte sie wieder ab, denn dieser Leferant bot auch Fleisch und Käse an. So ein Unternehmen will ich nicht unterstützen.

    Beziehst du die Kiste von einem regionalen Bauernhof? Oder fahren die zig Kilometer durch die Gegend, um die Kisten auszuliefern.

    Ist der Hof bio-vegan? Also verwenden die tierischen Dünger oder nicht. Streng genommen wär das ja auch ein tierisches Produkt und fördert unter Umständen die Fleischindustrie.

    Ich baue da lieber selber an.

    LG Frank

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  7. @ Frank:

    Leute wie du sind der Grund warum man als Veganer so komisch angesehen wird.

    Ich finde die Kiste eine tolle Idee. Im Supermarkt ist es aber mitlerweile auch besser geworden Bio-Gemüse zu bekommen. Natürlich ist die Bio-Kiste nochmals etwas besser und vor allem frischer.

    Lasst es euch schmecken, besonders die Pilze. Ich hasse Champignons, aber lieber Pfifferlinge oder Eierschwammerl, wie sie in Österreich heissen.

    Der Vegetarier!

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  8. @alle: Danke für euren tollen Vorschläge. Die Bio-Kiste ist das einzige, was ich hier bekomme, ein eigener Garten wäre natürlich das Non-Plus-Ultra! Ich liebe momentan einfach die neuen Gemüsesorten, die angeboten werden, und die vielen neuen Ideen, die mir kommen.

    @Frank: Hui, danke für die vielen Fragen und dein Interesse (und auch fast ohne vorwurfsvollen Unterton, hurra!). Die Bio-Kiste wird geliefert, der Bauernhof steht leider, leider nicht nebenan. Und ja, es wird auch Fleisch und Milchprodukte angeboten, allerdings nicht von dem Bauern selbst, der die Kiste anbietet, sondern von anderen. Momentan ist es bei mir so: Ich kaufe im Supermarkt ein (wo viel mehr Tierprodukte verkauft werden), oder ich beziehe einen Teil durch meine Bio-Kiste - da war meine Entscheidung klar. Aber ich beneide dich um deinen Garten.

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  9. @Vegetarier: Ja, auch bei uns ist es viel besser geworden mit dem Bio-Gemüse im Supermarkt. Und wir kommen als Viel-Gemüse-Vernichter auch nicht ganz aus mit der Kiste, da bin ich froh um das große Bio-Angebot.

    Und M hasst Champignons auch, aber jetzt hatten wir mal so ganz kleine Pilze, die waren super. Und natürlich die Eierschwammerl... freue mich schon wieder auf die Saison!

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  10. Ja, ich bekomme auch regelmäßig mein Vital-Kisterl zugestellt.

    Das Gemüse und das Obst ist aus der Region und immer Saisonbedingt und soooo gut!!! :)

    Wo beziehst denn du dein Bio-Kisterl, wenn ich fragen darf?

    Ganz liebe Grüße!
    Manuela

    Ach, übrigens:
    der Schokokuchen von deinem Rezept ist SUUUUUPER gut gelungen!

    HURRAAAAA ICH KANN BACKEN!!!!!

    :) :) :)

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  11. Ich versuche, mich möglichst regional zu ernähren, und kaufe mein Gemüse großteils in Graz am Lendplatz. Da ist jeden Tag ein Bauernmarkt - und als Studentin kann ich auch unter der Woche Gemüse und Obst einkaufen! Wenn ich später arbeite, will ich aber auch eine Gemüsekiste haben.

    Liebe Grüße
    Nadja

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Ich freue mich immer sehr, von Euch zu hören! Vorschläge, Ideen, Lob, eine andere Meinung (respektvoll, please) - immer her damit!

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